• 08.04.2018, 08:15:01
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ORF-Programmschwerpunkt zu „70 Jahre Staatsgründung Israel“

U. a. mit „WELTjournal“-Doku „70 Jahre Israel – Die zwei Seiten einer Staatsgründung“ von Ben Segenreich und Karim El-Gawhary

Utl.: U. a. mit „WELTjournal“-Doku „70 Jahre Israel – Die zwei
Seiten einer Staatsgründung“ von Ben Segenreich und Karim
El-Gawhary =

Wien (OTS) - Israel feiert heuer sein 70-jähriges Bestehen: Am 14.
Mai 1948, drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem
Holocaust mit sechs Millionen jüdischen Opfern, wurde mit
UNO-Unterstützung Israel als Staat der Juden gegründet. Der ORF
informiert ab 11. April im Rahmen eines Themenschwerpunkts in ORF 2,
ORF III, Ö1 und dem ORF.at-Netzwerk. Auf dem TV-Programm von ORF 2
stehen u. a. die „WELTjournal/WELTjournal +“-Dokus „Jerusalem – Kampf
um einen Sehnsuchtsort“, Die Ultra-Orthodoxen – Staat im Staate
Israels“ (11. April), die ORF-Eigenproduktion „70 Jahre Israel – Die
zwei Seiten einer Staatsgründung“ von Ben Segenreich und Karim
El-Gawhary und „Ben-Gurion – Israels Übervater“ (9. Mai). Dem 70.
Jahrestag der Staatsgründung Israels widmen sich weiters der
„kulturMontag“ (16. April) mit einem Beitrag und der anschließenden
Dokumentation „Tel Aviv live“, „Universum History“ mit „1948 – Die
Geburt Israels“ (20. April) und der „dokFilm: Desert Kids“ (22.
April).
ORF III präsentiert am 12. Mai einen fünfteiligen Themenabend u. a.
mit der Doku-Neuproduktion „Zufluchtsort Israel – Österreichische
Emigration nach Palästina“ (Arbeitstitel) und dem Zweiteiler „Israel
– Geburt eines umkämpften Landes“.

Die einzelnen ORF-2-Programmpunkte im Überblick:

WELTjournal: „Jerusalem – Kampf um einen Sehnsuchtsort“ – 11. April,
22.30 Uhr, ORF 2

Mit den Protesten der Palästinenser im Gazastreifen und den
bevorstehenden 70-Jahr-Feiern zur Staatsgründung Israels ist der
Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern wieder in die
Schlagzeilen gerückt – und mit ihm der Streit um Jerusalem. Seit
US-Präsident Trump im Alleingang Jerusalem als Hauptstadt Israels
anerkannt hat, gehen die Wogen hoch. Am Jahrestag der israelischen
Unabhängigkeitserklärung wird der amerikanische Botschafter sein Büro
von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Die Folgen sind noch nicht
abschätzbar. Das „WELTjournal“ begleitet Menschen auf beiden Seiten
des Konflikts und zeigt, wie sehr Jerusalem Sehnsuchtsort ist – für
Juden, Muslime und Christen.

WELTjournal +: „Die Ultra-Orthodoxen – Staat im Staate Israels“ – 11.
April, 23.05 Uhr, ORF2

In den Straßen von Jerusalem erkennt man ultraorthodoxe Juden an
ihren schwarzen Mänteln, langen Schläfenlocken und breiten Hüten. Bei
der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren waren es ein paar hundert,
heute stellen sie eine Million oder zehn Prozent der israelischen
Bevölkerung. Mit einer Geburtenrate von 6,5 Kindern pro Frau sind die
Strenggläubigen die am stärksten wachsende Gruppe, mit zunehmendem
Einfluss auf die israelische Gesellschaft. Die französische
Journalistin Bethsabée Zarka gibt im „WELTjournal +“ Einblicke in
diese radikale, sehr verschlossenen Gemeinschaft.

„kulturMontag“ – 16. April, 22.30 Uhr, ORF 2

Die von Clarissa Stadler präsentierte Ausgabe des ORF-Kulturmagazins
befasst sich anlässlich der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren mit
der aktuellen Situation Jerusalems. Die heilige Stadt im gelobten
Land ist nach wie vor Pulverfass, Zankapfel und politische
Zündschnur, sehen doch sowohl das israelische wie das
palästinensische Volk darin ihre Hauptstadt. Die Anerkennung als
Hauptstadt Israels ist für arabische Staaten, insbesondere die
palästinensische Regierung, ein Affront, für die Hamas eine
Provokation. Zum 70-Jahr-Jubiläum Israels widmet der renommierte
israelische Historiker Tom Segev dem Staatsgründer und ersten
Ministerpräsident des Landes, David Ben-Gurion, eine umfassende
Biografie. Segev und der palästinensische Philosoph und Autor Sari
Nusseibeh, beide aus Jerusalem, blicken zurück in die Geschichte des
konfliktreichen Landes und entwerfen Zukunftsszenarien für eine
friedliche Lösung.

,kulturMontag“-Dokumentation: „Tel Aviv live“ – 16. April, 23.25 Uhr,
ORF 2

Tel Aviv: Hot Spot, Finanzzentrum, Partyzone, Gay-Metropole – und
Kunsthauptstadt von Israel. Hier wurde einst der größenwahnsinnige
Plan umgesetzt, ein Opernhaus von der Dimension der Opéra National de
Paris zu bauen, hier pulsiert Israels Literatur- und Theaterszene und
hier verschmelzen Kunst und Politik. Welchen Einfluss hat diese
Stadt, die ständig unter Bedrohung steht und in der das Leben wie in
keiner zweiten in der Region gefeiert wird, auf Künstler, Musiker und
Schriftsteller? Die Dokumentation „Tel Aviv live“ ist eine
Liebeserklärung von Nellu Cohn an das zeitgenössische Tel Aviv,
ergänzt durch zahlreiche historische Aufnahmen.

Universum History: „1948 – Die Geburt Israels“ – 20. April, 22.30
Uhr, ORF 2

70 Jahre nach der Staatsgründung Israels begibt sich die „Universum
History“ auf die Suche nach den Wurzeln des Nahoststaats und wirft
einen Blick auf jene Ereignisse, die zur Ausrufung des jüdischen
Staates geführt haben. Als Premierminister David Ben-Gurion am 14.
Mai 1948 die Gründung des Staates Israel verkündete, ging für
Hunderttausende Juden ein Traum in Erfüllung. Für ebenso viele
Palästinenser begann mit diesem Datum die „Nakba“, die Katastrophe,
in deren Folge sie ihre Heimat verloren. 24 Stunden nach der
Unabhängigkeitserklärung Israels griff eine Allianz ägyptischer,
syrischer, libanesischer, jordanischer und irakischer
Militäreinheiten den neu gegründeten Staat Israel an. Doch der
Palästinakrieg oder Israelische Unabhängigkeitskrieg endete mit einem
militärischen Sieg Israels. Mehr als 700.000 Palästinenser, etwa ein
Drittel der Bevölkerung, mussten daraufhin flüchten oder wurden
vertrieben. Ihre Häuser und Dörfer wurden zerstört oder von Israelis
in Besitz genommen. Jahrzehntelange Bemühungen, eine für beide
Bevölkerungsschichten akzeptable Lösung zu finden, scheiterten ebenso
wie der UN-Teilungsplan für Palästina. Dem ersten Palästinakrieg im
Jahr 1948 folgten zahlreiche weitere militärische
Auseinandersetzungen. Seit damals beherrscht der Nahostkonflikt die
Region, Tausende Israelis und Palästinenser verloren dabei ihr Leben.
Bis heute ist der Frieden brüchig, eine Lösung scheitert nicht
zuletzt an Jerusalem, das beide Seiten für sich beanspruchen.

dokFilm: „Desert Kids“ – 22. April, 23.25 Uhr, ORF 2

Es ist nicht der Nahostkonflikt, der im Mittelpunkt von Michael
Pfeifenbergers Dokumentarfilm „Desert Kids“ steht. Es sind die
„Wüstenkinder“, das sind arabische Beduinen und jüdische
Kibbuz-Bewohner/innen. Vieles trennt sie, was sie eint ist ihre
Staatsangehörigkeit, die Verbundenheit mit der Landschaft, in der sie
leben, das Träumen von einer gerechteren Zukunft, das Hoffen auf
Frieden.

WELTjournal: „70 Jahre Israel – Die zwei Seiten einer Staatsgründung“
– 9. Mai, 22.30 Uhr, ORF 2

Vor 70 Jahren wurde Israel als Staat der Juden gegründet. Für die
Palästinenser, die aus ihren Gebieten flüchteten oder vertrieben
wurden, gilt dieser Tag als der Tag der Katastrophe, dem Krieg und
Besatzung folgten. Israel steht heute für Hightech und Start-ups
ebenso wie für einen Alltag unter ständiger Terror- und Kriegsgefahr,
für weltoffene, liberale Menschen ebenso wie für ultraorthodoxe Juden
und rechtsextreme jüdische Siedler. In den Palästinensergebieten, im
besetzten Westjordanland und im abgeriegelten Gazastreifen, ist die
Erinnerung an die alte Heimat stets präsent: Viele palästinensische
Familien besitzen nach wie vor den Schlüssel des Hauses, das ihre
Eltern und Großeltern vor 70 Jahren verlassen mussten.
Wirtschaftliche Entwicklung ist kaum möglich.
ORF-Israel-Korrespondent Ben Segenreich und Nahost-Korrespondent
Karim El-Gawhary zeigen, wie unterschiedlich sich das Leben der
beiden Völker entwickelt hat.

WELTjournal +: „Ben-Gurion – Israels Übervater“ – 9. Mai, 23.05 Uhr,
ORF 2

Israels erster Regierungschef David Ben-Gurion wird heute noch als
Vater der israelischen Nation verehrt. Er war es, der am 14. Mai 1948
in Tel Aviv die israelische Unabhängigkeitserklärung verlas und damit
den Staat Israel ausrief. In den Jahrzehnten zuvor, während der
britischen Mandatszeit, hatte Ben-Gurion maßgeblich die politischen,
gesellschaftlichen und militärischen Strukturen dafür geschaffen. In
seine Amtszeit fielen überwältigende militärische Erfolge gegen die
arabischen Nachbarländer ebenso wie Projekte zur Urbarmachung der
Wüste und zur Ansiedlung von Juden aus aller Welt. Das „WELTjournal
+“ zeigt erstmals verschollen geglaubte Aufnahmen Ben-Gurions aus dem
Jahr 1968: Der israelische Gründervater war 82 Jahre alt, lebte mit
seiner Frau in einem Kibbuz in der Wüste Negev und zieht Bilanz über
sein politisches Leben und die politische Entwicklung Israels.

Details zum ORF-III-Themenabend am 12. Mai

„Zufluchtsort Israel – Österreichische Emigration nach Palästina“
(Arbeitstitel) – 20.15 Uhr

Die neue ORF-III-Dokumentation von Uli Jürgens widmet sich anlässlich
„70 Jahre Staatsgründung Israel“ der jüdischen Auswanderung aus
Österreich während des Zweiten Weltkriegs. Vielen Auswanderern galt
Palästina als „wiedergefundene Heimat“, untrennbar verbunden mit der
jüdischen Geschichte und Tradition. Österreicherinnen und
Österreicher haben mitgeholfen, den Staat Israel aufzubauen. Sie
stellten ihr Wissen und ihr Engagement in vielen Bereichen des
öffentlichen Lebens zur Verfügung: Kultur, Politik, Bildung. Menschen
wie Teddy Kollek, Martin Buber oder Ari Rath waren maßgeblich daran
beteiligt, Israel zu dem zu machen, was es heute ist.

Zweiteiler „Israel – Geburt eines umkämpften Landes“, Teil eins: „Ein
Staats entsteht“ (21.00 Uhr), Teil zwei „Von Krieg zu Krieg“ (21.55
Uhr)

„November 1947: Die Vereinten Nationen stimmen über den Teilungsplan
für Palästina ab. Für einige wird ein Traum wahr. Für andere ist es
der Beginn einer Katastrophe. 70 Jahre nach der historischen
Abstimmung: Das Land Palästina bleibt eine offene Wunde. Die
Regisseure William Karel und Blanche Finger rekapitulieren die ersten
zwei Jahrzehnte des hebräischen Staates, von 1945 bis zum
Sechstagekrieg. Folge eins des Doku-Zweiteilers widmet sich den drei
ausschlaggebenden Jahren, die einen jüdischen Staat aus Palästina
hervorgebracht haben. Der Film konzentriert sich auf die Periode vom
Ende des Zweiten Weltkriegs über das UNO-Votum des Teilungsplans im
Jahr 1947 bis hin zur Unabhängigkeitserklärung Israels im Jahr 1948.
Teil zwei deckt die Jahre 1948 bis 1967 ab – zwei fundamentale
Jahrzehnte, die bestimmt waren von den kriegerischen
Auseinandersetzungen zwischen den beiden jungen Staaten und deren
Nachbarn: dem Arabisch-Israelischen Krieg 1948, der Suez-Krise 1956
und schließlich dem Sechstagekrieg 1967, der ein weiteres Mal die
Stimmung im Nahen Osten aufheizte. Die Schlüsselmomente dieses
entscheidenden Kapitels des 20. Jahrhunderts werden in
Zeitzeugenberichten, durch Interviews und Archivmaterial wie auch
neuen Entdeckungen greifbar gemacht und rekapituliert.

„1973. Jom Kippur. Ein Krieg im Oktober“ (22.50 und 23.50 Uhr)

Im Arabisch-Israelischen Krieg im Jahr 1973 – in Israel
Jom-Kippur-Krieg und auf arabischer Seite Oktober- oder Ramadan-Krieg
genannt – standen einander Israel, Ägypten und Syrien feindlich
gegenüber. Die zweiteilige Dokumentation von Vincent de Cointet
veranschaulicht mit seltenen Archivaufnahmen und Originalaussagen
Beweggründe, Zweifel und innerste Überzeugungen jener beiden Staats-
und Regierungschefs, die ihre Länder damals in den Krieg führten:
Golda Meir und Anwar el-Sadat. Im Mittelpunkt des zweiten Teils
stehen die wichtigsten Etappen des dreiwöchigen Jom-Kippur-Krieges.

Ö1 zu 70 Jahre Staatsgründung Israel

Der israelische Journalist und Schriftsteller Uri Avnery, der im
September seinen 95. Geburtstag begehen wird, spricht unter dem Titel
„Geht in Frieden!“ über sein Engagement als Friedensaktivist – in den
„Gedanken“ am Sonntag, dem 13. Mai, um 9.05 Uhr in Ö1. Ab 10.05 Uhr
unternimmt „Ambiente“ einen Spaziergang durch Süd-Tel Aviv, begleitet
von der Kunstsachverständigen Smadar Sheffi. „Wenn wir nicht
anständig sind, werden wir hier nicht bleiben!“ – so der Titel von
„Im Gespräch“ am 17. Mai ab 21.00 Uhr in Ö1. Zu Gast ist Tom Segev,
einer der prominentesten Historiker Israels. Er hat sich anlässlich
des 70. Jahrestages des Staates ausführlich mit der Ikone der
israelischen Staatsgeschichte beschäftigt. 770 Seiten unter dem Titel
„David Ben-Gurion. Ein Staat um jeden Preis“ kamen dabei heraus. Im
Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt der 1945 in Jerusalem
geborene Sohn deutscher Immigranten von seinen historischen
Recherchen und der Bedeutung Ben-Gurions im heutigen Israel. „Memo –
Ideen, Mythen, Feste“ besucht am 21. Mai (19.05 Uhr) „Ein Stück
Burgenland in Israel“: Vor 80 Jahren wurde die jüdische Gemeinde von
Mattersburg im Burgenland von den Nationalsozialisten ausgelöscht,
vor 60 Jahren konnte sie in Israel, in Jerusalem, wiederaufgebaut
werden. Schon im Februar hat Ö1 im Rahmen der mehrjährigen
Schwerpunktreihe „Nebenan“ eine Woche lang Israel erkundet – von den
„Hörbildern“ über „Lebenskunst“, „Ö1 Kunstsonntag“ und „Radiokolleg“
bis zu „Kulturjournal“, „Zeit-Ton“, „Radiogeschichten“ oder
„Betrifft: Geschichte“. Viele der Sendungen sind zum Nachhören
abrufbar unter http://oe1.ORF.at/nebenan.

Das ORF.at-Netzwerk und der ORF TELETEXT planen Storys im Rahmen der
aktuellen Berichterstattung. Zahlreiche Sendungen und Beiträge des
ORF-TV-Schwerpunkts sind nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der
ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand abrufbar und
werden auch als Live-Stream angeboten.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF

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