- 14.05.2018, 10:06:52
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CETA: Regierung will EuGH vorgreifen
Plattform Anders Handeln: „EUGH-Urteil ausständig. CETA ist grundsätzlich abzulehnen.“
Die Regierung will voraussichtlich schon       diesen Mittwoch im Ministerrat beschließen, CETA dem Nationalrat       vorzulegen. Damit soll das Abkommen noch vor dem Sommer vom       Parlament ratifiziert werden. Mit einem Ja würde der Nationalrat       vor allem den umstrittenen Sonderklagerechten für Konzerne grünes       Licht geben. 
       
       Dabei ist derzeit noch nicht einmal geklärt, ob die       Sonderklagerechte für Konzerne in CETA überhaupt mit EU-Recht       vereinbar sind. Ein entsprechendes Urteil des Europäischen       Gerichtshofs (EuGH) wird – auf Ansuchen Belgiens – für Anfang 2019       erwartet. Zudem hat der EuGH kürzlich entschieden, dass       Konzern-Schiedsgerichte zwischen EU-Staaten gegen EU-Recht       verstoßen. Laut europäischen Rechtsprofessoren lässt dies       erwarten, dass der EuGH bei CETA ähnlich entscheidet. Eine       Ratifikation würde zum aktuellen Zeitpunkt sogar gegen EU-Recht       verstoßen. (2)
       
       Plattform Anders Handeln: „Stoppen Sie CETA!“
       
       Die österreichische Plattform „Anders Handeln“ (vormals TTIP       STOPPEN) fordert daher in einem Brief (3) alle Nationalrats- und       Bundesratssabgeordneten, die Landeshauptleute sowie die Regierung       auf, CETA abzulehnen beziehungsweise den Ratifikationsprozess zu       stoppen.
       
       „CETA stellt die Rechte von Konzernen über die Interessen von       Mensch und Umwelt und ist daher grundsätzlich abzulehnen. CETA       ratifizieren zu lassen, bevor überhaupt klar ist, ob es       EU-rechtskonform ist, ist rechtsstaatlich und demokratiepolitisch       äußerst bedenklich. Das Mindeste wäre es, erst nach dem Vorliegen       des EuGH-Urteils über CETA abzustimmen, wie dies etwa Deutschland       tut.“ 
       
       Menschen in Österreich wollen das Deregulierungs- und         Konzernabkommen CETA nicht
       
       In Österreich lehnen laut Umfragen 75 Prozent der Bevölkerung CETA       ab, 562.552 Menschen haben das Volksbegehren gegen TTIP, CETA und       TiSA unterzeichnet. Mehr als 400 Städte und Gemeinden stellen sich       per Gemeinderatsbeschluss gegen die geplanten Konzern- und       Deregulierungsabkommen. Auch im Nationalrat wurde immer wieder mit       breiter Mehrheit kritisch gegen CETA und TTIP Stellung bezogen.       Ebenso haben die Bundesländer und der Bundesrat mehrfach       Beschlüsse gegen das vorliegende Abkommen gefasst. (4)
       
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       Die Plattform "Anders Handeln" wurde initiiert von Attac, GLOBAL       2000, Südwind, den Gewerkschaften PRO-GE, vida und younion, sowie       der ÖBV-Via Campesina Austria und wird von rund 50 weiteren       Organisationen unterstützt. www.anders-handeln.at
       
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       (1) Urteil EuGH: http://bit.ly/2Kg2mWX 
       (2a) Die Auswirkungen des Achmea-Urteils des EuGH auf die       EU-Investitionspolitik. Analyse von Prof. Dr. Markus Krajewski,       Prof. für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der       Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: http://bit.ly/2IiI4eS
       (2b) “If Member States continue with the ratification of CETA,       they violate European Union law” 
       Analyse von Prof. Christina Eckes, Professor of European law at       the University of Amsterdam: http://bit.ly/2jSNX8g
       (3) Brief unter: http://bit.ly/2G9fevP
       (4) https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2017/PK1141/
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 michael.lachsteiner@global2000.at
 +43 699 14 2000 20
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