Neue ÖAW-Leistungsvereinbarung: Akademiebudget steigt auf 363 Mio. - Investitionen in Zukunftsfelder und interdisziplinäre Forschung - 24 Millionen Euro für Nachwuchsförderung.

Utl.: Neue ÖAW-Leistungsvereinbarung: Akademiebudget steigt auf 363
Mio. - Investitionen in Zukunftsfelder und interdisziplinäre
Forschung - 24 Millionen Euro für Nachwuchsförderung. =
Wien (OTS) - Wissenschaftsminister Harald Mahrer und ÖAW-Präsident
Anton Zeilinger haben heute die neue Leistungsvereinbarung für die
Jahre 2018 bis 2020 unterzeichnet. In Summe stehen der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) für die kommenden
drei Jahre zusätzlich 30 Millionen Euro, insgesamt rund 363 Millionen
Euro zur Verfügung. Das Globalbudget steigt um acht Prozent.
„Mit den zusätzlichen Mitteln wollen wir die Stärkefelder der ÖAW
weiter ausbauen und gezielt in die Spitzenforschung investieren.
Darüber hinaus setzen wir einen Schwerpunkt auf die
Nachwuchsförderung und investieren in den kommenden drei Jahren 24
Millionen Euro in Stipendien für unsere jungen Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler“, sagt Wissenschaftsminister Harald Mahrer und
unterstreicht: „Um zur Innovationsspitze aufzurücken, brauchen wir
mehr Exzellenz, Offenheit und Wettbewerb. Mit den geplanten
Forschungsprojekten und Initiativen stellen wir die Weichen für den
weiteren Erfolgsweg der Akademie und setzen gleichzeitig die
Ressourcen effizient und outputorientiert ein.“
„Die Leistungsvereinbarung 2018-2020 ist ein starker Impuls für die
Grundlagenforschung in Österreich“, verdeutlicht ÖAW-Präsident Anton
Zeilinger bei einer Pressekonferenz in der Wiener Hollandstraße, wo
die Akademie vor kurzem ein Zentrum für ihre
geisteswissenschaftlichen Institute eröffnet hat. „Durch die Erhöhung
ihrer Mittel kann die Akademie ihren Platz in der internationalen
Spitzenforschung weiter festigen. Gleichzeitig können wir
hochinnovative Forschungsfelder der Zukunft, die das Potenzial zu
echten Durchbrüchen haben, weiter erschließen, in der
Quantenforschung, den Life Sciences oder in interdisziplinären
Gebieten wie der Bioarchäologie“, so Zeilinger, der betont:
„Grundlagenforschung rechnet sich für Österreich. Dank eines
verlässlichen Basisbudgets konnte die ÖAW ihre Drittmittel in fünf
Jahren um zwei Drittel steigern. Das zeigt: Investitionen in die
Wissenschaft sind ihr Geld wert.“
So gelang es der Akademie seit der ersten Leistungsvereinbarung, ihre
Drittmittel kontinuierlich auf zuletzt rund 42 Millionen Euro im Jahr
2016 zu erhöhen, eine Steigerung gegenüber 2012 um 66 Prozent.
„Gerade die eingeworbenen Drittmittel sind ein Beleg für die
exzellenten Forschungsleistungen und das internationale Renommee der
ÖAW. Neben den steigenden öffentlichen Mitteln ist die Akademie auch
bei ERC Grants sehr erfolgreich. Das ist nicht nur der Erfolg der
renommierten Forscherinnen und Forscher, sondern auch von Anton
Zeilinger und seinem Team, die die Strukturen entsprechend
professionalisiert haben“, so Mahrer.
Die hohe Innovationskraft der ÖAW-Forschung zeigt sich auch daran,
dass 12 der 21 weltweit am häufigsten in Fachzeitschriften zitierten
österreichischen Wissenschaftler/innen Mitarbeiter/innen oder
inländische Mitglieder der Akademie sind, wie aus dem aktuellen
Ranking „Highly Cited Researchers“ hervorgeht.
Spitzenpositionen ausbauen
Um diese positive Entwicklung weiterzuführen, setzt die neue
Leistungsvereinbarung auf die nachhaltige Stärkung
zukunftsorientierter Aktivitäten der ÖAW in dynamischen
Forschungsfeldern. So soll in den Geisteswissenschaften die
Erschließung des kulturellen Erbes, das weltweit durch Konflikte oder
den Klimawandel bedroht ist, mit neuesten digitalen Methoden
vorangetrieben werden. Mit der geplanten Eingliederung des
Historischen Instituts Rom soll zudem die internationale
Zusammenarbeit in den Geisteswissenschaften weiter vertieft werden.
Durch neue interdisziplinäre „Themenplattformen“ wird außerdem die
Vernetzung geisteswissenschaftlicher Fächer untereinander sowie mit
den Naturwissenschaften intensiviert.
Für solche Kooperationen steht auch der mitten im Zentrum Wiens
gelegene „Campus Akademie“, für dessen Umsetzung das BMWFW bereits im
September 2017 der ÖAW 30 Millionen Euro zugesagt hat. Diese sind
zusätzlich zu den vereinbarten 363 Millionen Euro sichergestellt.
Hier soll langfristig ein „Wissenschaftskolleg“ aufgebaut werden, das
– thematisch offen, multidisziplinär und international ausgerichtet –
ganz im Sinne der „Third Mission“ Topwissenschaftler/innen und
Gesellschaft zusammenbringt.
Internationale Spitzenpositionen festigen will die ÖAW auch in den
Naturwissenschaften. Beispielsweise starten im Rahmen des neu
gegründeten „Erwin Schrödinger Center for Quantum Science &
Technology“ in Kürze die ersten zehn Projekte.
Innovation schaffen
Parallel zur Stärkung von Stärken in der laufenden Forschung will die
ÖAW in den kommenden Jahren auch Innovationen in gänzlich neuen
Bereichen anstoßen. Gemeinsam mit der Johannes-Kepler-Universität
Linz wird etwa an Plänen für eine Forschungskooperation zu
„Artificial Intelligence“ gearbeitet.
Fortgesetzt werden soll weiters der 2015 geschaffene Innovationsfonds
„Forschung, Wissenschaft und Gesellschaft“ zur Förderung
außergewöhnlich ideenreicher Forschungsvorhaben. „Der
Innovationsfonds hat sich als hervorragendes Instrument zur
Freisetzung wissenschaftlicher Kreativität bewährt. Hier wird blue
sky research betrieben. Ich bin daher zuversichtlich, dass es uns
gelingen wird, die kommende Bundesregierung zu überzeugen, dafür
weitere 10 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen“, sagt Anton
Zeilinger.
Angesichts tiefgreifender technologischer Umbrüche werden sich die
Mitglieder der Akademie – Stichwort: Responsible Research &
Innovation – im Austausch mit der Gesellschaft zukünftig noch stärker
der Frage widmen, wie Innovationen gesamtgesellschaftlich
verantwortungsvoll gestaltbar sind.
Potentiale fördern
Neue Impulse sollen schließlich in der individuellen Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses in Österreich gesetzt werden. Geplant
ist, „High Potentials“ auch nach dem Doktorat gezielter zu fördern,
etwa mit dem PostDocTrack-Programm oder dem auf Geistes-, Sozial- und
Kulturwissenschaften ausgerichteten APART-Programm.
Damit junge Talente sich aber überhaupt für eine Karriere in der
Forschung entscheiden, will die ÖAW schon möglichst früh ansetzen:
Mit einem „Tag der jungen Forschung“ soll künftig bereits bei
Oberstufenschüler/innen die Faszination an den Wissenschaften geweckt
werden. Ein neuer Fonds „Wissenschaft und Familie“ soll zudem die
Vereinbarkeit beider Bereiche für forschende Eltern an der ÖAW besser
gewährleisten, etwa durch Zuschüsse für die Kinderbetreuung während
wissenschaftlicher Konferenzen.
Pressebilder zum kostenfreien Download unter:
www.oeaw.ac.at/pr
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