• 05.12.2017, 12:08:35
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  • OTS0131

KAV verdoppelt Kapazität für Strahlentherapie im KH Hietzing

Neues Krebsbehandlungszentrum ist nach nur einem Jahr Bauzeit in Betrieb gegangen. Wartezeiten auf Strahlentherapie in ganz Wien werden somit verkürzt.

Utl.: Neues Krebsbehandlungszentrum ist nach nur einem Jahr Bauzeit
in Betrieb gegangen. Wartezeiten auf Strahlentherapie in ganz
Wien werden somit verkürzt. =

Wien (OTS) - Seit Ende November werden im neuen Strahlenzentrum des
KAV-Krankenhauses Hietzing die ersten PatientInnen behandelt. „Damit
hat der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) wie angekündigt seine
Kapazitäten im Bereich der Strahlentherapie erweitert. Das ist der
erste große Schritt beim Ausbau der Strahlentherapie in Wien“, sagt
Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger und betont, dass „das neue
Zentrum für PatientInnen aus ganz Wien zur Verfügung steht und die
Wartezeiten auf Krebstherapien verkürzt.“ Das in nur einem Jahr
Bauzeit errichtete Gebäude (Auftragnehmer Vamed) mit zwei
Linearbeschleunigern (LINAC – aus dem englischen für linear
accelerator) ist Teil der in Hietzing bereits bestehenden
Sonderabteilung für Strahlentherapie. Die Therapieschwerpunkte im
neuen LINAC-Zentrum sind die Behandlung von Prostatakrebs,
Brustkrebs, Tumoren im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Darmkrebs sowie
Lungenkrebs.

„Ausgestattet ist das Zentrum mit zwei modernsten
Linearbeschleunigern neuester Technologie und der dafür
erforderlichen Infrastruktur. Damit können wir eine besonders
schonende Behandlung ermöglichen“, erläutert Tomas-Hendrik
Knocke-Abulesz, Leiter der Hietzinger Sonderabteilung für
Strahlentherapie. Künftig wird sein Team dann bis zu 130 PatientInnen
pro Tag an der gesamten Abteilung behandeln. Mit den beiden noch
schnelleren LINACs können dann pro Jahr rund 1.700 KrebspatientInnen
behandelt werden. „Das ist eine Verdopplung der bisherigen
PatientInnenzahl“, sagt Knocke-Abulesz. Im neuen
Strahlentherapie-Zentrum werden rund 60 MitarbeiterInnen tätig sein
und sich um die PatientInnen kümmern.

Die neuen Linearbeschleuniger sind bei den Arbeitsvorgängen deutlich
schneller und wesentlich zielgenauer als bisherige Modelle. Sie
ermöglichen eine Bestrahlung mit fünf verschiedenen
Photonen-Energien. Dadurch kann im Vergleich zum bisherigen
Linearbeschleuniger, der mit zwei Photonen-Energien bestrahlen
konnte, noch besser auf die Anforderungen der Therapie eingegangen
werden. Die verschiedenen Photonenenergien weisen unterschiedliche
Eigenschaften der Eindringtiefe auf, wodurch die Dosis noch gezielter
verabreicht werden kann. Ein weiterer Fortschritt ist die Möglichkeit
der VMAT-Bestrahlung (Volumenmodulierte Strahlentherapie). Dabei wird
die Dosisverteilung über eine Rotationstechnik bei simultaner
Bewegung des Bestrahlungskopfes um die Patientin/den Patienten
appliziert. Diese Technik ermöglicht eine deutlich schnellere und
gleichzeitig schonende Verabreichung der Dosis. So wird auch weniger
umliegendes gesundes Gewebe geschädigt, das sich im Gegensatz zu den
Krebsgeschwulsten wieder regenerieren kann

Aufgrund der integrierten Röntgenröhre an den neuen
Linearbeschleunigern erfolgt die Lagerungskontrolle der PatientInnen
schonender und gleichzeitig genauer. Die verwendete Strahlung
ermöglicht eine höhere Kontrastauflösung, zusätzlich ist auch eine
Röntgenaufnahme während der Bestrahlung möglich. Die neuen
Linearbeschleuniger reagieren sogar auf Bewegungen der PatientInnen:
Wenn der Körper während des Bestrahlungsvorgangs zu stark auf der
Liege aus der Ursprungslage verrutscht, stoppt der LINAC sofort.
Diese neue LINAC-Generation reagiert auch auf die Atmungsbewegung:
Bewegt sich dadurch auch der Tumor, passt sich die Bestrahlung auf
die sich ständig leicht veränderte Lage des Tumors an.

Zu den beiden neuen Bestrahlungsgeräten gehört auch die neueste
Generation eines 4D-Computertomographen, der in einem Nebenraum
steht, er dient zur Vorbehandlung. Dort werden die exakte Lage des zu
bestrahlenden Tumors sowie die später wichtigen Positionspunkte am
Körper bestimmt. Letztere dienen zur punktgenauen Positionierung auf
dem LINAC-Behandlungstisch.

Zwt.: Weiterer Ausbau läuft auf Hochtouren im Donauspital

„Das neue LINAC-Zentrum ist nur einer von weiteren Bausteinen beim
Ausbau des KAV-Angebots, um die Wienerinnen und Wiener noch besser
und schneller als bisher medizinisch behandeln zu können. So
schreitet auch der Bau des noch größeren Strahlenzentrums im
Donauspital zügig voran. Dort werden vier weitere Linearbeschleuniger
sowie Brachy- und Röntgentherapie den Patientinnen und Patienten zur
Verfügung stehen“, berichtet Gesundheitsstadträtin Sandra
Frauenberger. Im Jänner 2018 wird die Dachgleiche dieses
Zusatzgebäudes vor dem Donauspital gefeiert. Die Inbetriebnahme soll
im Jahr 2019 erfolgen. Dort werden die Strahlentherapie-ExpertInnen
des KAV dann rund 2.400 PatientInnen pro Jahr versorgen können. Neben
dem Ausbau der Kapazitäten arbeitet der KAV auch weiter daran, alle
bisherigen Strahlentherapiegeräte optimal auszulasten, um möglichst
viele Patientinnen und Patienten behandeln zu können.

FAKTEN
- Das LINAC-Zentrum im KH Hietzing wurde in nur einem Jahr Bauzeit
errichtet
- Derzeit sind im Wiener Krankenanstaltenverbund 13 LINACs im Einsatz
- 2019 geht ein neues Strahlentherapiezentrum im Donauspital mit vier
LINACs in Betrieb
- Das Strahlenzentrum im KH Hietzing kann pro Jahr 1.700 PatientInnen
behandeln – doppelt so viele wie bisher
- Das neue Strahlenzentrum im Donauspital wird 2.400 PatientInnen pro
Jahr behandeln

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