- 02.07.2018, 10:54:51
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„kreuz und quer“ am 3. Juli: „Brahma Kumaris – Frauen in Weiß“ und „Religion ohne Sexualität. Die Shaker“
Ab 22.35 Uhr in ORF 2
Utl.: Ab 22.35 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - „kreuz und quer“ berichtet am Dienstag, dem 3. Juli
2018, um 22.35 Uhr in ORF 2 über die neureligiöse Gemeinschaft Brahma
Kumaris aus Indien, der mehrere Hunderttausend Mitglieder angehören.
Gelehrt wird Raja Yoga, die liebevolle Verbindung zwischen Mensch und
Gott. Die 1937 gegründete Gemeinschaft wird von Frauen geleitet.
Regisseurin Koschka Hetzer-Molden hat für den Film „Brahma Kumaris:
Frauen in Weiß“ das Zentrum der Gemeinschaft auf dem Mount Abu
besucht. Unmittelbar nach der Dokumentation kommt in „kreuz und quer“
der Religionswissenschafter Franz Winter von der Universität Graz zu
Wort, der im Gespräch mit Günter Kaindlstorfer die neureligiöse
Bewegung Brahma Kumaris aus seiner fachlichen Perspektive einordnet.
In „Religion ohne Sexualität. Die Shaker“ begeben sich danach Anita
Lackenberger und Gerhard Mader um 23.30 Uhr auf die Suche nach den
Spuren der Shaker in den USA.
„Brahma Kumaris: Frauen in Weiß – Eine Innensicht“ – Ein Film von
Koschka Hetzer-Molden
Sie sind auf der Suche nach einer besseren Welt: die Frauen von Mount
Abu in den Bergen von Rajasthan. Seit der Gründung 1937 hat ihre
Organisation Brahma Kumaris weltweit 800 Meditationszentren
gegründet. Hauptquartier der neureligiösen Bewegung ist Indien, in
London befindet sich die europäische Zentrale, als NGO ist Brahma
Kumaris auch der UNO angeschlossen.
Die Basis ihrer Arbeit ist Meditation – in der Form von Raja Yoga,
des „höchsten Yoga“, das die Frauen von Mount Abu in einer der
heutigen Zeit angepassten Form kostenlos unterrichten. In Indien
realisiert Brahma Kumaris Ökologie-, Sozial- und Bildungsprojekte.
Die Organisation fördert Kinder und Frauen, hat ein international
beachtetes Krankenhaus errichtet und mit Hilfe der indischen
Regierung sowie einer deutschen Stiftung riesige Solar-Anlagen
gebaut, um zusätzlich Energiekapazitäten zu gewinnen. Finanziell
möglich gemacht werden diese Projekte durch Spenden – auch von
internationalen Unternehmen.
Noch amtierende Präsidentin dieser „Frauen in Weiß“, wie sie in
Indien auch genannt werden, ist die über hundertjährige Dadi Janki.
Politiker und Manager aus vielen Teilen der Welt holen ihren Rat ein.
Koschka Hetzer-Molden hat mit einem Team von Mediavilm diese „Frauen
in Weiß“ auf dem sagenumwobenen Berg Mount Abu besucht, um eine
Innensicht dieser Gemeinschaft filmisch einzufangen.
„Religion ohne Sexualität. Die Shaker“ – ein Film von Anita
Lackenberger und Gerhard Mader
Die Shaker sind ein Stück amerikanischer Geschichte, es sind
Menschen, die vor 200 Jahren auszogen, um die Welt zum Guten zu
verändern. Bis heute sind die Shaker bekannt für ihre Musik, aber
auch für die außergewöhnliche Designkunst, die bis heute Vorbild für
simple und schöne Architektur und Möbelbau ist. Mit der
Funktionalität und Schlichtheit der Möbel haben sie die Moderne
vorweggenommen. Neuen technischen Entwicklungen gegenüber waren sie
stets aufgeschlossen.
Gegründet wurde diese christliche Bewegung von einer Frau – Ann Lee,
die in den 1780er Jahren aus Manchester in die USA kam, um dort mit
ihren Anhängern ihren Glauben zu verwirklichen. Einer der zentralen
Punkte ihrer Religion war ein zölibatäres Leben von Frauen und
Männern in gemeinsamen Siedlungen. Die Gleichheit der Geschlechter,
die Gleichwertigkeit von Frauen- und Männerarbeit, war von Beginn an
ein zentrales Anliegen. Es gibt viele Bereiche, in denen die Shaker
Vorreiter waren: Sie waren Pazifisten und lehnten jede Art von
Rassismus ab. Zudem waren die Shaker geniale Erfinder und
Konstrukteure.
Eigentum des Einzelnen war tabu. Die Shaker lebten mit Gemeinbesitz
und werden oft als die ersten „Kommunisten“ Amerikas bezeichnet. Auch
Friedrich Engels besuchte die Shaker-Gemeinden, er bewunderte die
großen Erfolge des gemeinsamen Wirtschaftens „trotz ihrer Religion“,
wie er meinte, da Engels Religion für eine „Dummheit“ hielt.
Die Shaker-Gründerin Ann Lee wurde von ihren Anhängern als
erleuchtete Prophetin gesehen. Sie berief sich auf einen direkten
Kontakt zu Gott und wollte auch ihren Anhängern – so sie ein
entsprechendes Leben führen – diese unmittelbare Gotteserfahrung
ermöglichen. Visionen, ekstatische Tänze und Lieder, die direkt als
„Geschenk“, als „von Gott eingegeben“, erlebt wurden, prägten das
Gemeinschaftsleben. Diese Lieder sind bis heute ein wesentliches
Kulturgut der amerikanischen Folktradition. So wird das Lied „Simple
Gift“ in verschiedenen Variationen immer wieder an prominenter Stelle
verwendet – u. a. bei der Inauguration von US-Präsident Barack Obama.
Die Shaker waren auch die ersten Samenhändler und -produzenten der
Vereinigten Staaten, sie waren Vorreiter der Elektrifizierung und
erfanden eine Vielzahl von Maschinen. Durch den offensiven Gebrauch
der Technik sollte mehr Raum für Gott geschaffen werden. „Hands to
Work und Hearts to God“ war ein wesentliches Motto der
Glaubensgründerin Ann Lee. In ihrer Blütezeit (Mitte des 19.
Jahrhunderts) gab es Tausende Shaker, heute sind es nur mehr ganz
wenige Menschen, die ein Shaker-Leben in der traditionellen Form kaum
mehr aufrechterhalten können.
Anita Lackenberger und Gerhard Mader haben sich auf die Suche nach
den Spuren der Shaker in den USA gemacht. Sie haben Filmmaterial von
den Shaker-Tänzen entdeckt und viele Menschen getroffen, die noch
heute von den Ideen der Shaker inspiriert werden. Sie haben einen
Blick in die amerikanische Seele geworfen, die von Geschichten wie
dieser lebt – einer Frau, die auszog, um die Welt zu verändern.
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