- 25.06.2018, 10:37:04
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„Das Publikum begleiten, nicht bevormunden“: Alexander Horwath und Markus Hinterhäuser „vergoldet“
KORREKTUR ZU OTS_20180621_OTS0209
Wien (OTS) - Für alles gibt es ein erstes Mal. So auch heute,
Donnerstag, im Wiener Rathaus, als Kulturstadträtin Veronica
Kaup-Hasler erstmalig in ihrer neuen Funktion eine
Ehrenzeichenverleihung vornahm: Der langjährige Leiter des
Österreichischen Filmmuseums Alexander Horwath erhielt das Goldene
Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, der Leiter der
Salzburger Festspiele Markus Hinterhäuser wurde mit dem Goldenen
Verdienstzeichen des Landes Wien gewürdigt.
Zahlreiche Persönlichkeiten des Politik- und Kulturlebens waren
gekommen, u. a. die ehemaligen Kulturminister Thomas Drozda, GD
Josef Ostermayer und Maria Fekter, die ehemaligen Kulturstadträte
Präs. Andreas Mailath-Pokorny und Peter Marboe, Sbg.
Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Klubobmann Fritz Aichinger,
Rektorin Eva Blimlinger, KHM-Diektorin Sabine Haag,
Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann, Volkstheaterdirektor Cay-Stefan
Urbanek, Michael Haneke und Ulrich Seidl.
Tamás VARGA, Solo-Cellist der Wiener Philharmoniker, erfreute das
Publikum mit einem Stück von Ligeti und einem von Wysocki in
Anwesenheit des Komponisten.
„Ich bin Alexander Horwath und Markus Hinterhäuser persönlich sehr
verbunden, habe deren Tun über Jahre verfolgt und war große
Nutznießerin ihrer künstlerischen Arbeit“, betonte die Stadträtin.
„Alexander Horwath hat das Film- und Kulturleben der Stadt maßgeblich
geprägt. Das Filmmuseum wurde unter seiner Leitung eine international
hochangesehene Institution mit Forschung und Vermittlung auf
exzellentem Niveau. Markus Hinterhäuser tritt konsequent für das
Zeitgenössische ein, der Bogen reicht von Luigi Nono bis Leonard
Cohen. Beide haben für die Vermittlung Großartiges geleistet, beide
suchen und begleiten das Publikum, bevormunden es nicht.“
Bert Rebhandl, Filmkritiker, hielt die Laudatio auf seinen Freund
Alexander Horwath: „Er hat der Viennale internationale Geltung
verschafft und das Filmmuseum zu einer Einrichtung von Weltrang
gemacht. Horwath ist ein Glücksfall für die Wiener Stadtgeschichte;
er hat das Talent zum Gespräch und zur Freundschaft sowie das Talent,
Funktionen zum richtigen Zeitpunkt wieder zur Verfügung zu stellen“.
„Als Pianist verlässt Markus Hinterhäsuer die gesicherten Pfade
der Klassik zugunsten Neuer und zeitgenössischer Musik. Sein Spiel
steht für Freude und Lust am Schöpfen des Klanggebäudes“, unterstrich
der ehemalige Kulturminister. Rudolf Scholten in seiner Würdigung.
Als Intendant der Salzburger Festspiele baue er Programme wie Gebäude
und wecke er Neugierde: „Kunst ist für ihn die Möglichkeit, der Welt
zu zeigen, wie sie sein könnte“, schloss Scholten.
Sowohl Horwath als auch Markus Hinterhäuser streuten in ihrer
Dankesrede der Stadt Wien Rosen: „Wenn man einzelnen Städten einen
Orden überreichen könnte, dann würde ich gerne Wien eine Auszeichnung
überreichen“, so Horwath und dankte für das Vertrauen, dass die Stadt
in ihn gesetzt hat.
Auch Hinterhäuser bedankte sich bei den Verantwortlichen für die
entscheidende Zeit, die er bei den Wiener Festwochen verbringen
durfte: „Wien ist eine europäische Metropole geworden. Ich hoffe, die
Stadt bleibt so europäisch und offen, wie sie sich heute gibt“.
Zwt.: Biographie Alexander Horwath
Alexander Horwath wurde 1964 in Wien geboren. Er studierte
Theaterwissenschaft an der Universität Wien. Nach Jahren als
Journalist u. a. beim Falter und Standard sowie als Kurator
zahlreicher Filmfestivals leitete er von 1992 bis 1996 die Viennale.
2002 wurde Horwath Direktor des Österreichischen Filmmuseums und
setzte dort konsequent die Politik der Gründer dieses Hauses, Peter
Konlechner und Peter Kubelka, um, indem er gezielt das Kino als den
substanziellen Ort des Films definierte und damit das Filmmuseum als
überzeugendes Zentrum für die hochwertige Präsentation und Bewahrung
der internationalen Filmgeschichte in Österreich definierte. Mit Ende
September 2017 hat er seine Funktion an Michael Loebenstein
übergeben.
2013 berief ihn die Akademie der Künste zu Berlin als Mitglied der
Sektion Film- und Medienkunst. Für die Funktionsperiode 2018 bis 2023
wurde Horwath in den Universitätsrat der Akademie der Bildenden
Künste in Wien berufen.
Zwt.: Biographie Markus Hinterhäuser
Hinterhäuser wählte für sein Klavierstudium die Hochschule für
Musik in Wien und das Salzburger Mozarteum. Dort war er unter anderem
Schüler von Elisabeth Leonskaja und Oleg Maisenberg. Wie
Hinterhäusers Gastspiele beim Festival Wien Modern bezeugten, lag der
Schwerpunkt seiner Auftritte in der Interpretation zeitgenössischer
Musik. Besonders setzte er sich für das Schaffen von Luigi Nono,
Karlheinz Stockhausen, Morton Feldman und György Ligeti ein. Er
spielte unter anderem das gesamte Soloklavierwerk der Zweiten Wiener
Schule sowie von John Cage, Morton Feldman, Luigi Nono, Giacinto
Scelsi und Galina Ustwolskaja auf CDs ein.
Hinterhäuser war mit Tomas Zierhofer-Kin Gründer und langjähriger
Leiter (1993-2001) des "Zeitfluss"-Festivals, das im Rahmen der
Salzburger Festspiele stattfand. Nach deren Ende wurde Hinterhäuser
2002 von den Wiener Festwochen, wiederum gemeinsam mit Tomas
Zierhofer-Kin, für die "Zeit-Zone", eine Veranstaltungsreihe mit
musiktheatralischem Schwerpunkt, engagiert. Im Februar 2005 wurde
Hinterhäuser vom zukünftigen Intendanten Jürgen Flimm als
Konzertdirektor der Salzburger Festspiele (2007-2011) designiert. In
der Saison 2011 war Hinterhäuser Übergangs-Intendant der Salzburger
Festspiele. Von 2014 bis 2016 war Hinterhäuser Intendant der Wiener
Festwochen. Im Oktober 2016 übernahm Markus Hinterhäuser als
Intendant die Leitung der Salzburger Festspiele.
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