• 05.07.2018, 13:35:23
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Nationalrat – Sandler: „Es ist eine Schande, was diese Regierung mit den Familien der ArbeitnehmerInnen aufführt“

Alleinerziehende Eltern von Kinder mit Behinderungen von 12-Stunden-Tag besonders stark betroffen

Utl.: Alleinerziehende Eltern von Kinder mit Behinderungen von
12-Stunden-Tag besonders stark betroffen =

Wien (OTS/SK) - „Jobs, die Eltern von Kindern mit Behinderungen
haben, sind im Einzelhandel, im Gastgewerbe und der Produktion. Sie
können die Arbeit nicht mit nachhause nehmen, sondern müssen die
elfte und zwölfte Überstunde im Betrieb leisten. Für sie gibt es
keine Freiwilligket“, sagt die Sprecherin für Familie und Menschen
mit Behinderungen der SPÖ, Birgit Sandler, am Donnerstag im
Nationalrat. „Wann sollen sie ihre Kinder sehen?“, sagte Sandler, die
forderte: „Familie darf keine Late-Night-Show werden, vor allem dann
nicht, wenn AlleinerzieherInnen sich um betreuungspflichtige Kinder
mit Behinderungen kümmern müssen.“ ****

Österreich hat das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit
Behinderungen bereits 2008 ratifiziert, das vorsieht, dass bei der
Ausarbeitung und Umsetzung von Rechtsvorschriften und politischen
Konzepten, die behinderten Menschen und deren Kinder betreffen,
Menschen mit Behinderung aktiv einbezogen werden. „Wo haben Sie das
bei dem Husch-Pfusch-Gesetz zum 12-Stunden-Tag gemacht?“, fragt
Sandler die Regierungsfraktionen. Menschen mit Behinderung müssen die
Möglichkeit haben, wie alle anderen am gesellschaftlichen Leben
teilzuhaben, „dazu gehört Arbeit allemal. Mit der Verlängerung des
Arbeitstages verkürzen Sie mutwillig die Erholungsphasen für die
Menschen, die sie dringend brauchen und drängen Menschen, die
Wertvolles für die Gesellschaft leisten können, aus dem Arbeitsmarkt
– schämen Sie sich“, so Sandler.

1992 hat Österreich auch die Kinderrechtskonvention ratifiziert, die
vorsieht, dass auf das Wohl des Kindes besondere Achtsamkeit zu legen
ist, „doch wo bleibt das Wohl des Kindes, wenn Eltern bis zu 60
Stunden in der Woche arbeiten müssen?“, fragte Sandler. „Fast 50
Prozent der berufstätigen Frauen arbeiten Teilzeit, oft auch deshalb,
weil es keine oder nur unzureichende Kinderbetreuungsplätze gibt. Sie
verringern jetzt noch die Mittel für Kinderbetreuung, das trifft
allleinerziehende Eltern von Kindern mit Behinderungen in besonderem
Ausmaß“, schloss Sandler. (Schluss) mb/ls/mp

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