• 11.05.2018, 12:03:49
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„dokFilm“ am Muttertag: „Meine Narbe – Ein Schnitt ins Leben“ und „Mama Illegal“

Am 13. Mai ab 23.05 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 13. Mai ab 23.05 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Zum Muttertag, am Sonntag, dem 13. Mai 2018, widmet sich
auch der „dokFilm“ in ORF 2 unterschiedlichen, sehr bewegenden
Facetten des Mutterseins. So steht zunächst Mirjam Ungers
Dokumentarfilm „Meine Narbe – Ein Schnitt ins Leben“ (23.05 Uhr) auf
dem Programm, der die Wahrnehmungen der Eltern bei der Geburt mit
Kaiserschnitt beleuchtet. In berührenden Interviews schildern vor
allem Frauen ihr körperliches und seelisches Empfinden rund um dieses
geplante oder ungeplante Ereignis und über die Folgen dieser oft
traumatisierenden Geburt. Danach zeigt ORF 2 den vielfach
preisgekrönten Film „Mama Illegal“ (0.00 Uhr) von Ed Moschitz, der
das soziale Ungleichgewicht in Europa anhand des Schicksals dreier
moldauischer Frauen und ihres tragischen Lebens im Westen
thematisiert. Diese stehen stellvertretend für sehr viele Frauen, die
Schleppern all ihre Ersparnisse geben und auf ihrer Reise nach
Westeuropa ihr Leben riskieren, nur um dort illegal arbeiten und
dadurch ihren Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen zu können. Sie
gehen dabei viele Gefahren ein, werden oft ausgebeutet, leben in
Angst, entdeckt und abgeschoben zu werden, und müssen oft erleben,
dass die Familie, die sie zurückgelassen haben, zerbricht.

„Meine Narbe – Ein Schnitt ins Leben“ (23.05 Uhr)

Jedes dritte Baby in Österreich erblickt mittlerweile per
Kaiserschnitt das Licht der Welt. Die oftmals als „sanft“
beschriebene Form der Geburt ist heutzutage die häufigste Operation
bei Frauen im gebärfähigen Alter. Die von der Medizin so
angepriesene, weil angeblich risikoarme Form der Geburt wird aber von
Frauen vielfach als Trauma erlebt: „Der Kaiserschnitt war immer eine
dunkle Wolke, die über mir gehangen ist. So viele andere Frauen
bringen ihre Kinder vaginal zur Welt, nur ich schaff's nicht.“
Gedanken und Gefühle, die oft genug dazu führen, dass ihr Erlebnis
mit dem Kaiserschnitt tabuisiert wird.
Prof. Peter Husslein, Leiter der Geburtshilfe im AKH, ist sicher,
dass die Zahl solcher operativer Geburten weiter zunehmen wird –
obwohl die Weltgesundheitsorganisation eine Rate von etwa 15 Prozent
empfiehlt. Das entspricht in etwa der Anzahl jener Geburten, bei
denen medizinische Indikationen vorliegen, die einen Kaiserschnitt
unumgänglich machen. In Österreich ist die Zahl der Schnittgeburten
aber doppelt so hoch. Husslein sieht daher die normale Geburt bald
als Ausnahme: „Frauen werden sich ganz bewusst für die vaginale
Geburt entscheiden müssen, während sie sich jetzt noch bewusst für
den Kaiserschnitt entscheiden.“
Er malt damit ein Bild, gegen das sich die Hebamme Ulrike Schuster
wehrt. Sie ist längst aus dieser „Maschinerie“, wie sie sagt,
ausgestiegen und arbeitet nun im Waldviertel als Hebamme für
Hausgeburten. Sie weiß viel von Angstmache und Zeitdruck zu
berichten: „Wenn man Schwangeren sagt, für ihr Kind wäre das besser,
sagt kaum eine Frau: ,Ich will das nicht!‘. Damit hat man die meisten
schon gefangen. Man macht ihnen Angst und hängt es am Kind auf.“ Doch
was sind die wahren Gründe für das rapide Ansteigen der Rate an
Kaiserschnitten, und was hätten viele Mütter und Väter bei der Geburt
gerne besser gemacht, wenn sie nur die Wahl gehabt hätten?
Renate Großbichler, leitende Hebamme des SMZ Ost Wien, sieht den
Vorteil des Kaiserschnitts in seiner guten Planbarkeit: „Das ist eine
sehr bequeme Geschichte. Ich hab keine Rufbereitschaft, ich kann die
Sache in einer halben Stunde erledigt haben, hab die Mutter unter
Dach und Fach.“

„Mama Illegal“ (0.00 Uhr)

Mütter sind zu allem bereit, wenn sie damit ihre Familie retten:
Aurica arbeitet als Putzfrau in Wien – heimlich, unsichtbar, illegal.
Sie stammt aus der Republik Moldau. Einer Schlepperbande hat sie viel
Geld bezahlt. Die Trennung von der Familie ist der Preis für ihre
Zukunft: Seit Jahren hat Aurica ihre Kinder nicht gesehen. Sie ist
eine von zahllosen Migrantinnen, die im Westen Wohnungen putzen, alte
Menschen pflegen oder Kinder betreuen. Die Angst, entdeckt und
abgeschoben zu werden, lässt sie nie los. Ihre Heimat Moldau, eine
frühere Sowjetrepublik, ist das ärmste Land Europas. Die
Arbeitslosigkeit beträgt 80 Prozent. Von vier Millionen Moldauern hat
eine Million das Land verlassen. Es sind vor allem Frauen, die gehen.
Zurück bleiben die Kinder.
Für den Dokumentarfilm „Mama Illegal“ hat Regisseur Ed Moschitz
Aurica, Natasa und Raia, drei Frauen aus einem moldawischen Dorf,
sieben Jahre lang begleitet. Raia zum Beispiel arbeitet illegal in
Italien. Ihr Ehemann zieht zuhause die Kinder allein groß. Der Film
begleitet die Frauen auch, als sie nach Jahren heimkehren. Ihre
Heimat ist für sie mittlerweile eine Welt, in der sie nur schwer
zurechtkommen. Aurica und Raia finden ihre Kinder fast erwachsen vor,
den Mann entfremdet.

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