• 14.12.2017, 15:32:33
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  • OTS0197

Scheele/Vladyka: Gesundheitssystem in NÖ braucht eine zweite Meinung

Versorgungsengpässe, Patienten-Odysseen und lange Wartezeiten - Niederösterreich kann mehr

Utl.: Versorgungsengpässe, Patienten-Odysseen und lange Wartezeiten
- Niederösterreich kann mehr =

St. Pölten, (OTS) - „Grobe Missstände im Bereich der
niederösterreichischen Gesundheitsversorgung“ ortete
SPNÖ-Krankenanstaltensprecherin Mag. Karin Scheele bei der heutigen
Sitzung des NÖ Landtages im Rahmen der von der SPÖ Niederösterreich
beantragten Aktuellen Stunde mit dem Titel "Unser Gesundheitssystem
in Niederösterreich braucht eine zweite Meinung".

„Patientinnen und Patienten, die wegen zu geringer Kapazitäten und
Schließungen von Abteilungen zwischen Landeskliniken hin- und
hergeschickt werden, ein Mängel-Tsunami im neuen Krankenhaus Baden
sowie monatelange Wartezeiten bei bestimmten medizinischen Eingriffen
legen derzeit beunruhigende Symptome offen“, übte Scheele Kritik.

„Die Diagnose steht fest: Der Patient ‚niederösterreichisches
Gesundheitssystem‘ braucht dringend eine ‚zweite Meinung‘, weil
offenbar die ‚erstbeste‘ der ÖVP Fehlentwicklungen bei der
medizinischen Versorgung begünstigt“, so Scheele. Wartezeiten bis zu
60 Wochen für planbare Operationen würden bei den
Niederösterreichinnen und Niederösterreichern für Verärgerung sorgen,
zumal im Vergleich mit anderen Bundesländern in der Ostregion
zweifellos bei vergleichbaren Operationen kürzere Wartezeiten üblich
seien, meinte Scheele.

Für die sozialdemokratische Gesundheitspolitikerin ist die verstärkte
Zusammenarbeit zwischen Spitälern, aber auch grenzüberschreitend mit
anderen Bundesländern unumgänglich. Zudem müsse die Verlängerung der
Tages-OP-Zeiten in manchen Krankenhäusern in Angriff genommen werden,
um Wartezeiten zu verkürzen. Es sei überdies zu prüfen, ob nicht
Möglichkeiten aufgrund der Zusammenführung der Fächer Orthopädie und
Traumatologie für die Durchführung der Hüft- und Knieoperationen auf
Unfallchirurgien bestünden, sofern das Personal die erforderliche
Ausbildung für beide Fächer besitze, schlug Scheele vor.

SPNÖ-Sozialsprecherin LAbg. Christa Vladyka ging in ihrem Redebeitrag
im Zuge der Aktuellen Stunde besonders auf die drohende
Zusammenlegung von Krankenkassen durch die neue Bundesregierung ein.
Statt billiger, käme vieles teurer, mahnte Vladyka. Das Beispiel
Deutschland zeige, so Vladyka, dass Krankenkassenfusionen
Kostentreiber im Gesundheitswesen seien. Analysen des deutschen
Bundesrechnungshofes hätten massive Verschlechterungen im
Verwaltungsbereich sowie bei den Preisen und Rahmenbedingungen für
den Leistungseinkauf als Folge dokumentiert.

Hingegen seien die Verwaltungskosten der Gebietskrankenkassen in
Österreich mit knapp über zwei Prozent schon jetzt extrem niedrig,
unterstrich Vladyka: „In Deutschland ist die Verwaltungskostenquote
doppelt so hoch wie bei uns. In der Schweiz beträgt sie sogar das
Dreifache.“ Eine bundesweite Kasse bedeute zudem, dass Entscheidungen
sehr weit weg von den Patientinnen und Patienten fielen. Regionale
Stärken gingen verloren. Die Zusammenlegung bedrohe definitiv das
Service für die Versicherten vor Ort, kritisiert Vladyka. Die
SP-Abgeordnete fragte deshalb: „Weshalb soll also ein gutes System
verschlechtert werden?“

Scheele und Vladyka hegen keinen Zweifel daran: „Eine zweite Meinung
schadet nie, um wieder in die richtige Spur zu finden. Die
bestmögliche Gesundheitsversorgung, unabhängig von Einkommen,
Bildung, Geschlecht oder Herkunft, darf nicht infrage gestellt
werden. Wir sind uns sicher, dass Niederösterreich mehr kann.“
(Schluss) ha

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