Zeitzeugengespräche sowie Veranstaltungen zum Frühling 1968, der Wirtschaftskrise 2008 und viel mehr.
Utl.: Zeitzeugengespräche sowie Veranstaltungen zum Frühling 1968,
der Wirtschaftskrise 2008 und viel mehr. =
Wien (OTS) - 1848, 1918, 1938, 1948, 1958, 1968, 1978, 1988, 2008 -
das Jahr 2018 ist ein Mega-Gedenkjahr. Die Wiener Volkshochschulen
thematisieren mit der Veranstaltungsreihe „Umbrüche“ die vielfältigen
historischen Marksteine, die diese Daten zum Ausdruck bringen.
Für eine gelungene Gedenkkultur ist es nicht nur wichtig, sich den
Ereignissen an sich zu widmen, sondern auch zu hinterfragen, wer ins
Gedenken involviert ist. Anspruch der VHS ist nicht, Veranstaltungen
für Eliten durchzuführen, sondern auch Zielgruppen anzusprechen, die
die Wiener Volkshochschulen in ihre vielfältigen Bildungsmaßnahmen
bereits integriert hat: Bildungsbenachteiligte Jugendliche wie
wissbegierige Seniorinnen und Senioren, oder auch an Kurzsprachkursen
interessierte Wienerinnen und Wiener. Ziel ist es, die Bedeutung
dieser Umbruchs-Jahre möglichst vielen in Wien lebenden Menschen
näherzubringen. Jede Volkshochschule nimmt daher zumindest eine
Veranstaltung im breiten Rahmen dieses Gedenkjahres in Angriff und
thematisiert einen oder mehrere dieser Umbrüche. „Nur wenn wir aus
der Vergangenheit lernen, können wir an einer guten Zukunft bauen“,
so Herbert Schweiger, Geschäftsführer der Wiener Volkshochschulen.
Die Veranstaltungsreihe versteht sich als Beitrag zum offiziellen
Gedenkjahr „Österreich100“, das vom Präsidenten des Verbandes
Österreichischer Volkshochschulen, Dr. Heinz Fischer, im Auftrag der
Republik koordiniert wird.
Prager Frühling in der VHS Floridsdorf, März 1938 in der
Landstraße
Start der VHS Reihe ist am 6. März in der VHS Simmering (11.,
Gottschalkgasse 10): Das für die österreichische Geschichte
bedeutende Jahr 1918 bildete auch im Bereich der Kunst eine
wesentliche Zäsur. Einflussreiche Künstler wie Gustav Klimt, Egon
Schiele oder Koloman Moser starben, andere wie Oskar Kokoschka
verlassen das Land. Der Eintritt für den Vortrag um 18 Uhr ist wie
auch bei allen anderen Umbrüche-Veranstaltungen frei.
Anlässlich 80 Jahre „Anschluss“ an das Deutsche Reich beleuchtet
„Verfolgung – Vertreibung - Vernichtung“ am 8. März in der VHS
Landstraße (3., Hainburger Straße 29) die Lebenssituation der
jüdischen Bevölkerung ab März 1938 bis Kriegsende 1945, die von
Arisierungen, Berufsverboten, Flucht und Deportationen in
Konzentrationslager geprägt war.
Zum 50. Mal jährt sich der Prager Frühling 1968, der im Gegensatz
etwa zum Ungarischen Volksaufstand 1956 umfassende Reformen im
sozialistischen System nach sich zog, wie der Vortrag „Prager
Frühling 1968“ am 14. März in der VHS Floridsdorf (21., Angerer
Straße 14) um 19 Uhr zeigt.
80 Jahre nach dem „Anschluss“: Zeitzeugengespräch mit Karl
Pfeifer
Ebenfalls am 14. März: Die Historikerin Barbara Dmytrasz spricht
mit dem Zeitzeugen Karl Pfeifer über seine Flucht 1938, als der
Zehnjährige von Baden bei Wien über Ungarn und Frankreich 1943
schließlich ohne seine Familie in einen Kibbuz im britischen
Mandatsgebiet Palästina gelangt. „Karl Pfeifer – ein jüdischer
Lebensweg“ um 17 Uhr in der VHS Wiener Urania (1., Uraniastraße 1)
handelt von Vertreibung und einer Flucht, die aber schließlich wieder
in Österreich endet.
Am 19. März führt die VHS Donaustadt (22., Bernoullistraße 1) von
18 bis 20 Uhr in Strategien und Organisationsformen von Faschisten
ein: Der Workshop „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ arbeitet mit Text-
und Bildbeispielen: Wie auch in anderen Teilen Europas erstarken auch
hierzulande rechte Gruppierungen. Ihre spezifischen Codes und Symbole
passen sie vor allem für Jugendliche in Form von Mode, Party und
Musik, aber auch Demonstration und Konfrontation zu einer
allumfassenden „Erlebniswelt“ an. Dabei bedienen sie sich der Neuen
Medien, um rechtes Gedankengut und NS-Devotionalien an ein junges
Zielpublikum zu adressieren. Andere Bewegungen wie die Identitären
verschleiern ihre Ideologien und nutzen Instrumente der eigentlich
abgelehnten US-Massenkultur.
Weitere Informationen und das komplette Programm unter
www.vhs.at/umbrueche
Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter
www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)
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