- 05.06.2018, 10:04:20
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Lindner: „Schicksale dürfen nicht von Millionen-Show-Fragen abhängen!“
SPÖ-Gleichstellungssprecher kritisiert aktuellen Umgang mit LGBTIQ-Geflüchteten
Utl.: SPÖ-Gleichstellungssprecher kritisiert aktuellen Umgang mit
LGBTIQ-Geflüchteten =
Wien (OTS/SK) - „Es kann nicht sein, dass das Schicksal von
Geflüchteten anscheinend von Fragen abhängt, die in die
Millionen-Show gehören, aber ganz sicher nicht in Asyl-Interviews“,
zeigt sich SPÖ-Gleichstellungssprecher Mario Lindner entsetzt über
die aktuellen Medienberichte zum Umgang mit schwulen, lesbischen,
bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen (LGBTIQ) Flüchtlingen
in Österreich. Die ZIB2 berichtete am Montag über absurde
Fragestellungen, wie die Bedeutung der einzelnen Farben der
Regenbogenfahne, die über die Schicksale der Betroffenen entscheiden.
„Wenn solche Fragen die sexuelle Orientierung eines Menschen beweisen
sollen, dann bin ich auch nur mit Hilfe von Wikipedia schwul – und
genauso geht’s mit Sicherheit fast allen in der österreichischen
LGBTIQ-Community“, so Lindner empört. ****
Lindner, der auch Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen
LGBTIQ-Organisation SoHo ist, betont: „Dieser Medienbericht zeigt
Missstände auf, vor denen viele schon lange warnen. Der Staat
Österreich hat die menschenrechtliche Pflicht, Asyl-Verfahren fair
und mit Anstand abzuwickeln – das trifft ganz besonders auf
vulnerable Gruppen wie schwule und lesbische Geflüchtete zu!“ Lindner
stellte deshalb schon im April 2018 parlamentarische Anfragen an den
Justiz- und Innenminister. Bis 19. Juni müssen diese nun
wahrheitsgemäß Auskunft zur Situation von LGBTIQ-Flüchtlingen in
Österreich und zum Umgang mit diesen im Asyl-System geben.
„Allein der Fakt, dass nach Angaben des Justizministeriums 42 Prozent
aller negativen Asylbescheide aus 2017 in der zweiten Instanz
aufgehoben wurden, zeigt, welche massiven Mängel hier vorliegen.
Innen- und Justizminister haben die Pflicht, sicherzustellen, dass
die zuständigen SachbearbeiterInnen und DolmetscherInnen ein
Mindestmaß an Schulung und Ausbildung haben, um die Situation von
LGBTIQ-Geflüchteten nachvollziehen zu können“, so Lindner und weiter:
„Diese Berichte lassen mit Bestimmtheit vermuten, dass die
Regierungsmitglieder dieser Pflicht nicht nachkommen. Es ist höchste
Zeit, dass die zuständigen Ministerien handeln und entsprechende
Standards bei den Asyl-Interviews gewährleisten!“ (Schluss)
Hier finden Sie die beiden SPÖ-Anfragen:
https://tinyurl.com/y79ndfuz
https://tinyurl.com/ycnj7vrs
(Schluss) up/rm/mp
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