- 27.07.2018, 09:14:22
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Equal Pension Day: 42 Prozent weniger Pension sind keine Kleinigkeit
ÖGB-Schumann: Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, Lohntransparenz und volle Anrechnung der Elternkarenzen dringend notwendig
Morgen ist „Equal Pension Day 2018“. Dieser verdeutlicht – ähnlich wie der „Equal Pay Day“ - die hohen Pensionsunterschiede zwischen Frauen und Männern. „Frauen bekommen 42 Prozent weniger Pension als Männer. Es müssen rasch Maßnahmen gesetzt werden, um gegen diese eklatante Ungleichheit vorzugehen und Altersarmut von Frauen zu verhindern“, kommentiert Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende. Die ÖGB-Frauen fordern ein Lohntransparenzgesetz, die volle Anrechnung der Elternkarenzen und einen Ausbau der flächendeckenden Kinderbildungseinrichtungen.
Für die ÖGB-Vizepräsidentin liegen die Ursachen für die Pensionslücke im Erwerbsleben: Frauen arbeiten oft in Teilzeit, erledigen den Großteil der unbezahlten Arbeit wie Kindererziehung und Pflege von Angehörigen und sie verdienen weniger als Männer. „Diese Pensionslücke ist ein weiterer Beweis dafür, dass eine Budgetkürzung in der Kinderbetreuung der absolut falsche Weg ist. Flächendeckende und leistbare Kinderbildungseinrichtungen würden mehr Frauen ermöglichen, ihre Arbeitsstunden aufzustocken oder in Vollzeit zu arbeiten. Das wiederum führt zu besseren Einkommen und wirkt sich positiv auf die Pensionshöhe aus.“ Ebenso bedarf es einen Ausbau des Pflege- und Betreuungsangebots.
Lohngerechtigkeit jetzt!
Die Anrechnung von Karenzzeiten auf alle zeitabhängigen Rechte ist ein effektives Mittel zur Gleichstellung von Geschlechtern in der Arbeitswelt. „In einigen Kollektivverträgen konnte diese bereits umgesetzt werden. Es braucht aber eine gesetzliche Regelung für alle Beschäftigten, die in Karenz gehen - und das sind meistens Frauen“, fordert Schumann. Außerdem sei es höchste Zeit für ein Lohntransparenzgesetz: „Wer mehr Lohngerechtigkeit will, muss für innerbetriebliche Transparenz sorgen. Frauen müssen endlich wissen, was ihre männlichen Kollegen verdienen, um das einzufordern zu können, was ihnen zusteht.“
„Frauenpensionen steigen erst dann, wenn Arbeitsbedingungen verbessert werden und Frauen gleiche Chancen am Arbeitsmarkt vorfinden“, betont die ÖGB-Vizepräsidentin und appelliert an die Bundesregierung: „42 Prozent weniger Pension ist eine bestürzend hohe Zahl. Es liegen viele Vorschläge auf dem Tisch, die die Situation von Frauen in der Arbeitswelt wesentlich verbessern und die Altersarmut reduzieren würden. Es ist höchste Zeit, darüber Verhandlungen aufzunehmen. Steigen Sie endlich von der Bremse, wenn es um Frauenpolitik geht.“
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