• 07.06.2018, 07:00:01
  • /
  • OTS0004

Greenpeace-Studie: Plastik und Chemikalien in Antarktis nachgewiesen

Umweltschutzorganisation fordert Meeresschutzgebiet und Maßnahmen gegen Plastikverschmutzung

Utl.: Umweltschutzorganisation fordert Meeresschutzgebiet und
Maßnahmen gegen Plastikverschmutzung =

Wien (OTS) - Mit einer neuen Studie weist Greenpeace zum morgigen Tag
der Meere nach, dass die Verschmutzung der Umwelt mit Plastik und
Chemikalien bereits bis in entlegene Gewässer der Antarktis reicht.
Fast alle von der Umweltschutzorganisation untersuchten Wasser- und
Schneeproben enthielten Mikroplastik oder umweltschädliche
Chemikalien. Greenpeace warnt vor der Zerstörung der letzten intakten
Meeresökosysteme durch die weltweite Produktion und den Konsum von
Plastik.

„Das Ergebnis zeigt deutlich: Der Plastikwahn wirkt sich mittlerweile
auf den gesamten Planeten aus. Selbst die letzten weitgehend
unberührten Ökosysteme unserer Erde wie die Antarktis sind
betroffen”, kommentiert Nunu Kaller, KonsumentInnen-Sprecherin bei
Greenpeace in Österreich. Jährlich gelangen bis zu 13 Millionen
Tonnen Plastikmüll allein vom Land in unsere Ozeane. Die
Untersuchungen von Greenpeace bestätigen eine Kontamination durch
Mikroplastik und persistente Chemikalien (PFAS) in abgelegenen
Regionen rund um die Antarktische Halbinsel und die Bransfieldstraße.
Darunter befinden sich auch Gebiete, die wegen ihrer Bedeutung für
die Tierwelt als schützenswert eingestuft werden.
Sieben der acht untersuchten Wasserproben enthielten Mikroplastik. Je
kleiner der Plastikmüll im Wasser, desto problematischer für
Meereslebewesen und den Menschen. “Tiere verwechseln Plastikteilchen
oft mit Nahrung. So findet sich Plastik in den Mägen von Walen und
Delfinen genauso wie in essbarem Meeresfisch und -früchten. Dadurch
gelangt Mikroplastik auch in unsere Körper“, warnt Kaller.

Greenpeace fand außerdem in sieben von neun Schneeproben sogenannte
PFAS – auch PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien) genannt. Die
Proben legen nahe, dass die Chemikalien über die Atmosphäre und nicht
über mögliche lokale Verschmutzungsquellen in die Region gelangt
sind. PFAS werden in großem Stil in industriellen Verfahren und bei
Konsumgütern verwendet, unter anderem um Outdoor-Bekleidung
wasserfest zu machen. „Diese Chemikalien stellen ein großes Problem
für die Meere dar. Vor allem können PFAS Fortpflanzungs- und
Entwicklungsstörungen bei Tieren verursachen. Einmal hergestellt und
freigesetzt, bleiben sie in der Umwelt und verteilen sich über den
Globus”, erklärt Kaller.

Die Wasser- und Schneeproben wurden von Greenpeace während einer
dreimonatigen Schiffsexpedition Anfang 2018 an unterschiedlichen
Orten in der Antarktis entnommen. Aktuell fordert die
Umweltschutzorganisation im antarktischen Weddell-Meer die Errichtung
des weltweit größten Schutzgebietes. „Damit sich Tiere wie Pinguine
und Wale von den durch den Menschen verursachten Bedrohungen wie
Klimawandel, Überfischung und Verseuchung der Meere mit Plastik und
Chemikalien erholen können, braucht es großflächige Schutzgebiete. Um
auch die Meere vor der Plastikflut zu schützen, müssen dringend
globale Maßnahmen ergriffen werden“, so Kaller.

Hier finden Sie die gesamte Studie: http://bit.ly/2JeAIh3

Bildmaterial von der Probennahme und aus der Antarktis finden Sie
hier: http://bit.ly/2sCd5Vp
Dieses steht unter Angabe des Copyrights (Greenpeace / Fotograf) zur
einmaligen Verwendung zur Verfügung.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel