Auf eine besonders brutale Form von Gewalt gegen Frauen und Mädchen macht der morgige Internationale Tage gegen Weibliche Genitalverstümmelung (FGM) aufmerksam. Für Barbara Huemer, Frauensprecherin der Grünen Wien, erinnert dieser Tag an eine schwere Frauenrechtsverletzung, die in einer globalisierten Welt auch in Österreich existiert und die Gesundheit von Frauen massiv schädigt. „Meine Haltung ist klar: Null Toleranz bei weiblicher Genitalverstümmelung und beste Unterstützung für die Betroffenen. Aktiv Hilfe und Dialog zwischen NGOs, Familien, Communities, Behörden und Gesundheitssystem sind das Fundament für eine gesunde Zukunft von Frauen und Mädchen.“
In Wien stehen NGOs mit Förderung der Stadt Wien als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung, auch in den Spitälern wird spezialisierte Beratung und medizinische Behandlung angeboten. Huemer: "Wien schafft bewusst Beratungsangebote aus öffentlichen Mitteln. Betroffene Mädchen und Frauen haben sich in dieser leidvollen Lage die beste Hilfe verdient. Das enge Zusammenspiel von medizinischer und psychosozialer Betreuung wirkt präventiv und kann schwere gesundheitliche Folgen von FGM lindern. In Wien stellen wir dieses Angebot sicher."
Weitgehend unklar sieht Huemer das Schicksal von FGM betroffenen Mädchen und Frauen in Asylverfahren: Weibliche Genitalverstümmelung als Bedrohung der körperlichen Integrität und der mangelnde staatliche Schutz vor diesem Übergriff im Herkunftsland werden nicht als offizieller Asylgrund angeführt. FGM kann zwar als geschlechtsspezifische Verfolgung bei Asylverfahren geltend gemacht werden, doch verlangt dieser Punkt hohes Problembewusstsein bei den Betroffenen und Sensibilität und Fachkenntnis bei den einvernehmenden Personen.
„Weibliche Genitalverstümmelung ist ein Tabuthema, das die Sphäre der Intimität und Sexualität betrifft. Das Reden darüber verlangt viel Vertrauen, einen geschützten Raum und Einfühlungsvermögen. Es gibt zwar positive Ausnahmen, doch strukturell wird zu wenig getan, um sexuelle Gewalt als Fluchtgrund zu erkennen“. Huemer fordert, dass gemäß den Empfehlungen des Staatenberichts die spezielle Einvernahme im Asylverfahren durch geschulte, weibliche Beamte sichergestellt ist und FGM auch explizit im Gesetz als frauenspezifischer Fluchtgrund angeführt wird.
Dass Internationale Hilfsmaßnahmen greifen, zeigt die Arbeit der UNO, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 FGM maßgeblich zu reduzieren. Dort wo UNICEF und UNFPA gegen FGM arbeiten, hat sich das Risiko für Mädchen innerhalb von zwanzig Jahren um ein Drittel reduziert. Huemer: „Diese Bilanz ist erfreulich und ermutigend. Engagement, Aufklärung und Geld helfen, das Leid von Millionen von Genitalverstümmelung bedrohten Frauen und Mädchen zu lindern. Die Österreichische Bundesregierung muss ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um internationale Menschenrechtsarbeit sicherzustellen“, fordert Huemer abschließend.
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