Innovation und moderne Unternehmenskultur durch „Social Collaboration“
Von der Angst vor Kontrollverlust zu Innovation und Effizienz – Diskussion um den Einsatz von Collaboration im Arbeitsprozess beim APA-IT BusinessBreakfast
Wien (OTS) - Wie Intranet-Plattformen zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor in der digitalen Transformation werden, beleuchtete eine kompetente Podiumsrunde beim heutigen BusinessBreakfast der APA-IT im Otto Wagner Schützenhaus. Neben Peter Buxmann (TU Darmstadt), der in seiner Keynote die Ergebnisse der brandaktuellen Social Collaboration Studie 2018 präsentierte und fünf berühmte Mythen relativierte, diskutierten die Expertinnen Anne Breitner (Anne Breitner GmbH), Ellen Löffler (Billa AG) und Denise Schindelböck (APA-IT) über Stolpersteine in der Collaboration und Chancen, um das volle digitale Potenzial zu entfalten.
Buxmann konstatierte eingangs, dass die digitale Transformation noch immer in vielen Unternehmen unterschätzt werde. Laut der Social Collaboration Studie 2018, bei der 1.500 Personen, darunter 500 Führungskräfte, aus Deutschland und der Schweiz befragt wurden, sieht ein Großteil in der Digitalisierung vor allem eine Chance für Prozessverbesserungen (84 Prozent) oder zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit (52 Prozent), wobei der Gewinnung neuer Kunden (19 Prozent) oder der Erschließung neuer regionaler Märkte (8 Prozent) eine geringe Priorität eingeräumt wird. „Das zeigt, dass der Fokus auf Verteidigungszielen liegt, denn auf Wachstum“, stellt der Wirtschaftsinformatik-Experte fest. Das führe zu einem „Innovators Dilemma“, das Unternehmen in eine schwere Lage bringe: „Sie tun das, was sie immer schon sehr gut getan haben: Auf Kunden hören und Dienstleistungen verbessern. Das entspricht der klassischen alten Schule.“ Zielführend sei dies in Zukunft nicht mehr, prognostiziert Buxmann und pointierte mit einem Zitat von Henry Ford: „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt: schnellere Pferde.“
Social Collaboration forciere Innovation, wobei sich im Rahmen der Studie drei Zielsetzungen herauskristallisierten: Die Nutzung dieser Tools führe zu mehr Metawissen, d.h. das Wissen über Wissen, was Doppelarbeiten verhindere und abteilungsübergreifendes Know-how kombiniere. Zusätzlich begünstige Social Colloboration Unternehmenskulturen zum Positiven, etwa durch den Abbau von Hierarchien. Letztlich führe ein höherer digitaler Reifegrad zu gesteigerter Arbeitseffizienz.
Abschließend räumte Buxmann mit einigen Mythen der Digitalisierung auf und falsifizierte z.B. Aussagen wie „Je mehr Digital Natives ein Unternehmen hat, umso besser werden digitale Innovationen vorangetrieben“ oder „Künstliche Intelligenz wird nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die gesamte Menschheit gefährden.“
Am Podium wurden Erfahrungswerte ausgetauscht, worauf es beim Onboarding eines erfolgreichen Collaboration Tools ankommt. Vor allem der soziale Aspekt sei ein wesentlicher: „Solche Tools bedienen einerseits das Grundinteresse, Informationen abzuholen – allerdings auch die Angst vor Kontrolle und vor Bewertung vermeintlich falschen Verhaltens. Vertrauen ist die Mutter der Transparenz, d.h. es muss eine Vertrauenskultur im Unternehmen aufgebaut werden“, so Breitner. Wichtig sei es, den „Wir-Gedanken“ zu fördern, gemeinsame Spielregeln aufzustellen, als Führungsperson mit positivem Beispiel voranzugehen und Mitarbeiter zu motivieren. Dem stimmte auch Löffler zu: „Unternehmen müssen sich vom Denken her anders aufstellen. Sie müssen offener werden, sonst verlieren sie in dieser dynamischen und agilen Welt den Anschluss.“ Dieser Ansatz wird in der Billa AG mit der „Mein Billa“-Mitarbeiter-App gelebt. Seit knapp einem Jahr verbindet die interaktive App rund 20.000 Mitarbeiter/innen. Ziel ist es, den Alltag zu erleichtern, zum Austausch einzuladen und Zugriff auf vielfältigste Informationen zu bieten.
Den technischen Aspekt hob Schindelböck hervor: „Der Trend geht ganz klar in Richtung personalisierter Information, weil die Informationsflut zu groß ist. Intranets sollten im Sinne von Artificial Intelligence bald soweit sein, dass sie nur noch das ausspielen, was der User braucht. Das Vorschlagsprinzip nach dem Motto ‚Das könnte Sie auch interessieren‘ kommt gut an.“ Die IT-Expertin wies darauf hin, dass der erste Kontakt des Mitarbeiters mit dem Tool am wichtigsten sei. Die Oberfläche müsse intuitiv bedienbar sein und vor allem funktionieren. „Wenn der User z.B. nicht auf das Telefonbuch zugreifen kann, habe ich verloren“, so Schindelböck.
Das Podium war sich einig: Social Collaboration Tools können Innovation und eine moderne Unternehmenskultur und -kommunikation fördern, doch vor allem Führungskräfte müssen sich über die damit einhergehende Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst sein.
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