• 21.03.2018, 09:51:04
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  • OTS0036

Noch immer 45 Millionen Mehr- und Überstunden unbezahlt!

AK Kaske: „Der 12-Stunden-Tag ist nicht die Lösung, sondern das Problem“

Utl.: AK Kaske: „Der 12-Stunden-Tag ist nicht die Lösung, sondern
das Problem“ =

Wien (OTS) - Die jüngsten Zahlen der Statistik Austria belegen
erneut, wie stark die ArbeitnehmerInnen beansprucht werden, wie
flexibel sie sind – und das nicht selten unbezahlt! Insgesamt wurden
2017 rund 250 Millionen Mehr- und Überstunden von den
ArbeitnehmerInnen geleistet. 45 Millionen davon, also etwa jede
fünfte Mehr- oder Überstunde, werden weder bezahlt noch gibt es dafür
Zeitausgleich! AK Präsident Rudi Kaske sagt: „Arbeitszeit ist
Lebenszeit! Der 12-Stunden-Tag ist nicht die Lösung, sondern das
Problem!“ Arbeitszeit ist einer der Schwerpunkte der großen
Dialog-Initiative „Wie soll Arbeit?“, die Arbeiterkammer und ÖGB bis
Ende Mai 2018 durchführen.

Während Vollzeitkräfte unter ungesunden Überstunden-Marathons leiden,
wollen gleichzeitig viele Teilzeitarbeitskräfte ihre Arbeitszeit und
damit ihren Verdienst steigern. Allein die 45 Millionen an
unvergüteten Mehr- und Überstunden ergeben umgerechnet 26.000
Vollzeitarbeitsplätze!

Das hohe Volumen an Mehr- und Überstunden wird angesichts des
Wirtschaftsaufschwungs nicht weniger werden – im Gegenteil: die
knappen Personalressourcen in Kombination mit vollen Auftragsbüchern
legen nahe, dass die Belastung der ArbeitnehmerInnen steigen wird.

Damit die Belastung der ArbeitnehmerInnen wirksam eingedämmt und die
Arbeit gleichmäßiger auf mehr Schultern verteilt wird, fordert die
AK:

+ Effektive Arbeitszeitkontrollen!

+ Überstunden-Duplum: Bei mutwilliger Vorenthaltung von Mehr- und
Überstundenentgelt sollen sich die Ansprüche der ArbeitnehmerInnen
verdoppeln. Bisher müssen ArbeitgeberInnen nur nachzahlen, was den
ArbeitnehmerInnen sowieso zusteht.

+ Keine Verfallsfristen für die Geltendmachung von Mehr- und
Überstunden!

AK Präsident Rudi Kaske sagt: „Arbeitszeit ist Lebenszeit! Der
12-Stunden-Tag ist nicht die Lösung, sondern das Problem!“

Einfach die Arbeitszeit nach oben zu schrauben, ist angesichts der
bevorstehenden Herausforderungen der Digitalisierung und des damit
verbundenen enormen Produktivitätszuwachses keine Lösung. Nein,
vielmehr würde das der Entwicklung des Wirtschaftsstandortes
Österreich schaden!

Ein Arbeitstag mit 12 Stunden, eine Arbeitswoche mit 60 Stunden, ist
schlecht für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, schränkt die
Möglichkeit zur Weiterbildung ein (Verschärfung des
Fachkräftemangels) und schadet der Gesundheit der Menschen. Die schon
bisher zwischen den Geschlechtern, aber auch den ArbeitnehmerInnen
insgesamt ungerechte Arbeitszeitverteilung würde durch eine Erhöhung
der Arbeitszeithöchstgrenzen noch ungünstiger. Dass lange und
überlange Arbeitszeiten krankmachen, ist ebenso wissenschaftlich
nachgewiesen, wie das stetige Abnehmen der Arbeitsproduktivität und
die erhöhte Fehleranfälligkeit ohne ausreichende Erholungsphasen.

„Dass wenige Menschen mehr arbeiten, ist ein „Retromodell“. Es ist
ein Gebot der Vernunft, die Arbeitszeit auf mehr Menschen zu
verteilen“, so Kaske abschließend.

Mehr Infos unter www.wie-soll-arbeit.

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