Toleranzwerte als Orientierung für Trinkwasserversorger
Utl.: Toleranzwerte als Orientierung für Trinkwasserversorger =
Wien (OTS) - Arzneimittel hinterlassen ihre Spuren in der Umwelt. Die
in ihnen enthaltenen Wirkstoffe sind zum Teil in Abwässern, Flüssen
und Seen aber auch im Grund- und Trinkwasser nachweisbar – zumeist im
Spurenbereich und daher gesundheitlich unbedenklich. Konzentrationen
von Arzneimittel-Wirkstoffen im Trinkwasser sind nicht von der
Trinkwasser-Verordnung erfasst. Um Trinkwasserversorgern eine
Orientierung zu geben, welche Menge eines Arzneimittel-Wirkstoffes im
Wasser enthalten sein darf, um als gesundheitlich unbedenklich zu
gelten, haben die ExpertInnen des Umweltbundesamtes maximal
tolerierbare Konzentrationen abgeleitet. Die in Zusammenarbeit mit
der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES entstandene
Studie ist kostenfrei auf der Umweltbundsamt-Webseite abrufbar.
Die Ermittlung der Toleranzwerte folgt einer Leitlinie des
Gesundheitsministeriums für Säuglinge sowie Erwachsene und basiert
auf toxikologischen Kennzahlen. Von Antibiotika über Blutdrucksenker
bis zu Psychopharmaka ermittelten die ExpertInnen die jeweiligen
Toleranzwerte für 90 Arzneimittel-Wirkstoffe und
Stoffwechselprodukte. Dabei wurden die Werte für jene Wirkstoffe
berechnet, bei denen der Verbrauch besonders groß ist oder deren
Eigenschaften der Umwelt besonders zu schaffen machen, da sie
langlebig, wasserlöslich und mobil sind, wie beispielsweise Hormone.
Analyse von Arzneimitteln im Wasser
In einer Studie hat das Umweltbundesamt 2016 erstmals umfassend den
aktuellen Verbrauch an Arzneimittel-Wirkstoffen von 24 wichtigen
Medikamenten-Gruppen erhoben und aktuelle Untersuchungen über ihr
Vorkommen in der Umwelt zusammengetragen. Aufbauend auf den
Ergebnissen haben die ExpertInnen des Umweltbundesamt-Labors dieses
Jahr einen innovativen Screeningtest entwickelt, mit dem verschiedene
Arzneimittel-Wirkstoffe im Trinkwasser, aber auch in Grund- und
Oberflächengewässern sowie im Abwasser nachgewiesen werden können.
Mit dem neuen Test können auf Anhieb 90 Substanzen detektiert werden.
Auch ein Nachweis der genauen Konzentrationen im Nanogramm pro
Liter-Bereich ist möglich.
Weitere Informationen www.umweltbundesamt.at/news_171213
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