• 08.05.2018, 17:19:10
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Unterrichtsausschuss billigt Deutschförderklassen mit ÖVP-FPÖ- Mehrheit

Faßmann: Schulische Sprachförderung behebt nicht alle Integrationsdefizite

Utl.: Faßmann: Schulische Sprachförderung behebt nicht alle
Integrationsdefizite =

Wien (PK) - Die Deutschförderklassen an heimischen Schulen können
voraussichtlich wie geplant im kommenden Schuljahr starten. Der
Unterrichtsausschuss des Nationalrats nahm heute die dafür notwendige
Gesetzesänderung mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ an, wodurch auch im
Plenum die nötige Mehrheit zu erwarten ist. Die Regierungsfraktionen
versprechen sich durch die neue Art der Sprachförderung eine raschere
Integration der SchülerInnen. SPÖ, NEOS und Liste Pilz sehen dagegen
keinen Fortschritt, eher eine Kürzung der Integrationsmaßnahmen. Für
Bildungsminister Heinz Faßmann ist klar, der Gesetzesvorschlag für
Deutschförderklassen biete keine gesamthafte Lösung der
Integrationsfrage. Die Deutschförderung im Schulbereich werde damit
jedoch verbessert, um allen Kindern die gleichen Bildungschancen zu
eröffnen.

Für hitzige Diskussionen im Ausschuss sorgte nicht nur der Inhalt des
Regierungsvorschlags, sondern auch, dass das dafür angesetzte Hearing
mit BildungsexpertInnen nicht öffentlich war. Die Opposition
scheiterte mit ihrem Antrag, die Expertendebatte transparent
abzuhalten, an der Regierungsmehrheit. Rudolf Taschner (ÖVP)
erwiderte den Appell von Sonja Hammerschmid (SPÖ), Claudia Gamon
(NEOS) und Daniela Holzinger-Vogtenhuber (PILZ) mit dem Hinweis, die
Ausschusssitzung dürfe "kein Gladiatorenkampf nach außen" werden.

Kaum Auseinandersetzung gab es über die beiden weiteren Neuerungen in
der Gesetzesnovelle, nämlich die längere Frist zur Einführung der
Neuen Oberstufe und das schärfere Vorgehen gegen Schulschwänzen.
Einstimmig votierten die Abgeordneten schließlich für eine Initiative
zur Steigerung der Bildungsqualität an Österreichs Schulen. Konkret
schlägt der Ausschuss ein sogenanntes 360°-Feedback für LehrerInnen
vor, bei dem auch von den SchülerInnen der Unterricht bewertet wird.

Deutsch verpflichtend für Schulreife

Gemäß dem Regierungsentwurf (107 d.B.) gilt die Deutsch-Kompetenz
künftig als Schulreifekriterium. Mit bundesweit standardisierten
Tests soll bei der Schuleinschreibung erhoben werden, inwieweit die
Kinder der Unterrichtssprache mächtig sind. Zeigen sich bei einer
Schülerin oder einem Schüler keine oder äußerst mangelhafte
Deutschkenntnisse, wird sie oder er einer Deutschförderklasse mit 15
Stunden Sprachtraining (Primarstufe) bzw. 20 Stunden (Sekundarstufe)
zugewiesen. Dort erfolgt der Unterricht anhand von eigens erstellten
Lehrplänen, wobei in einzelnen Bereichen wie Turnen oder Zeichnen ein
gemeinsamer Unterricht mit der Regelklasse möglich ist. SchülerInnen
mit nur mangelhaften Deutschkenntnissen gelten als schulreif mit
außerordentlichem Status und kommen in einen parallel zum Unterricht
von Pflichtgegenständen laufenden Deutschförderkurs, der auf
wöchentlich sechs Stunden intensiven Deutschunterricht abstellt.

Die Beherrschung der Unterrichtssprache als Voraussetzung für die
Teilhabe am Unterricht sowie für eine erfolgreiche Integration in
Österreich hebt die Regierung in ihrer Erklärung zur Maßnahme hervor.
Als Durchschnittswert der Teilnehmerzahl werden 18 SchülerInnen
angeführt, mindestens acht müssen es sein. 442 Landeslehrkräfte
werden als zusätzliche Ressource angekündigt, ansonsten sind dem
Bildungsministerium zufolge keine Mehraufwendungen zu erwarten, da
man die Deutschförderklassen mit den bereits im Bundesfinanzrahmen
für Sprachstartgruppen und Sprachförderkurse vorgesehenen Mitteln
finanzieren will.

Bildungsminister Faßmann sieht Handlungsbedarf bei Deutschförderung

Alle Fraktionen eine das Ziel, SchülerInnen unabhängig von ihrer
Herkunft ein selbstständiges Leben in Österreichs
Einwanderungsgesellschaft zu ermöglichen, so Bundesminister Faßmann
in der heutigen Debatte. Nur in der Herangehensweise unterscheide man
sich: "We agree to disagree". Der vorliegende Gesetzesentwurf erhebe
nicht den Anspruch, historische Versäumnisse der Politik auszuräumen,
meinte er in Hinblick auf die Integrationsthematik. Notwendige
Schritte bei der Deutschförderung an Schulen würden damit aber
gesetzt. Immerhin blieben die Leistungen von SchülerInnen mit einer
anderen Erstsprache als Deutsch in internationalen Testungen
teilweise weit hinter jenen ihrer deutschsprachigen KollegInnen
zurück, etwa bei der Lesekompetenz. Im Rahmen einer "teilintegrativen
Lösung" würde nun in eigenen Klassen auf die Deutschförderung
fokussiert, beschrieb Faßmann das neue Fördermodell als
Weiterentwicklung der bestehenden Sprachstartgruppen. In weniger
sprachsensiblen Fächern sei eine Teilnahme an der Regelklasse
möglich. Der Lehrplan in den Deutschförderklassen werde sich am
existierenden Lehrplan für Deutsch als Zweitsprache orientieren, die
Feststellung des außerordentlichen Status von SchülerInnen wolle man
mit den standardisierten Tests bundesweit vereinheitlichen. Letztlich
gehe es darum, "die SchülerInnen nicht ohne Vorbereitung in das
Sprachbad der Gesellschaft zu entlassen", Startnachteile sollten
ausgeglichen werden.

Die Qualität der Fördermaßnahmen rückten die BildungsexpertInnen
Michael Becker-Mrotzek, Christiane Spiel, Barbara Herzog-
Punzenberger, Heidi Schrodt, Andrea Holzinger und Martin Netzer in
den Fokus. Sie verbanden dabei theoretisches Wissen mit praktischen
Erfahrungen. Wenn sich auch ihre Bewertungen der Deutschförderklassen
und -kurse unterschieden, traten doch alle für eine möglichst rasche
Integration der SchülerInnen in die Regelklasse ein.

Deutschförderung frühzeitig evaluieren und Stigmatisierung von
SchülerInnen unterbinden

Einen Zielkonflikt sieht Didaktikexperte Michael Becker-Mrotzek in
der Gegenüberstellung von schneller Integration und effizienter
Sprachförderung. Tatsächlich gebe es keine Belege, ob eine
integrative Sprachförderung im Klassenverband oder eine additive
Förderung den Spracherwerb erfolgreicher unterstützt. Die Qualität
des Unterrichts sei hier ausschlaggebend, nicht seine Organisation,
wobei die Gruppengröße 15 TeilnehmerInnen nicht überschreiten sollte.
Im Sinne der sozialen und kognitiven Kompetenzentwicklung plädierte
der Germanistikprofessor mit Forschungsschwerpunkt Sprachförderung
dafür, die SchülerInnen "so schnell als möglich" am Regelunterricht
teilhaben zu lassen. Zur Evaluierung des Erfolgs der Maßnahme riet
Becker-Mrotzek, deren Implementierung an den Schulstandorten
wissenschaftlich zu begleiten, um das Gesetz bei Bedarf
weiterzuentwickeln.

Neben einer objektiven Evaluierung der Wirkung des neuen
Förderkonzepts forderte Bildungspsychologin Christiane Spiel bei den
standardisierten Sprachtestverfahren ausreichend wissenschaftliche
Expertise ein. Testgütekriterien wie Objektivität und Reliabilität
müssten die Grundlage für entsprechend geschultes Personal bilden,
SchülerInnen mit Förderbedarf zu identifizieren.
"Deutschförderklassen sollen die Grundlage für Integration bilden",
begrüßte sie grundsätzlich den Ansatz der Regierung. Spiel warnte
jedoch vor einer möglichen "Stigmatisierung" von SchülerInnen
außerhalb der Regelklasse. Integration funktioniere nur, wenn auf
persönlicher Ebene kooperiert wird, verlangte sich auch mehr
PädagogInnen mit Migrationshintergrund beziehungsweise eine bessere
Schulung beim Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Lehrerausbildung.
Grundsätzlich empfahl die Wissenschafterin, den Schulen bei der
Deutschförderung autonome Freiräume zuzugestehen, um den
verschiedenen Standortgegebenheiten Rechnung zu tragen.

Sprachliche Integration nicht vom Schulalltag abtrennen

Wenig Freude mit den separaten Deutschförderklassen hat Barbara
Herzog-Punzenberger. Die Leiterin des Arbeitsbereichs Migration am
Institut für Pädagogik und Psychologie der Uni Linz empfiehlt
vielmehr, den Spracherwerb in gemischten Gruppen zu fördern. Große
Lernfortschritte ergäben sich durch die Konversation, nicht durch
einige Stunden reines Vokabellernen in abgetrennten Klassen. Die
Schullaufbahn verzögere sich weniger aufgrund mangelnder
Deutschkenntnisse, betonte sie, sondern durch den Wegfall des
Fachunterrichts, der ein Umsteigen in die Regelklasse erschwere.
"Kinder sollten verteilt werden, wenn sie die Unterrichtssprache
nicht beherrschen, nicht zusammengefasst". Österreichs Schulpersonal
müsse deswegen noch besser in Sachen Pluralität geschult werden.

"Integration braucht ein Gesamtkonzept", ein solches fehle aber im
Gesetzesentwurf, kritisierte die ehemalige Gymnasialdirektorin Heidi
Schrodt. Dabei sei Österreich schon seit langem ein Integrationsland
mit einer heterogenen Bevölkerung in den Städten. Die geplanten
Maßnahmen laufen in ihren Augen in die falsche Richtung. Kenntnisse
der Zweit- und Drittsprache bei Kindern als Schulreifekriterium
heranzuziehen, nannte sie mit Verweis auf Kinder- und Menschenrechte
bedenklich, niemand dürfe aufgrund der Sprache benachteiligt werden.
Zudem vermisste sie einen Chancenindex zur finanziellen Unterstützung
von Brennpunktschulen sowie - angesichts des auslaufenden
Integrationstopfes - ausreichend Unterstützungspersonal wie
SprachlehrerInnen und SozialarbeiterInnen an Schulen. Aus
pädagogischer Sicht bemängelte sie an den Deutschförderklassen,
laufend wechselnde Gruppenverbände stünden dem Erhalt einer
Klassengemeinschaft entgegen. Bei den Deutschförderkursen als
weiterführende Maßnahme wiederum reduziere sich das Förderausmaß im
Vergleich zur aktuellen integrativen Förderung von 11 auf sechs
Wochenstunden.

Deutschförderung soll zielgerichtet erfolgen

Die Wiener Volksschuldirektorin Andrea Holzinger hielt entgegen, die
auf ein Jahr ausgerichteten Deutschförderklassen seien sinnvoll,
böten sie doch "eine echte Chance zur Integration". Aus der Praxis
ihrer Schule berichtete sie, 85% der SchülerInnen dort hätten eine
andere Muttersprache als Deutsch, könnten häufig dem Unterricht nicht
folgen. Eine Verteilung von SchülerInnen ohne Deutschkenntnisse in
verschiedene Regelklassen sei vor diesem Hintergrund undenkbar. Als
2015 laufend mehr Flüchtlingskinder eingeschult wurden, habe man
daher an ihrer Schule eigene Förderklassen eingerichtet, in denen die
QuereinsteigerInnen miteinander kommunizieren konnten, schilderte
Holzinger das Vorgehen ihrer "Brennpunktschule". Ab dem zweiten Jahr
sei dann eine erfolgreiche Integration in der Regelklasse möglich
gewesen.

Seitens des Bildungsministeriums skizzierte Martin Netzer, ehemaliger
Direktor des Bildungsforschungsinstituts BIFIE, drei Stoßrichtungen
der Deutschförderklassen. Die effektive Sprachförderung, den
rascheren Eintritt in die Regelklasse und die Erhöhung der
Treffsicherheit. Dezidiert wies er Vorhaltungen zurück, die
Deutschförderung werde im Umfang gekürzt: anstatt der eigenen
Sprachstartgruppen mit 11 Wochenstunden Deutschunterricht biete man
nun 15 bzw. 20 Stunden gezielte und regelfinanzierte Förderung, die
nicht länger von Projektmitteln abhänge. Mit semesterweisen Tests
werde dafür Sorge getragen, dass die Kinder ehestmöglich zur
Normklasse wechseln können und sie den außerordentlichen Status nicht
über den gesamten gesetzlich möglichen Zeitraum beibehalten, wie das
jetzt der Fall sei. Außerdem werde künftig die Schulreife weniger
nach "regionalen Gepflogenheiten" zu ermessen sein. Zur
Schulautonomie sagte Netzer grundsätzlich, eingebettet in einen
klaren Rahmen würden die Schulen maßgebliche Freiheiten bei der
Ausgestaltung ihres Förderunterrichts erhalten. Mit den Bundesländern
führe sein Haus dazu gute Gespräche, fügte Bildungsminister Faßmann
an und zeigte sich zuversichtlich, dass eine "vernünftige Einigung"
gefunden wird.

Kaum Einvernehmen zwischen Regierungsfraktionen und Opposition

"Die Regelsprache muss beherrscht werden", verdeutlichte Rudolf
Taschner (ÖVP) die Motivation der Deutschförderklassen, allen
SchülerInnen die Chance auf eine erfolgreiche Bildungskarriere zu
geben. Mit dem vorliegenden Entwurf werde dafür gesorgt, das
innerhalb von sechs Monaten Kinder mit davor schlechten
Deutschkenntnissen dem Regelunterricht folgen können. Für eine
Mischform aus integrativer und additiver Sprachvermittlung sprach
sich Alois Rosenberger (ÖVP) aus und seine Fraktionskollegin Angelika
Kuss-Bergner setzt zur Umsetzung der neuen Sprachförderung auf
Einvernehmen mit den Bundesländern.

Die FPÖ-Abgeordneten Gerald Hauser und Marlene Svazek wiesen auf die
Dringlichkeit der Maßnahme hin, um die wachsende Zahl von
SchülerInnen mit nicht-deutscher Erstsprache tatsächlich zu
integrieren. Mit Blick auf sogenannte Brennpunktschulen meldete
Svazek starke Zweifel an, dass eine klassenweise Aufteilung von
SchülerInnen mit Sprachdefiziten möglich ist. Wendelin Mölzer (FPÖ)
plädierte für die Vereinheitlichung von Sprachstandards und
Zieldefinitionen, zumal die Zentralmatura das Funktionieren
einheitlicher Kriterien zeige.

Nicht stehen lassen wollte die ehemalige Bildungsministerin Sonja
Hammerschmid (SPÖ) Aussagen, die bisherigen Sprachstart- und
Sprachfördergruppen seien nicht erfolgreich gewesen. Ursprünglich
habe man eine Evaluierung dieser Maßnahmen für 2020 geplant gehabt,
nun würden sie durch das neue Modell ohne wissenschaftliche
Vergleiche, etwa im Rahmen von Pilotprojekten, abgelöst. Einen
Rückbau der Sprachförderung ortet Christian Kovacevic (SPÖ) im
Gesetzesentwurf, eine Qualitätssteigerung im Förderunterricht kann er
nicht erkennen. Elisabeth Feichtinger. (SPÖ) stellte die Frage in den
Raum, wie Kinder mit besonderem Integrationsbedarf künftig im Rahmen
der Deutschklassen untergebracht werden.

Differenzierter äußerte sich Claudia Gamon (NEOS) zum
Gesetzesentwurf, wobei auch sie monierte, die Ressourcenausstattung
der Schulen sei unzureichend. Von der Lehrerweiterbildung, über die
nötigen Räumlichkeiten bis hin zur funktionierenden Schulautonomie
gebe es in punkto Finanzierung zu viele Lücken. Daniela Holzinger-
Vogtenhuber (PILZ) hakte bei der PädagogInnenausbildung nach und
sprach sich für verpflichtende Lehrveranstaltungen an den
Pädagogischen Hochschulen und den Universitäten aus. Auch die
Regelschülerhöchstzahlen machte sie zum Thema, und plädierte für eine
Senkung auf maximal 15 SchülerInnen.

Mehr Zeit für Neue Oberstufe

Neben den Vorgaben zur schulischen Deutschförderung werden mit der
heute gebilligten Regierungsvorlage auch die Frist für die Neuen
Oberstufe (NOSt) verlängert und die Regelungen gegen
Schulpflichtverletzungen novelliert. Demnach müssen die mittleren und
höheren Schulen ab der 10. Schulstufe nicht vor 1. September 2021 mit
der kompetenzbasierten Oberstufenform beginnen, sie erhalten also
mehr Zeit zur Neugestaltung von Lehrplänen und Organisation. Unter
anderem können im 2012 beschlossenen NOSt-Regelsystem negative
Zeugnisnoten durch spätere Semesterprüfungen ausgebessert werden, ein
Aufsteigen ist damit nicht automatisch ausgeschlossen.

Schnellere Sanktionen bei Schulschwänzen

Dem Schulschwänzen will die Regierung mit einem einfacheren Verfahren
zur Sanktionierung den Riegel vorschieben. Fehlt eine Schülerin oder
ein Schülers bis zu drei Tage unentschuldigt, kann die Schulleitung
verwarnen, ab dem vierten Fehltag droht eine Verwaltungsstrafe von
mindestens 110 €. Derzeit muss ein fünfstufiges Verfahren mit
obligatorischen Beratungen durchlaufen werden, ehe eine Geldstrafe
ansteht. Eine Diskrepanz hinsichtlich der Zuständigkeiten von
Lehrpersonal nimmt Gamon (NEOS) bei der Auseinandersetzung mit
SchulschwänzerInnen wahr und sie beantragte aus diesem Grund die
Vertagung der Regierungsvorlage. Der Antrag fand jedoch keine
Mehrheit.

Neue Feedbackkultur an Schulen

Anders als die Regierungsvorlage zur Schulrechtsänderung erhielt der
zweite Punkt auf der Tagesordnung des Unterrichtsausschusses
parteiübergreifende Zustimmung. Zur Hebung der Bildungsqualität an
Schulen votierten alle Fraktionen für die Einführung eines
anonymisierten 360°-Feedbacksystems. LehrerInnen sollen dabei durch
Feedback seitens der SchülerInnen über ihre Unterrichtsgestaltung
reflektieren. Auf Grundlage nationaler und internationaler Beispiele
sei zu prüfen, so Nico Marchetti (ÖVP), wie ein derartiges
Feedbacksystem im österreichischen Schulsystem implementiert werden
kann. Dem Antrag (209/A(E)) war eine Initiative der NEOS
vorangegangen. Als Startschuss für eine neue Feedbackkultur
bezeichnete Claudia Gamon (NEOS) das Konzept, mit dem eine neue
Herangehensweise für den Umgang des an Schulen herrschenden Drucks
auf PädagogInnen und SchülerInnen geschaffen werde.

Sonja Hammerschmid (SPÖ) erinnerte daran, dass diese Maßnahme bereits
seit der letzten Bildungsreform als "Kann-Bestimmung" besteht, ebenso
wie entsprechende Qualitätssicherungsinstrumente. Christian Schandor
(FPÖ) empfahl, die Rückmeldungen auch in MitarbeiterInnengespräche
mit den Lehrkräften einfließen zu lassen und Daniela Holzinger-
Vogtenhuber (PILZ) sieht darin nicht zuletzt einen Nutzen für die
Fortbildung der LehrerInnen. (Schluss) rei/wat

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