• 21.11.2017, 08:54:31
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  • OTS0008

Technische Hochschulvertretungen gegen uniko-Vorschlag

Forderungen zeugen von Weltfremdheit der Rektorate

Utl.: Forderungen zeugen von Weltfremdheit der Rektorate =

Wien/Graz (OTS) - Die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaften der
Technischen Universitäten Wien und Graz stellen sich klar gegen die
Forderungen der uniko. Werden diese umgesetzt, kann der Lehrbetrieb
an den Technischen Universitäten ebenso gut eingestellt werden.

Die fundierte Bildung an den technischen Universitäten macht
Österreichs Wirtschaft erst konkurrenzfähig. Viele österreichische
Unternehmen sind in ihrem Bereich Weltmarktführer - fast
ausschließlich im technischen Bereich.

Der Preis, den die Studierenden dafür zahlen, ist die lange
Studiendauer, deren Ursache neben dem prinzipiell hohen Aufwand eines
MINT-Studiums in der außerhalb des Lehrbetriebes erworbenen
Praxiserfahrung der Studierenden liegt. Finanzierung der eigenen
Bildung und Komplettierung derselben durch Anwendung sind die Motive
für Berufstätigkeit während des Studiums.

“Wenn die möglichen Wiederholungen eingeschränkt werden, werden Leute
hinausgeworfen, die andernfalls abgeschlossen hätten. Das schadet
ihnen, der Universität und dem Staat. Gerade an einer Universität,
bei der sich die Wirtschaft nach fehlenden Absolventen und
Absolventinnen erkundigt, ist dieses Vorgehen absolut
kontraproduktiv”, so Viktoria Reiter, Vorsitzende der HTU Wien

Exmatrikulation durch “Prüfungsinaktivität” (weniger als 16 ECTS) und
die Reduzierung der Antritte rauben die Zeit für interdisziplinären
Wissenserwerb und Innovationen, die aus studentischen Projekten wie
TU Racing Teams, TU Wien Space Team, etc. heraus entstehen. Diese
Projekte gehören, wie auch das Sammeln von Berufserfahrung, nicht zu
den Pflichten von Studierenden - es wird jedoch von ihnen erwartet.
Solche drastischen Maßnahmen beschränken den interdisziplinären Blick
über den eigenen Tellerrand.

Schon jetzt wird die Mobilität von MINT-Studierenden sehr stark durch
universitäre Maßnahmen erschwert. Die genannten Forderungen rauben
noch mehr Anreize, einen Auslandsaufenthalt zu tätigen. Forschung
profitiert nicht nur durch solch einen Austausch, sondern hat ihn
bitter notwendig.

Die Universitäten haben noch etwas nötig: Stabile Rahmenbedingungen,
um nicht halb- oder vierteljährlich Zeit darauf zu verschwenden, sich
an neue Gesetze anzupassen, ohne je Aussagen über deren tatsächliche
Wirkung treffen zu können.

“Es ist lächerlich, neue Maßnahmen zu fordern, bevor man der kürzlich
reformierten Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP) Zeit zum
Wirken gibt, um sie dann zu evaluieren. Diese Vorgehensweise ist von
populistischen Politikern zu erwarten, jedoch nicht von akademischen
Amtsträgern”, so Georg Rudelstorfer, Vorsitzender der HTU Graz.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | HTU

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