• 08.03.2018, 13:04:58
  • /
  • OTS0137

Schönborn begrüßt Regierungsbemühungen um Nulldefizit

Kardinal bei Pressekonferenz zum Abschluss der Bischofskonferenz in Sarajewo: Keine Schulden mehr, "weil es um die Zukunft der nächsten Generation geht" - Menschenrecht auf Asyl muss gewahrt bleiben

Utl.: Kardinal bei Pressekonferenz zum Abschluss der
Bischofskonferenz in Sarajewo: Keine Schulden mehr, "weil es
um die Zukunft der nächsten Generation geht" - Menschenrecht
auf Asyl muss gewahrt bleiben =

Sarajewo (KAP) - Kardinal Christoph Schönborn begrüßt die Bemühungen
der österreichischen Bundesregierung für ein Null-Defizit. Ein
solches Vorhaben brauche Mut und habe hoffentlich auch die Zustimmung
der Bevölkerung, "weil es um die Zukunft der nächsten Generationen
geht", so Schönborn am Donnerstag wörtlich auf Anfrage bei der
Pressekonferenz zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der
Bischofskonferenz. Die heimischen Bischöfe tagten von Sonntag bis
Donnerstag in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo, wo auch die
Abschluss-Pressekonferenz stattfand.

Der Kardinal erinnerte an das Jahr 1970, "als die damalige
VP-Regierung das Land schuldenfrei an die neue Regierung übergeben
hat". Inzwischen habe das Land einen Schuldenstand, "der jährlich
viele Milliarden Euro an Zinsenlast für die Bevölkerung bedeutet".
Umso wichtiger sei es, "dass die neue Regierung versucht, keine
Schulden mehr zu machen".

Er sei sich bewusst, dass ein solches Budget auch Opfer erfordere, so
der Kardinal. Er befürworte dehalb einen öffentlichen Diskurs, wo
gespart werden muss. Und es sei natürlich auch richtig, dass die
Caritas im Rahmen dieses Diskurses auf die Situation der Ärmsten im
Land hinweist, so Schönborn in Anspielung auf das jüngste Schreiben
der österreichischen Caritasdirektoren an die Regierung. Die
Direktoren kritisieren darin zahlreiche Sparmaßnahmen im
Sozialbereich, die den sozialen Frieden in Österreich nachhaltig
gefährden könnten. Der Weg der Budgetkonsolidierung sei kein
leichter, aber notwendig. "Und wenn wir alle zusammenhalten, dann
wird die Last der Opfer gerecht verteilt sein", so der Kardinal.

Zu den Themen Flüchtlinge und Migration sagte Schönborn, dass er die
Entscheidung für richtig gehalten habe, nach dem "Strom an
Flüchtlingen" 2015 nun Grenzen zu setzen. Zugleich wolle er einmal
mehr festhalten: "Das Wort 'Asyl' darf nicht zu einem Schimpfwort
werden." Es gehöre zum christlichen Erbe und zum menschenrechtlichen
Standard Europas, "dass Menschen in Gefahr für Leib und Leben
schutzberechtigt sind". Es bestehe die Pflicht, diesen Menschen zu
helfen. Schönborn: "Diese Menschenrechtstandards müssen beibehalten
werden, weil sie integraler Teil einer demokratischen Ordnung sind."

Zugleich sei es die Aufgabe der politisch Verantwortlichen, für die
praktische Umsetzung dieser Standards zu sorgen. Die Bemühungen der
Politik sollten mit einem "kritischen Blick" aber auch mit
"angemessener Loyalität" beobachtet und begleitet werden.

((ende)) GPU/PWU
Copyright 2018, Kathpress (www.kathpress.at). Alle Rechte vorbehalten

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KAT

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel