Wien (OTS) - Das umstrittene Pflanzengift Glyphosat wird in der EU
weitere fünf Jahre zugelassen. Die EU-Staaten stimmten am 27.
November 2017 mehrheitlich für einen entsprechenden Vorschlag der
Kommission, Österreich war dagegen, heißt es. Das „WELTjournal“ –
präsentiert von Cornelia Vospernik – ändert daher aus aktuellem
Anlass sein Programm und zeigt dazu am Mittwoch, dem 29. November, um
22.30 Uhr in ORF 2 die Reportage „Glyphosat – Argentiniens kranke
Kinder“.
„WELTjournal +“ (23.05 Uhr) zeigt in der Dokumentation
„Bio-Treibstoff – Vom Segen zum Fluch“ die teils verheerenden
Konsequenzen des Bio-Treibstoff-Booms.
WELTjournal: „Glyphosat – Argentiniens kranke Kinder“
Glyphosat ist seit den siebziger Jahren der weltweit am häufigsten
eingesetzte Unkrautvernichter. Seit Jahren mehren sich Hinweise, dass
die Substanz krebserregend und erbgutverändernd sein könnte, die
EU-Agenturen halten den Wirkstoff allerdings für unbedenklich.
Besonders intensiv und großflächig wird Glyphosat in der
Landwirtschaft in Argentinien eingesetzt. Dort haben sich in manchen
Regionen die Krebserkrankungen in den vergangenen zehn Jahren
verdreifacht, Fehlbildungen bei Neugeborenen vervierfacht. Doch groß
angelegte Studien über die möglichen Ursachen gibt es bis heute
nicht. Vielmehr sind die Bauern und ihre Kinder selbst Teil eines
riesigen Feldversuches geworden. Das „WELTjournal“ berichtet von
Tabakbauern, deren Kinder mit Missbildungen zur Welt kommen, von
Anwälten, die gegen große Konzerne aufbegehren, und von Ärzten, die
nicht mehr schweigen wollen und auf die Gefahren des
Unkrautvernichters hinweisen.
WELTjournal +: „Bio-Treibstoff – Vom Segen zum Fluch“
Mehr als eine Milliarde Autos und Lastwagen ist weltweit unterwegs,
Tendenz weiter steigend. Bio-Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen
wurde lange als umweltverträgliche und nachhaltige Alternative zu
fossilen Brennstoffen gepriesen. Doch mittlerweile wird die Kritik
immer lauter: Bio-Sprit gilt mittlerweile selbst als Klimakiller und
als Ursache für Lebensmittelknappheit und steigende
Lebensmittelpreise. In Indonesien und Argentinien – den
Hauptanbauländern von Soja und Palmöl – verdrängen die riesigen
Plantagen für Bio-Sprit die Agrarflächen zur
Nahrungsmittelproduktion, rauben den kleinen Bauern die
Lebensgrundlage und ruinieren die Umwelt. Die klimafreundliche
Alternative zu Erdöl entpuppt sich immer mehr als Bumerang, doch die
Profiteure des Bio-Treibstoff-Booms verhindern eine notwendige
Veränderung.
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