Grüne pochen auf Aufklärung und fordern Rücktritt vom Bezirksrat Götschober
Utl.: Grüne pochen auf Aufklärung und fordern Rücktritt vom
Bezirksrat Götschober =
Wien (OTS) - Erneut wird bekannt, dass eine Burschenschaft über
Liederbücher verfügt, in denen antisemitische und verhetzende Texte
verbreitet werden. "Der Vorsitzende der Burschenschaft Bruna Sudetia,
Herwig Götschober, ist nicht nur FP-Bezirksrat in Wien-Leopoldstadt,
sondern enger Vertrauter und Social-media-Mitarbeiter von
Bundesminister Hofer. "Dass dieser ihn auf Nachfrage von vornherein
verteidigt, obwohl bekannt ist, dass die Texte in diesem Fall nicht
mal geschwärzt sind, halte ich für eigenartig", betont die
Bundesrätin der Grünen, Ewa Dziedzic. "Wenn jemand als langjähriger
Vorsitzender einer Organisation Gedankengut in schriftlicher Form
nicht kennt, das in dieser verbreitet wird, ist es das eine. Wenn er
aber behauptet, selbst ein anderes Liederbuch als die eigene
Organisation zu verwenden, klingt das nach Verwirrungstaktik."
Es ist davon auszugehen, dass Minister Hofer von den Aktivitäten
seines Mitarbeiters in deutschnationalen Burschenschaften informiert
war. "Bezirksrat Götschober ist in deutschnationalen Kreisen kein
Unbekannter. Seine Schwester, die Teil der Mädlschaft Freya und
selbst stellvertretende Parteiobfrau in Wien-Leopoldstadt ist, hat
sich 2012 öffentlich über die 'Zerstückelung des Deutschen Reiches
nach dem 8. Mai 1945 und die 'schrittweise erfolgte Umerziehung der
Deutschen in Österreich und die damit einhergehende Eliminierung der
deutschen Identität´ beklagt. Wir möchten von Minister Hofer wissen,
ob er darüber nie informiert wurde."
Morgen spricht Kanzler Kurz auf der Konferenz gegen Antisemitismus in
Wien. "Kurz muss endlich sein Schweigen brechen und seine Minister
auffordern, Klarheit zu schaffen und für richtige Aufklärung zu
sorgen", fordert Dziedzic. "Die FPÖ-Historikerkommission sorgte
deshalb für Unruhe, weil dort vordergründig FPÖ-Mitglieder eingesetzt
werden und die Burschenschaften kein Thema sein sollten. Genau das
ist aber der wunde Punkt: Die deutschnationalen Verbindungen gehören
endlich und ausnahmslos untersucht. Wir wollen nicht jede Woche mit
einem neuem Liederbuch-Fall konfrontiert werden. Was nicht sein kann,
ist, dass Mitglieder solcher Verbindungen von Ministern dieser
Republik ohne Untersuchung verteidigt werden!"
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