- 04.07.2018, 11:18:51
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Nationalrat – Heinisch-Hosek: „Ich glaube, Sie sind ein wenig überfordert, Frau Familienministerin“
Scharfe Kritik der SPÖ an „Familienbonus“, ein Drittel der Kinder profitieren nicht oder nur teilweise
Utl.: Scharfe Kritik der SPÖ an „Familienbonus“, ein Drittel der
Kinder profitieren nicht oder nur teilweise =
Wien (OTS/SK) - "Ein Drittel der Kinder in Österreich profitieren vom
Familienbonus von 1.500 Euro nicht oder nur teilweise“, kritisierte
die Frauensprecherin der SPÖ, Gabriele Heinisch-Hosek, die
schwarz-blaue Regierung am Mittwoch im Nationalrat. Heinisch-Hosek
erinnerte daran, dass jahrzehntelange sozialdemokratische Regierungen
mit sich gebracht haben, dass Familienpolitik gerecht gesehen wurde,
„dass die Kinder in Österreich gleichbehandelt wurden.“ Jetzt werde
die Gesellschaft gespalten, indem jene, die viel verdienen, den
vollen Familienbonus erhalten, während jene, „die wenig verdienen,
mit 250 Euro abgespeist werden. Das ist eine Verhöhnung“, so
Heinisch-Hosek, die 1.500 Euro für jedes Kind fordert. ****
Die Aussagen der Familienministerin Bogner-Strauß sind voll von
Wiedersprüchen, so Heinisch-Hosek: „Auf der einen Seite sagen Sie,
wir brauche mehr flexiblere Kinderbetreuungseinrichtungen, auf der
anderen Seite hat es heute einen Aufschrei der FamilienreferentInnen
der Bundesländer gegeben, die fehlendes Geld für den dringend
benötigten Ausbau der Kinderbetreuungsplätze beklagen. Dieses Geld
gibt es nämlich nicht, es ist nicht budgetiert“, so Heinisch-Hosek.
„Gerade, wenn Sie den 12-Stunden-Tag einführen, müssen sie auch für
Betreuungsplätze sorgen“, so die SPÖ-Mandatarin. Stattdessen würden
die finanziellen Mittel bis zum „Sankt-Nimmerleins-Tag gestreckt“.
Neben den fehlenden Plätzen in der Kinderbetreuung kritisiert
Heinisch-Hosek auch die schwarz-blauen Kürzungen bei der Frauen- und
Familienberatung sowie die unzureichende Finanzierung beim
Gewaltschutz. Mit den 1,5 Milliarden Euro, die für den Familienbonus
ausgeschüttet werden, könnte man laut Heinisch-Hosek flächendeckend
die unter sechsjährigen ganztägig versorgen, KindergartenpädagogInnen
ein anständiges Gehalt zahlen, ein zweites Gratis-Kindergartenjahr
einführen und zusätzliche PädagogInnen einstellen. „Davon würden alle
Kinder profitieren“, so Heinisch-Hosek abschließend. (Schluss)
up/ls/mp
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