• 09.08.2018, 09:26:41
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6. Urlaubswoche: Anderl fordert gerechtere Erreichbarkeit

Wien (OTS) - Rund 230 ArbeitnehmerInnen haben sich im Juli per E-Mail
im Rahmen der Aktion „6 Wochen Urlaub“ an die AK gewandt und wollten
wissen, ob und ab wann ihnen eine 6. Urlaubswoche zustehen würde.
Ähnlich viele taten dies telefonisch. Einen intensiven Dialog
initiierte die AK Wien auch via Facebook mit den Mitgliedern. „Aus
unserer Aktion können wir den Schluss ziehen, dass die Realität der
modernen Arbeitswelt es den meisten ArbeitnehmerInnen nicht mehr
ermöglicht, die 6. Urlaubswoche zu erreichen. Insolvenzen, häufige,
oft unverschuldete Wechsel des Arbeitgebers,
Saisonarbeitsverhältnisse und Kinderbetreuungszeiten sind die
häufigsten Hindernisse“, so AK Präsidentin Renate Anderl. Sie fordert
darum eine Anpassung des Urlaubsgesetzes an die Anforderungen der
modernen Arbeitswelt.

Rechnen zahlte sich aus – für wenige
Die AK Wien hat im Juli im Rahmen des Beratungsschwerpunktes „6
Wochen Urlaub“ ihren Mitgliedern angeboten, sie bei der Berechnung
des Anspruches auf die 6. Urlaubswoche zu unterstützen. Viele AK
Mitglieder haben diesen Service genutzt. Bei einigen wenigen hat sich
herausgestellt, dass bei Berücksichtigung der laut Urlaubsgesetz
anzurechnenden Zeiten bereits ein Anspruch auf die 6. Urlaubswoche
besteht, die ArbeitnehmerInnen darüber aber nicht Bescheid wussten.

Bei einem Arbeitnehmer etwa stellte sich heraus, dass er – nach
Anrechnung von Schulzeiten, Studium und den Zeiten aus dem laufenden
Arbeitsverhältnis - bereits im Oktober 2016 erstmals Anspruch auf die
6. Urlaubswoche gehabt hat.

Bei einer Arbeitnehmerin stellte sich heraus, dass sie trotz
mehrerer Wechsel zwischen Mutter- und Tochterfirma mit
Vertragsübernahmen bereits seit September 2017 Anspruch auf die 6.
Urlaubswoche hat. Das ist in ihrem Fall deshalb möglich, weil die
Wechsel zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften immer mit der
Übernahme aller Rechten und Pflichten erfolgte und somit ein
durchgehendes Arbeitsverhältnis vorliegt.

Beiden ArbeitnehmerInnen und anderen auch wurde geraten, bei ihren
Arbeitgebern nachzufragen, ob die 6. Urlaubswoche anerkannt und auch
gewährt wird. Falls nicht, werden die ExpertInnen der AK ihr Recht
durchsetzen.

Stimmen aus der Community
Birgit H. ärgert sich über die schlechten Mitnahmeregelungen: Ich
arbeite seit 34 Jahren, aber nie lange genug bei einem Dienstgeber.
Ich finde das ungerecht. Denn Jüngere, die noch nicht so lange
arbeiten, aber schon lange bei diesem Dienstgeber, haben eine 6.Woche
frei.

Reinhard E. ist illusionslos: … Leider nicht firmenunabhängig.
Hatte 21 Jahre in einer Firma gearbeitet, welche dann in Konkurs
ging. Habe mir somit die 6te Urlaubswoche für mein zukünftiges
Arbeitsleben auf den Bauch klatschen können... Bis ich wieder eine
6te Urlaubswoche bekomme, bin ich kurz vor der Pension.

Julia C. hätte eine Lösung: Ich finde, es sollte einfach generell
eine 6. Urlaubswoche für Menschen ab 43 Jahren geben.

Andrea A. ist überrascht und froh: Habe ab heuer 6 Wochen Urlaub,
bin aber "erst" 17 Jahre in der gleichen Firma. Offensichtlich werden
Vordienstzeiten angerechnet. Hatte nicht damit gerechnet, die Freude
war groß.

25 Jahre in derselben Firma? Da gibt´s nicht mehr so viele
Betriebe, die das Personal so lange behalten, weiß Klaus B.

Tanja hofft noch: Ich bin Mitte 40, musste leider mehrmals
wechseln, durch Umzüge etc... kurz vor der Pension könnte sich noch
was ausgehen🤣... arbeite jedoch seit 25 Jahren!!!!

Ich bin über 25 Jahre beim selben Dienstgeber und habe bereits 6
Wochen Urlaub...... Und gönne es jeder und jedem. Ich habe zwei
Kinder und eine intakte große Familie. Schon oft hat mich jemand
gebraucht und ich war da. Warum? Weil ich genug Freizeit hatte. Soll
das den Bach runtergehen? Sicher nicht! zeigt sich Karl M.
kämpferisch.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

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