- 08.05.2018, 12:27:03
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Taschner: Bessere Chancen durch Deutschförderklassen für Schüler mit Deutschmängeln
Deutschförderklassen heute im Unterrichtsausschuss
Utl.: Deutschförderklassen heute im Unterrichtsausschuss =
Wien (OTS/ÖVP-PK) - Deutschförderklassen sollen ab Herbst 2018
sicherstellen, dass die Kinder im Regelunterricht die deutsche
Sprache beherrschen. So wollen wir die Kompetenz von
außerordentlichen Schülerinnen und Schülern, die die
Unterrichtssprache nicht beherrschen, verbessern, damit sie eine gute
Ausbildung schaffen und später am Arbeitsmarkt Fuß fassen können,
sagt der Bildungssprecher der neuen Volkspartei, Abg. Dr. Rudolf
Taschner, anlässlich der heutigen Sitzung des Unterrichtsausschusses.
Geplant ist der Einsatz eines einheitlichen standardisierten
Testverfahrens, um den Deutschförderbedarf des jeweiligen Kindes
treffsicher festzustellen. Ergibt dieser, dass dem Unterricht
ungenügend gefolgt werden kann, wird das Kind als sogenannter
außerordentlicher Schüler eingestuft und in eine Deutschförderklasse
aufgenommen. Dort wird in 15 bis 20 Wochenstunden nach eigenem
Lehrplan Deutsch gefördert - nicht sprach-intensive Gegenstände wie
Zeichnen, Musik oder Turnen besuchen die Kinder gemeinsam mit der
Regelklasse. Nach jedem Semester wird mittels eines österreichweit
einheitlichen Tests überprüft, wie sich die Sprachkenntnisse des
Kindes entwickeln und ob die Kinder dem Regelunterricht ausreichend
folgen können. Wenn nicht, so bleiben sie maximal vier Semester in
der Deutschförderklasse. Nach dem Wechsel in die Regelklasse können
sie zusätzlich einen Deutschförderkurs im Ausmaß von sechs Stunden
pro Woche parallel zum Unterricht besuchen.
Taschner zeigt sich zuversichtlich, dass die meisten Schülerinnen und
Schüler in kurzer Zeit in die Regelklassen wechseln können und
verweist in diesem Zusammenhang auf Niederösterreich, wo sich
Deutschklassen bereits bewährt haben. Nach einem Pilotprojekt in
Wiener Neustadt wurden Deutschförderklassen im Februar auf ganz
Niederösterreich ausgerollt. In den Pilotklassen habe man nach
wenigen Monaten bereits eine Verbesserung der Sprachkompetenz
feststellen können.
Zu Forderung der Opposition nach einem öffentlichen Expertenhearing
hält Taschner fest, dass zwischen allen Parlamentsklubs gemeinsam
vereinbart wurde, die Regierungsvorlage in einer sachlichen
Atmosphäre mit Experten zu beraten. So steht z.B. Mag. Martin Netzer,
MBA, vom Bildungsministerium als Auskunftsperson zur Verfügung. Die
ÖVP hat Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Professor für deutsche
Sprache und ihre Didaktik an der Universität zu Köln, als
Auskunftsperson nominiert. Nicht vereinbart wurde hingegen die
Öffentlichkeit dieser Ausschussberatung, eine öffentliche
Auseinandersetzung erfolge ohnehin in der Nationalratssitzung im Mai.
(Schluss)
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