- 22.03.2018, 13:05:05
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„24 Wochen“: Preisgekröntes Drama um die Themen Trisomie 21 und Abtreibung – anschließender Talk in ORF eins
Christoph Feurstein diskutiert u. a. mit „24 Wochen“-Regisseurin Anne Zohra Berrached
Utl.: Christoph Feurstein diskutiert u. a. mit „24
Wochen“-Regisseurin Anne Zohra Berrached =
Wien (OTS) - Eine Entscheidung über Leben und Tod. Die werdenden
Eltern Astrid und Markus – dargestellt von Julia Jentsch und Bjarne
Mädel – erhalten während der Schwangerschaft eine Diagnose, die sie
vor eine schwerwiegende Wahl stellt. Erschüttert und mit Ratschlägen
aus ihrem Umfeld überfordert, entwickeln sie entgegengesetzte
Positionen. Regisseurin Anne Zohra Berrached und Autor Carl Gerber
haben das Drehbuch nach gründlicher Recherche entwickelt. „24 Wochen“
hatte seine Premiere 2016 im Wettbewerb der Berlinale, wo er den
Gilde-Filmpreis der deutschen Filmkunsttheater als „Bester Film im
Wettbewerb“ erhielt. Im gleichen Jahr gewann der Film den
Studio-Hamburg-Nachwuchspreis in den Kategorien „Beste Regie“ und
„Beste Produktion“. 2017 erhielt „24 Wochen“ beim Deutschen Filmpreis
eine LOLA in Silber in der Kategorie „Bester Spielfilm“. ORF eins
zeigt die ORF-Premiere von „24 Wochen“ am Montag, dem 26. März 2018,
um 20.15 Uhr. Daran anschließend folgt um 21.55 Uhr die
Diskussionsrunde „24 Wochen – Der Talk“.
„24 Wochen – Der Talk“ um 21.55 Uhr mit Christoph Feurstein
Die Entscheidung, ein Kind mit Behinderung zur Welt zu bringen oder
einen späten Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen, stürzt
viele Paare in Österreich in eine Krise. Egal wie sie sich
entscheiden: Die Gesellschaft zeigt für sie wenig Verständnis.
Bekommen sie ein behindertes Kind, sollen sie sich später nicht über
Probleme beklagen, bekommen sie es nicht und lassen sie es abtreiben,
gelten sie als herzlos. Dank der Pränatal-Diagnostik können
Fehlbildungen im Mutterleib weit vor dem Geburtstermin festgestellt
werden – mit einer fast 100-prozentigen Sicherheit. Doch welche
Probleme bringt das Wissen darüber mit sich? Viele Frauen sind nach
so einer Diagnose am Boden zerstört. Unter welchen Voraussetzungen
ist in Österreich ein Schwangerschaftsabbruch in einem so späten
Stadium der Schwangerschaft erlaubt? Wer führt diesen unter welchen
Kriterien durch? Christoph Feurstein diskutiert um 21.55 Uhr mit der
Regisseurin von „24 Wochen“, Anne Zohra Berrached, mit dem Facharzt
für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Graz, Philipp
Klaritsch, der selbst späte Schwangerschaftsabbrüche durchführt, dem
Rechtsphilosophen Reinhard Merkel, der Behindertenaktivistin Vera
Intemann und mit einer betroffenen Frau, die vor dieser immens
schwierigen Entscheidung gestanden ist.
Regisseurin Anne Zohra Berrached über „24 Wochen“
„In ‚24 Wochen‘ beschreibe ich den Konflikt einer Frau in einer
Extremsituation: Sie muss über Leben und Tod ihres ungeborenen Kindes
entscheiden. Der Film spricht weder für noch gegen Abtreibung,
vielmehr beschreibt er eine Situation, in der einem nichts anderes
übrigbleibt, als eine starke Haltung einzunehmen. Dazu lasse ich
Realität und Fiktion ineinander verschmelzen. Die Kabarettistin
Astrid ist eine fiktive Figur. Ihr Schicksal und das System, das sie
durchlaufen muss, sind es nicht.“
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Die Bühne, das Scheinwerferlicht – Astrid lebt und liebt ihren Beruf
als Kabarettistin mit Hingabe, während ihr Mann und Manager Markus
sie gelassen und gekonnt unterstützt. Doch als die beiden ihr zweites
Kind erwarten, wird ihr sonst so durchgetaktetes Leben unerwartet aus
der Bahn geworfen: Bei einer Routineuntersuchung wird Trisomie 21 bei
dem Ungeborenen festgestellt. Zunächst wissen beide nicht, wie sie
damit umgehen sollen, doch sie entscheiden sich gemeinsam für das
Baby. Mit der gleichen Stärke, mit der sie bisher ihren Alltag in der
Öffentlichkeit gemeistert haben, bereiten sich die zukünftigen Eltern
auf ein Leben mit einem Kind mit Down-Syndrom vor. Unverdrossen
stellen sie sich dem Unverständnis und den hilflosen Reaktionen im
Freundes- und Verwandtenkreis. Bald verliert die Diagnose ihren
Schrecken – und die Vorfreude auf das gemeinsame Kind kehrt zurück.
Als im sechsten Schwangerschaftsmonat eine weitere Untersuchung das
ganze Ausmaß der Behinderung sichtbar macht, trifft diese Nachricht
die Eltern umso härter, und das Kartenhaus aus Mut und Optimismus
droht zusammenzustürzen. Wieder wollen Astrid und Markus alle
Entscheidungen gemeinsam treffen, wieder wollen sie einen Weg finden.
Aber die Prognose ist jetzt ungleich komplexer. Plötzlich stehen sie
vor einem Gewissenskonflikt. Sie müssen entscheiden, ein
schwerbehindertes Kind zur Welt zu bringen oder die Schwangerschaft
im sechsten Monat zu beenden. Im Staffellauf zwischen Diagnosen und
Ratschlägen trennen sich die Meinungen des Paares. Wer kann wissen,
ob das Kind wirklich leiden und ob sein Leben lebenswert sein wird?
Die Suche nach der richtigen Antwort stellt alles infrage: die
Beziehung, den Wunsch nach einem Kind, ein Leben nach Plan.
Umgeben von medizinischem Fachpersonal, Statistiken und Prognosen
wird Astrid bewusst, dass nur sie, die ihr Kind in sich trägt, die
finale Entscheidung treffen kann.
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