• 18.06.2018, 11:02:33
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Caritas zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2018

Generalsekretär Bernd Wachter: „Ein Europa das schützt, ist auch ein Europa, das seine Verantwortung für den internationalen Flüchtlingsschutz gemeinsam wahrnimmt.“

Utl.: Generalsekretär Bernd Wachter: „Ein Europa das schützt, ist
auch ein Europa, das seine Verantwortung für den
internationalen Flüchtlingsschutz gemeinsam wahrnimmt.“ =

Wien (OTS) - Tagelang irrte die „Aquarius“ durchs Mittelmeer: 630
Menschen an Bord, viele Frauen und Kinder, unter bedrohlichen
humanitären Umständen. Italien wollte sie nicht an Land lassen, auch
nicht Malta. Schließlich erklärte sich Spanien bereit, die „Aquarius“
aufzunehmen.

„Die Irrfahrt der ‚Aquarius‘ ist trauriges Symbol für das Scheitern
einer gemeinsamen europäischen Migrations- und Flüchtlingspolitik.
Und gleichzeitig sollte der aktuelle Anlassfall Auftrag zum
Weltflüchtlingstag am 20. Juni sein, hier rasch zu mehr geteilter
Verantwortung zu finden“, so Caritas Generalsekretär Bernd Wachter.

Die meisten Menschen flüchten in ihre Nachbarländer

Weltweit haben aktuell über 22 Millionen Menschen ihre Heimat wegen
Krieg und Verfolgung verlassen. Mehr als doppelt so viele Menschen
sind innerhalb ihres eigenen Staates auf der Flucht. Der weitaus
überwiegende Anteil geflüchteter Menschen befindet sich in
unmittelbaren Nachbarstaaten der Konfliktregionen, wie zum Beispiel
Libanon, Jordanien, Uganda. Die Türkei allein beherbergt mehr
Flüchtlinge als der ganze Rest Europas.

„Solange es auf dieser Welt Konflikte und Unterdrückung gibt, solange
werden Menschen fliehen. Solange der Krieg in Syrien weiterhin
täglich Opfer fordert, solange werden Menschen flüchten – auch in die
EU“, so Wachter und weiter: „Die Abschottung ist keine Lösung.“

EU-Ratspräsidentschaft als Chance?

Am 1. Juli übernimmt Österreich die EU-Ratspräsidentschaft. Das sei
auch eine Gelegenheit, einen gemeinsamen menschenwürdigen,
vernünftigen und nachhaltigen Umgang mit geflüchteten Menschen in der
EU voranzutreiben.

„Ab Juli sind alle Augen in der EU auf Österreich gerichtet. Wir alle
haben die historische Chance zu zeigen, dass wir für eine in Vielfalt
geeinte EU stehen, die europäische Solidarität leben und die
Menschenrechte schützen“, so der Caritas Generalsekretär.

„Wir können uns unserer internationalen Verantwortung nicht
entziehen. Flüchtlingsschutz ist Menschenrechtsschutz. Die
internationale Staatengemeinschaft hat sich nach den Gräueln des
zweiten Weltkrieges für dieses humanitäre Modell entschieden. Als
Millionen Europäerinnen und Europäer auf der Flucht waren, haben die
Staaten beschlossen, solidarisch zu agieren und sich dazu
verpflichtet, Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, zu
schützen. Asyl ist kein Gnadenakt, sondern eine völkerrechtliche
Verpflichtung und ein Ausdruck globaler Solidarität. Dieses System
sollte in der EU nicht ausgehöhlt, sondern gemeinsam neu aufgebaut
werden.“

Schlagwort ‚Hilfe vor Ort‘

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni 2018 appelliert die
Caritas an die Bundesregierung, wie angekündigt die Gelder für die
Hilfe vor Ort aufzustocken und das in ihrem Regierungsprogramm
angekündigte österreichische Resettlement-Programm weiterzuführen. Es
brauche dringend mehr Unterstützung für die Länder, in denen die
meisten Flüchtlinge Zuflucht finden.

„Mit einem österreichischen Resettlement-Programm könnten besonders
verletzliche Personengruppen wie Kinder und Familien ohne Schlepper
sicher und geregelt nach Österreich kommen und hier Schutz finden.
Österreich könnte damit ein klares Zeichen der Solidarität im
globalen Flüchtlingsschutz setzen!“, meint Caritas Generalsekretär
Bernd Wachter.

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