- 06.12.2017, 11:42:32
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Frauenberger: 16. Wiener Frauenpreis geht an Astrid Zimmermann und Katharina Mader
Frauenförderin in den österreichischen Medien und feministische Ökonomin werden für ihr frauenpolitisches Engagement ausgezeichnet
Utl.: Frauenförderin in den österreichischen Medien und
feministische Ökonomin werden für ihr frauenpolitisches
Engagement ausgezeichnet =
Wien (OTS) - Am 6. Dezember 2017 wird in einer feierlichen Verleihung
um 19 Uhr im Wiener Rathaus der 16. Wiener Frauenpreis verliehen.
Frauenstadträtin Sandra Frauenberger würdigt damit jedes Jahr zwei
Frauen, die sich im außerordentlichen Ausmaß für die Selbstbestimmung
von Frauen engagieren. In der Kategorie „Frauenförderung in den
Medien“ hat sich die Jury für Astrid Zimmermann, Generalsekretärin
des Presseclubs Concordia entschieden. In der Kategorie
„Feministische Ökonomie“ erhält ihn Katharina Mader,
Wissenschaftlerin im Institut für Institutionelle & Heterodoxe
Ökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien.
„Jedes Jahr holen wir mit dem Frauenpreis engagierte Frauen vor den
Vorhang, die sich für Gleichstellung einsetzen. Ich freue mich sehr,
dass heuer zwei Frauen damit ausgezeichnet werden, die sich in eher
männerdominierten Bereichen herausragend für die Gleichberechtigung
engagieren“, so Frauenberger.
Die Preisträgerinnen wurden von einer Dreier-Jury bestehend aus den
Journalistinnen Mag.a Brigitte Handlos (ORF), Mag.a Eva Linsinger
(profil) und Dr.in Tessa Prager (NEWS) ausgewählt. Die
Preisträgerinnen erhalten neben 3.000 Euro Preisgeld die Statue „die
mutige“ von Ulrike Truger. Eine Liste aller bisherigen
Frauenpreisträgerinnen findet sich unter
https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/stichwort/politik/frauenpreis/
preistraegerinnen/index.html.
Jurybegründung Astrid Zimmermann
Astrid Zimmermann setzte sich schon in den 1970er Jahren, in ihrer
Studienzeit in Innsbruck, für die Abschaffung des Paragraphen 144 und
die Fristenlösung ein und engagierte sich in Selbsthilfegruppen und
im Arbeitskreis für Emanzipation und Partnerschaft. Später in
Vorarlberg erarbeitete sie Mentoring- und Coaching-Modelle für
Politikerinnen. Und während ihrer journalistischen Tätigkeiten
zwischen Wien, Salzburg und Oberösterreich unterstützte sie viele,
viele Frauen und beförderte die Karrieren zahlreicher
Journalistinnen.
Als Betriebsrätin setzte sie sich für gleiche Bezahlung von
Kolleginnen und gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ein,
organisierte Workshops, damit Frauen ihre Interessen besser
durchsetzen können, und wirkte an der Gründung des ersten
betriebsinternen Frauennetzwerks in der Tageszeitung „Der Standard“
mit. So wurden Journalistinnen gestärkt und gefördert und besonderes
Augenmerk auf die Präsenz von Frauen in der Berichterstattung
gerichtet. Von 1998 bis 2002 war Zimmermann Vorsitzende der
Journalistengewerkschaft und achtete auch dort auf die Interessen von
Frauen. Sie initiierte und gründete gemeinsam mit anderen
Journalistinnen das Frauennetzwerk Medien. Bis 2015 war sie
unermüdlicher Motor des Netzwerks, mit vielfältiger inhaltlicher und
organisatorischer Arbeit und stets mit klugem Input.
Als sie 2005 auf die Seite der Medienwissenschaft wechselte und das
Medienhaus Wien mitbegründete, erforschte sie unter anderem die
geschlechtsspezifischen Unterschiede im Medienbereich. In der Aus-
und Weiterbildung für JournalistInnen, in der politischen
Erwachsenenbildung, im Presseclub Concordia, den sie seit 2010 als
Generalsekretärin leitet, als Aufsichtsratsvorsitzende und
Aufsichtsratsmitglied der Wiener Zeitung, im Trägerverein des
Österreichischen Presserats und als Mitglied zahlreicher Jurys
namhafter Medienpreise setzte und setzt sie sich stets für Frauen
ein.
Sie tut das mit großem Fachwissen und Engagement. Meist bleibt ihr
Einsatz unsichtbar, und das ist manchmal auch gut so. Aber ungedankt
soll er nicht bleiben. Es ist an der Zeit, diese besondere Förderin
von Frauen vor den Vorhang zu bitten und sie dafür mit dem Wiener
Frauenpreis auszuzeichnen.
Jurybegründung Dr.in Katharina Mader
In ihren wissenschaftlichen Ausführungen wird schnell klar, warum wir
feministische Ökonomie mehr denn je dringend brauchen. Ihre
Publikationen widmen sich Themen wie: „Die Gläserne Vermögensdecke.
Zum Zusammenhang von Vermögen und Geschlecht“. Oder „Auswirkungen
der EU-Gleichstellungspolitik auf die Situation von Frauen in
Österreich.“ Oder „Gender Budgeting und Wirkungsorientierung.
Erfolgsrezept und Herausforderung.“.
Um ein wirklich taugliches Bild zu bekommen, müsse eben auch immer
die unbezahlte Arbeit miteinbezogen werden, ist Katharina Mader
überzeugt. 51 Prozent aller Arbeiten in Österreich sind unbezahlt.
Sie sind aber für das Funktionieren einer Gesellschaft notwendig,
weiß die Ökonomin. So ist etwa die Erziehung von Kindern aus
ökonomischer Sicht kein Liebesdienst, rechnet die Mutter eines
zweijährigen Sohnes vor. Sondern die Vorleistung für alle
wirtschaftlichen Tätigkeiten von Personen, die sich darum nicht
kümmern müssen.
Inzwischen hat Katharina Mader als Mitglied der Watchgroup „Gender
und öffentliche Finanzen“ und des Beirats für gesellschafts-,
wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen ein Auge darauf, wie
sich die Bedingungen für Frauen in der Gesellschaft entwickeln.
Und an einer jungen Frau mit so viel Wissen und Können, die nach dem
Motto lebt und arbeitet: „Feminismus tut nicht weh“ – an der konnte
die Jury des Wiener Frauenpreises nicht vorbei und ihr deshalb guten
Gewissens und mit Freude den Frauenpreis der Stadt Wien 2017
verleihen.
Pressebilder zu dieser Aussendung sind unter
www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar.
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