Symposium zu neuen Wireless- und Handy-Technologien klärt zu Gefahren auf – Szekeres: „Besonders Jugendliche und Kinder schützen“
Utl.: Symposium zu neuen Wireless- und Handy-Technologien klärt zu
Gefahren auf – Szekeres: „Besonders Jugendliche und Kinder
schützen“ =
Wien (OTS) - Mit der Publikation der „10 Medizinischen Handyregeln“
sorgt die Wiener Ärztekammer bereits seit mehr als zehn Jahren für
präventivmedizinische Maßnahmen in puncto Mobilfunk und kabelloses
Internet. Nun veranstaltet die Ärztekammer das „Vienna Symposium on
Safe Use of Digital Technology“ als Fortführung der Nikosia
Deklaration von 2017. Bei der Nikosia Deklaration hatte die
Ärztekammer gemeinsam mit zypriotischen Institutionen Schutzmaßnahmen
vor Handystrahlung und Regeln für Kinder und Jugendliche publiziert
sowie das Verbot von WLAN an Kindergärten und Schulen gefordert. ****
Für Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres ist klar, dass durch die
Entwicklung neuer Funktechnologien und den demografischen Wandel
„neue Herausforderungen zur Prävention und Sicherstellung der
öffentlichen Gesundheit auf die Gesellschaft kommen werden“. Es sei
daher wichtig, „sich im Sinne einer gesunden und umweltgerechten
Digitalisierung mit diesen Fragen objektiv auseinanderzusetzen.“
Symposiumsinitiator und Ärztekammer-Umweltreferent Piero Lercher
sieht mittlerweile „die Digitalisierung im Allgemeinen und die
diversen Funktechnologien im Speziellen als beständigen Wegbegleiter
der Spezies Mensch“. Die große Herausforderung hierbei sei es, einen
„sicheren Umgang und die Vermeidung von potenziellen Gesundheits- und
Umweltfolgen ohne Komfortverlust“ zu ermöglichen.
International begleitet wird das Symposium vom Nationalen Komitee
für Umwelt und Kindergesundheit Zyperns und vom Presse- und
Informationsbüro der griechischen Botschaft in Wien mitveranstaltet.
Zyperns Repräsentantin Stella Canna Michaelidou stellt dabei klar,
dass „die wissenschaftlichen Beweise, die auf Schäden hinweisen, die
schwerwiegend und in einigen Fällen irreversibel insbesondere für
Neugeborene und Kinder sein können, trotz oftmaliger
wissenschaftlicher Kontroversen stark genug sind, um vorbeugende
Maßnahmen zur Minimierung der Exposition zu unterstützen“.
Konstantinos Prokakis, Erster Botschaftsrat und Leiter des Presse-
und Informationsbüros der griechischen Botschaft in Wien, bringt die
derzeitige digitale Strategie Griechenlands als Beispiel: „Gerade in
Griechenland, wo die Digitalisierung nach der Finanzkrise eine große
Möglichkeit für wirtschaftlichen Aufschwung darstellt, ist man sich
bewusst, dass die falsche Benutzung der neuen Technologien mögliche
Risiken in sich birgt.“ Es liegt daher an der Politik und
Gesellschaft, diesen möglichen Risiken durch Koordinierungsmaßnahmen
und Steuerungsmechanismen in den Bereichen der Forschung, der Bildung
und der Gesundheit zu entgegnen.
„Zunahme von DNA-Brüchen in menschlichen Zellen“
Aufgrund der neuen Technologien gebe es eine „ungünstige Wirkung“
auf den Körper, und zwar „die Zunahme von DNA-Brüchen in bestimmten
menschlichen Zellen“, stellt der Wiener AKH-Mediziner und
Zellforscher Wilhelm Mosgöller fest. Aus aktuellen wissenschaftlichen
Analysen könne man schlussfolgern, dass einige Zellen vergleichsweise
stärker reagieren, „ein Befund, der besonders für Kinder und
Jugendliche, die einen größeren Prozentsatz an metabolisch aktiven
‚wachsenden‘ Geweben aufweisen“, gilt.
Keynote-Speaker George Carlo bemängelt vor allem den „fehlenden
Präventionsgedanken der zuständigen Industrie, der gepaart mit
unserem Konsumverhalten und der politischen Zweckmäßigkeit dieses
Monster erschaffen hat“. Carlo, der früher für ebendiese „Industrie“
gearbeitet hat, sieht die Zukunft daher ambivalent: „Wir haben alle
technologischen Möglichkeiten, um die Herausforderungen zu meistern,
allerdings fehlt es noch immer am der gesellschaftlichen Motivation
dazu.“ (ast)
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NAW