• 29.05.2018, 14:37:45
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  • OTS0218

Pauschale Kritik an Schweinehaltung nicht gerechtfertigt

VÖS: Heimische Tierwohlstandards zum Teil höher als in der EU

Utl.: VÖS: Heimische Tierwohlstandards zum Teil höher als in der EU =

Wien (OTS) - Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) weist
die Aussagen von Martin Schlatzer in der ZIB 1 vom 27. Mai 2018
entschieden zurück. Schlatzer, Mit-Autor einer Studie der BOKU Wien
zur Tierhaltung in Österreich (in Auftrag gegeben von der Wiener
Umweltschutzabteilung), erklärte dabei, dass die heimische
Schweinehaltung in Bezug auf die Haltungsbedingungen der Tiere zu den
Schlusslichtern in der EU beziehungsweise in Europa zähle. Er
erwähnte dabei, dass den Tieren kein Auslauf zur Verfügung stehe und
das Platzangebot unzureichend sei.

"In der genannten Studie fehlt weitestgehend ein
kennzahlenbasierter Vergleich mit anderen europäischen Ländern. Das
Platzangebot, das den heimischen Schweinen zur Verfügung steht,
entspricht selbstverständlich den EU-Vorgaben und geht teilweise
darüber hinaus. Diese fordern beispielsweise, dass Sauen und
Jungsauen für einen Zeitraum, der vier Wochen nach dem Decken beginnt
und eine Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin endet, in
Gruppen gehalten werden. In Österreich gilt die verpflichtende
Gruppenhaltung von Sauen im Wartestall bereits seit 2013 und gibt
vor, dass Tiere für einen Zeitraum, der nach dem Decken beginnt und
fünf Tage vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin endet, in Gruppen
zu halten sind", stellt Walter Lederhilger, VÖS-Obmann und
Ferkelerzeuger in Oberösterreich, klar.

Tierhaltungsverordnung brachte noch strengere Vorschriften

"Die Novellierung der 1. Tierhaltungsverordnung brachte im
Vorjahr in den Bereichen Beschäftigungsmaterial, Ferkelkastration und
Schwanzkupieren strengere Vorschriften. Diese Eingriffe dürfen nur
unter Einsatz wirksamer Schmerzmittel durch eine fachkundige Person
durchgeführt werden, was in vielen EU-Ländern noch keineswegs den
Standard darstellt", betont Lederhilger.

Tierwohl im Mittelpunkt

"Die heimischen Schweinebäuerinnen und Schweinebauern, die an den
vielfältigen Qualitäts- und Markenfleischprogrammen teilnehmen,
verpflichten sich über die hohen gesetzlichen Standards hinaus, noch
weitere Maßnahmen zur Erhöhung des Tierwohls oder durch spezielle
Fütterung zu setzen. Die pauschale Verurteilung der österreichischen
Schweinehaltung ist daher zurückzuweisen", so Lederhilger. Die
geforderten höheren Haltungsstandards müssten von den Schweinebauern
realisiert werden, obwohl sie dafür keine Gegenleistung, sprich
höhere Wertschöpfung und Wertschätzung, erwarten könnten.
Gleichzeitig stünden sie im internationalen Wettbewerb mit großen
Ländern wie Deutschland, Spanien, den USA oder Brasilien. Diese
Länder hätten weit geringere Produktionskosten, weshalb Österreich
schon seit jeher auf die Qualitätsstrategie setze, unterstreicht der
VÖS-Obmann.

"Österreichs Schweinebäuerinnen und Schweinebauern sind sich bei
ihrer täglichen Arbeit ihrer Verantwortung gegenüber Mensch und Tier
sehr wohl bewusst. Sie versorgen die Bevölkerung mit einem
wertvollen, qualitativ hochwertigen Lebensmittel, bewirtschaften die
Kulturlandschaft und sind essenzieller Teil des ländlichen Raumes.
Sie bemühen sich, die steigenden Erwartungen der Gesellschaft an die
Landwirtschaft und die Tierhaltung zu erfüllen. Dafür gilt ihnen
Respekt und Dank. Diese Entwicklungen sind aber keine Einbahnstraße
und geschehen nicht zum Nulltarif. Die Konsumenten haben es selbst in
der Hand, durch den Kauf von österreichischem
Qualitätsschweinefleisch die heimische Schweineproduktion zu stärken
und den Betrieben damit - trotz der schwierigen Rahmenbedingungen -
eine Perspektiven zu geben", so der Obmann der Erzeugergemeinschaften
und Zuchtorganisationen. (Schluss)

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