Am 10. August ab 22.30 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 10. August ab 22.30 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Viele Mythen ranken sich um die Dynastie der
Wittelsbacher, ihre Könige beflügeln noch heute die Fantasie der
Menschen – der kulturbeflissene König Ludwig I., der wegen seiner
Affäre mit Lola Montez den Thron verlor, Märchenkönig Ludwig II.,
dessen Tod heute noch Rätsel aufgibt, und Bürgerkönig Ludwig III.,
der zum Totengräber der bayrischen Monarchie wurde. Sie errichteten
prächtige Schlösser und schufen unvergängliche Kunstwerke. Mehr als
sieben Jahrhunderte lang regierten die Wittelsbacher in Bayern,
verloren am Ende die Krone und fühlen sich dennoch noch immer
verantwortlich für ihre Heimat. „Universum History“ reflektiert in
der Dokumentationsreihe „Königliche Dynastien – Die Wittelsbacher“
von Annette von der Heyde am Freitag, dem 10. August 2018, um 22.30
Uhr in ORF 2 in aufwendigen Spielszenen die Lebenssituationen der
einst mächtigen Regenten. Über die königliche Dynastie der Romanows
berichtet „Universum History“ danach ab 23.15 Uhr in ORF 2.
Universum History: „Königliche Dynastien – Die Wittelsbacher“ (22.30
Uhr; ORF 2)
Er gründete Städte wie Ludwigshafen, errichtete Klöster und
spendierte der Universität von München einen Prachtbau: Ludwig I.
„Sie sind eine außergewöhnliche Frau“, soll er zur irischen Tänzerin
Lola Montez gesagt haben. Er war damals 61 Jahre alt, die 25-jährige
Tänzerin Lola Montez wurde seine Mätresse – und sein Untergang. Bei
der Bevölkerung unbeliebt, entwickelte sich die Liaison zur
Staatsaffäre, Ludwig I. musste 1848 abdanken.
Zwei Herrschergenerationen später sorgte Ludwig II. für den nächsten
politischen Skandal. Im Alter von nur 40 Jahren war er
schwergewichtig und krank, sein Königreich hochverschuldet. Die
Baukosten für seine visionären Projekte waren explodiert, seine
Minister fürchteten um ihre Posten und ließen ihn entmündigen. Weil
Ludwigs Bruder Otto zwar König wurde, aber als unheilbar geisteskrank
galt, übernahm Onkel Luitpold die Regierungsgeschäfte. Erst 1913
bekam Bayern wieder einen „richtigen“ König: Ludwig III. Er schaffte
nur fünf Amtsjahre: Mit seiner Absetzung 1918 endete die mehr als 700
Jahre lange Herrschaft der Wittelsbacher.
Im Film gewähren Familienmitglieder persönliche Blicke hinter die
historischen Kulissen, Fachleute beleuchten Höhen und Tiefen der
Dynastie. Franz Herzog von Bayern, seit 1996 Oberhaupt des Hauses
Wittelsbach, erzählt vom Umgang der Familie mit ihrer wechselvollen
Geschichte. Wäre Bayern heute noch eine Monarchie, säße er am Thron,
denn auf ihre Thronrechte haben die Wittelsbacher nie verzichtet. Der
Kunstliebhaber und Mäzen erlebte als Kind während des Zweiten
Weltkriegs Gewalt und Todesangst in den Konzentrationslagern
Sachsenhausen, Flossenbürg und Dachau, wohin die Nazis ihn und seine
Familie verschleppt hatten. 2014 war der Wittelsbacher, der in
direkter Linie auch von den Stuarts abstammt, als King Francis II. im
Gespräch – als Anwärter auf den schottischen Thron. Als „charmantes
historisches Kuriosum“ lehnte Herzog Franz dieses Ansinnen freundlich
ab.
Universum History: „Königliche Dynastien – Die Romanows“ (23.20 Uhr)
Russland ist das größte Land der Erde: Einst war es das Reich der
Zaren, drei Jahrhunderte lang wird es von der Dynastie der Romanows
geprägt. Mit Heiratspolitik, Waffengewalt und diktatorischer Härte
sichern sie ihre Macht ab. Mythen und Legenden gibt es über dieses
Herrschergeschlecht zu erzählen, große Namen sind mit ihm verbunden –
verehrt und gefürchtet gleichermaßen. Die von Julia Melchior und
Sebastian Dehnhardt gestaltete Folge der „Universum History“-Serie
„Königliche Dynastien“ geht der Frage nach, wie die 300-jährige
Herrschaft der Romanows das Land bis heute prägt. Der Film spannt den
Bogen von der Blütezeit der Herrscherfamilie bis zum Ende der
Romanows. Ausgewählte Biografien werden dabei ebenso ins Zentrum der
Aufmerksamkeit gerückt wie die Geschichte des zaristischen Russlands
insgesamt.
Mehrere Familienmitglieder der Romanows sind in die Geschichte
eingegangen, einer der bekanntesten ist bis heute Peter der Große.
Als er 1682 als Zehnjähriger zum Zaren ernannt wird, konzentrierte er
sich noch auf Kriegsspiele mit Gleichaltrigen. Die
Regierungsgeschäfte führt in der Zwischenzeit seine ältere
Halbschwester Sophia. Mit 17 Jahren übernimmt er offiziell die Macht
und versucht fortan, das Land von Grund auf neu zu gestalten.
Inspiriert vom technischen Fortschritt im Ausland begibt er sich
ferner „inkognito“ auf Reisen – und kommt über Berlin nach Amsterdam
und London. In der Werftstadt Zaandam, im heutigen Holland, lässt er
sich sogar unter fremdem Namen als Zimmermann anstellen. Er träumt
von einer russischen Flotte und arbeitet daran, Russland zu einer
Seemacht zu machen. Den Beinamen „der Große“ bekommt er später
tatsächlich wegen seiner Körpergröße von mehr als zwei Metern, die
seine Zeitgenossen verschreckt haben soll.
Im 18. Jahrhundert erobert mit Katharina der Großen eine Deutsche den
russischen Zarenthron. Mit Verstand und ohne Skrupel wird sie zur
mächtigsten Frau Russlands, obwohl sie einem verarmten deutschen
Fürstenhaus entstammt. Auf Vermittlung von Friedrich dem Großen wird
sie 1745 mit dem russischen Thronfolger Peter verheiratet. Seine
Macht währt aber nur sechs Monate, dann fällt er einem Komplott
seiner Ehefrau zum Opfer. Nach seinem Tod bestimmt Katharina II. 34
Jahre lang die Geschicke des Landes und reformiert das Riesenreich.
Ihr Urenkel Alexander II. geht später als „der Befreier“ in die
Geschichte ein. Er reformiert das Gerichtswesen und schafft die
Leibeigenschaft ab. Unter seiner Herrschaft erlebt Russland zum
ersten Mal eine Gewaltenteilung.
An der Herausforderung, die Monarchie ins 20. Jahrhundert zu führen,
scheitert schließlich Alexanders Enkel Nikolaus II. Als Zar „wider
Willen“ fehlt ihm das Gespür für sein Volk, er lebt am Petersburger
Hof in der Scheinwelt absoluter Herrschaft, umgeben von 15.000
Bediensteten. Die Revolutionen des Jahres 1917 und der Erste
Weltkrieg beenden die Monarchie in Russland, Nikolaus II. wird zur
Abdankung gezwungen, im Jahr 1918 werden er und seine Familie
ermordet. Heute leben rund 60 Angehörige der Zarenfamilie über die
ganze Welt verstreut.
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