Um 23.00 in ORF 2
Utl.: Um 23.00 in ORF 2 =
Wien (OTS) - Der ORF ändert in memoriam Elisabeth Heller sein
Programm und zeigt am Sonntag, dem 12. August 2018, um 23.00 Uhr in
ORF 2 „Die Jahrhundertfrau“ – ein 2012 entstandenes Filmporträt der
Wiener Grande Dame und Mutter des Universalkünstlers André Heller.
Der Film von Isolde von Mersi und Beate Thalberg zeigt eine
außergewöhnliche Persönlichkeit mit einer dramatischen
Lebensgeschichte, voller Reflexionen und tiefer Einsichten.
Aufgrund der Programmänderung entfällt die „Alltagsgeschichte –
Tätowiert“.
Details zum Film „Elisabeth Heller – Die Jahrhundertfrau“
Das Ende des österreichischen Kaiserreiches, zwei Weltkriege, die
Geburt zweier Kinder, den Siegeszug des Computers und ihren eigenen,
stillen Weg zur Unabhängigkeit: All das und noch viel mehr hat
Elisabeth Heller in ihrem bewegten Leben erfahren. Am 9. August wäre
sie 104 Jahre alt geworden. Zwei Tage davor starb sie.
Elisabeth Hellers Leben war ein Kaleidoskop aus mehr als 100 Jahren
österreichischer Geschichte: aufgewachsen in „gutem Hause“,
landverschickt als Kind im Ersten Weltkrieg, als betörende Schönheit
in der Zwischenkriegszeit geheiratet von einem doppelt so alten Mann.
Häusliches Berufsverbot („eine Heller arbeitet nicht“) und das Leben
an der Seite eines versponnen-verträumten Zuckerlfabrikanten. Mit der
„Arisierung“ der familiären Existenzgrundlage und Demütigungen, denen
ihr jüdischer Mann ausgesetzt war, erlebte die Katholikin, was es
heißt, in einer Nazi-Diktatur zu leben. Mit fast 50 probte sie den
Aufstand und arbeitete doch – in einem noblen Mode-Atelier. Mit 80
verpfändete Elisabeth Heller Haus und Schmuck, denn Sohn Franz, der
sich jetzt André nennt, hatte eine gute Idee für eine Bühnenshow. Der
bezeichnete sie einst in einer Weihnachtskarte als „beste
Gelassenheitslehrerin der Welt“. „Sie hat mir erzählt, mit 90 war das
Leben schön, und ab 90 ist alles nur mehr Disziplin“, sagt André
Heller im Film über seine Mutter, „Disziplin aufzustehen, sich zu
waschen, zu schminken, ins Philharmonische zu gehen, auf Reisen,
Handke, Bernhard, Jelinek zu lesen, was sie alles tut, Filme vom
Haneke anzuschauen. So ging sie jeden Tag auf die Barrikaden gegen
das Alter.“ Angesprochen auf den Tod sagt Elisabeth Heller im Film:
„Der Abschied von meinen Kindern, davor fürchte ich mich. Aber nicht
vorm Sterben.“
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF