- 02.05.2018, 14:05:42
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- OTS0149
Jemenitische Delegation hofft auf Unterstützung Österreichs und der EU
Gespräch im Hohen Haus über schwierigen Weg in Richtung Frieden
Utl.: Gespräch im Hohen Haus über schwierigen Weg in Richtung
Frieden =
Wien (PK) - Beim heutigen Besuch einer Delegation aus dem Jemen im
Parlament standen vor allem die komplexe politische Situation, die
große humanitäre Krise sowie die Bemühungen in Richtung einer
friedlichen Lösung im Mittelpunkt des Gesprächs mit den Abgeordneten
Andreas Schieder, Muna Duzdar (beide SPÖ), Reinhold Lopatka (ÖVP),
Roman Haider (FPÖ), Martha Bißmann (PILZ) sowie Bundesrat Stefan
Schennach (SPÖ).
Nach der Wiedervereinigung von Nord- und Südjemen im Jahr 1990 wurden
erste wichtige Schritte in Richtung Demokratie und Mehrparteiensystem
unternommen, berichtete der jemenitische Informationsminister Moammar
Al-Eryani. 2012 wurde Abed Rabbo Mansur Hadi zum neuen Präsidenten
gewählt und im Rahmen eines nationalen Dialogs alle
Gesellschaftsschichten eingebunden. Durch den Einmarsch der vom Iran
unterstützten radikalen Huthi-Milizen in der Hauptstadt Sanaa im Jahr
2014 sei diesem neuen Lebensfühl jedoch ein jähes Ende gesetzt
worden. Trotz intensiver Bemühungen und Friedensgesprächen in Genf
und Kuwait konnte bis dato keine Einigung erreicht werden. Er hoffe,
dass der seit März bestellte neue UN-Sondergesandte Martin Griffiths
Fortschritte in den in den Verhandlungen erreicht.
Nach Angaben des UN-Nothilfebüros Ocha sind bereits rund 22 der etwa
27 Millionen Einwohner Jemens auf Hilfe angewiesen, vor allem auf
Lebensmittel und medizinische Versorgung. Der Minister für "Public
Works and Highways", Maeen Abdo, wies zudem darauf hin, dass viele
Kinder von den Huthis als Soldaten rekrutiert werden und dass sie
auch sehr oft Opfer der hunderttausenden Landminen sind, die von den
Milizen eingesetzt werden. Man erwarte sich daher von der
internationalen Gemeinschaft, dass mehr Druck auf die Huthis ausgeübt
wird.
Auf Fragen der österreichischen MandatarInnen bezüglich der von
Saudi-Arabien seit dem Jahr 2015 angeführten Militärintervention in
Jemen, gab Al-Eryani zu bedenken, dass sein Land von der
Weltgemeinschaft vergessen worden sei. Einzig das Nachbarland Saudi-
Arabien, in dem über 2,5 Millionen Jemeniten arbeiten, habe
umfassende Hilfe auf humanitärer und wirtschaftlicher Ebene
angeboten. Es handle sich daher nicht - wie fälschlicherweise in den
vielen Medien berichtet werde - um einen Stellvertreterkrieg zwischen
Saudi-Arabien und dem Iran. (Schluss) sue
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