- 07.03.2018, 09:42:45
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SJ-Erker/Herr zum 8. März: „Beim Recht auf Schwangerschaftsabbruch muss es vorwärts gehen, nicht rückwärts!“
Weltfrauentag: Sozialistische Jugend fordert besseren Zugang zu Schwangerschaftsabbruch, statt bürokratischer Hürden für Frauen
„Den internationalen Frauenkampftag gibt es seit mehr als hundert Jahren. Viele Forderungen wurden seit 1911, dem ersten Frauenkampftag, umgesetzt, wie etwa das Frauenwahlrecht. Von anderen, wie dem gleichen Lohn für gleiche Arbeit oder der Selbstbestimmung über den eigenen Körper, sind wir noch immer weit entfernt“, so Ines Erker, die Frauensprecherin der Sozialistischen Jugend Österreich. „Der Kampf um das Recht auf Schwangerschaftsabbruch war für die Frauenbewegung von Anfang an ein besonders wichtiger und schwieriger.“
„Nach über hundert Jahren ist die Situation für Frauen noch immer prekär: Schwangerschaftsabbrüche sind mit ca. 500€ sehr teuer, werden oft nur von privaten Einrichtungen durchgeführt und selbst das nicht überall. So gibt es in manchen Bundesländern gar keine Möglichkeit eine Schwangerschaft zu beenden“, so Erker. „Wir fordern nicht nur einen einfacheren Zugang, sondern auch eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Außerdem muss der Schwangerschaftsabbruch endlich aus dem Strafgesetzbuch genommen werden. Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist kein Verbrechen, sondern ein Grundrecht!“
Für Julia Herr, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend, geht die schwarz-blaue Bundesregierung hier leider in die entgegengesetzte Richtung: „Im Regierungsprogramm ist von besserer Zugänglichkeit keine Rede. Stattdessen werden vor geplanten Schwangerschaftsabbrüchen nicht nur medizinische, sondern auch sogenannte soziale Beratungen gefordert. Zusätzliche bürokratische Hürden machen es Frauen unnötig schwer und tragen zu Stigmatisierung bei.“
„Darüber hinaus ist Gudrun Kugler, eine katholisch-fundamentalistische Abtreibungsgegnerin, jetzt Menschenrechtssprecherin der ÖVP“, streicht Herr hervor. „Das ist ein sehr besorgniserregendes Zeichen und lässt darauf schließen, wo die Regierung gern hin möchte. Religion ist Privatsache und sollte sicherlich keine Grundlage für frauenpolitische Entscheidungen sein.“
„Die Entscheidung, ob sie ein Kind bekommen möchte oder nicht, muss jede Frau frei und selbstbestimmt treffen können. Dazu gehört auch der einfache und kostenlose Zugang zu Verhütungsmitteln. Für Jugendliche sollen Kondome an Schulen gratis und niederschwellig erhältlich sein“, sind Erker und Herr sich einig.
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