- 18.04.2018, 20:09:45
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Neues Volksblatt: "Keine Almosen" (von Markus EBERT)
Ausgabe vom 19. April 2018
Utl.: Ausgabe vom 19. April 2018 =
Linz (OTS) - Wenn Menschen 40 Jahre gearbeitet haben ist es kein
Gnadenakt, eine Pension zu beziehen, von der man leben kann. So
gesehen hat die Koalition nun einen völlig richtigen Schritt gesetzt
und die Mindestpension für 40 Beitragsjahre auf 1200 Euro
(beziehungsweise für Ehepaare auf 1500 Euro) erhöht. Angesichts eines
Staatszuschusses von aktuell 9,6 Milliarden Euro an die
Pensionsversicherung sowie Ausgaben von weiteren 9,2 Milliarden für
die Beamtenpensionen (zusammen ein Viertel des Budgets) fallen die
zusätzlichen Kosten dieser Maßnahme von rund 50 Millionen nicht
sonderlich ins Gewicht. Und doch gilt immer noch, was, Finanzminister
Hartwig Löger in seiner Budgetrede gesagt hat: Dass es nämlich nicht
genüge, „den Österreichern vorzugaukeln, dass die Pensionen
nachhaltig sicher sind“.
Tatsächlich darf vor dem von Löger angemahnten Reformbedarf niemand
die Augen verschließen. Wenn die Menschen älter werden und damit die
Lebenszeit nach dem Erwerbsleben länger wird, kann davon das
Pensionssystem nicht unberührt bleiben. Der grundsätzlich löbliche
Versuch, eine Pensionsautomatik einzuführen, scheiterte an
demagogisch argumentierten Widerständen. Was dennoch nichts daran
ändert, dass sich ändernde Parameter ihren Niederschlag finden
müssen. Denn Menschen brauchen im Alter anständige Pensionen statt
staatlicher, auf Pump finanzierter Almosen.
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