Wien (OTS) - Für die Dokumentation "Jenische in Österreich - Fremd im
eigenen Land" begab sich PULS 4 NEWS Journalistin Alexandra Wachter
zwei Jahre lang auf Spurensuche der "vergessenen" Volksgruppe und
sprach mit Betroffenen, Zeitzeugen und Experten. Heute Mittwoch wurde
sie für die Dokumentation mit dem
„Prälat-Leopold-Ungar-Journalistinnen-Anerkennungspreis“ in der
Kategorie TV ausgezeichnet.
Alexandra Wachter, PULS 4 Redakteurin Politik und PULS 4 NEWS
Moderatorin: „Ich bin dankbar und demütig, dass dieses Thema, das
bisher so wenig Beachtung gefunden hat, durch den Anerkennungspreis
in den Mittelpunkt rückt. Denn was den Mitgliedern dieser Volksgruppe
widerfahren ist, widerspricht jeglicher Auffassung von Gerechtigkeit.
Eben dorthin müssen wir als JournalistInnen blicken. Wir müssen auf
Missstände hinweisen und für Menschenrechte und Gleichstellung
eintreten. Das ist der Grund, warum der Beruf der Journalistin für
mich eine Berufung ist.“
Begründung der Jury: In der 20-minütige Dokumentation zeigt Alexandra
Wachter einen blinden Fleck in der österreichischen Geschichte und
auch in der Medienberichterstattung: das Schicksal der „Jenischen“,
die seit Jahrhunderten diskriminiert und bei uns bis heute nicht als
Volksgruppe anerkannt sind.
Zur Dokumentation: Die Jenischen, auch fahrendes Volk oder im
Volksmund diffamierend Zigeuner genannt, werden in Österreich seit
Jahrhunderten diskriminiert. So sind über die Jahrhunderte viele
Vorurteile entstanden, die in der NS-Zeit und auch noch lange nach
1945 dazu geführt haben, dass viele Jenische Kinder in Heime
zwangseingewiesen wurden. Dort kam es häufig zu schweren
Misshandlungen. Der Staat Österreich hat sich bei den Heimkindern
entschuldigt, doch niemals anerkannt, dass unter den Heimkindern auch
sehr viele Jenische Kinder waren. Die Volksgruppe existiert in
Österreich offiziell nicht. In der Schweiz ist die Jenische
Volksgruppe seit dem 15. September 2016 offiziell anerkannt.
Anlässlich dieser Auszeichnung zeigt PULS 4 die Dokumentation erneut
am 13. November um 23:30 Uhr. Ebenso wird Alexandra Wachter am
Montag, den 13. November in Café Puls um 5:30 Uhr zu dem Thema zu
Gast sein.
Florian Höllerl, Chefredakteur 4 NEWS: „Das hartnäckige Recherchieren
und „am Thema bleiben“ hat sich in diesem Fall bezahlt gemacht.
Angehörige der „Jenischen“ meiden die mediale Öffentlichkeit. Dass
sich Angehörige dieser gesellschaftlichen Gruppierung so ausführlich
in Interviews zu Wort gemeldet haben, ist ein Beweis für die
Authentizität meiner Kollegin Alexandra Wachter und ihre Fähigkeit
eine vertrauensvolle Beziehung zu Protagonisten aufzubauen.“
Der Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis zeichnet zum 14. Mal
Beiträge aus, die Toleranz und Verständnis im Umgang mit
gesellschaftlichen Randgruppen fördern und sich mit sozialpolitischen
Themen wie Armut, Obdachlosigkeit, Migration, Flucht, Alter,
Krankheit oder Diskriminierung auseinandersetzen.
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