• 18.10.2017, 10:42:46
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  • OTS0065

Wir haben Bildung gewählt: Initiative NEUSTART SCHULE präsentiert 5 Bildungsbaustellen für jede neue Regierung.

Wien (OTS/PdI) - Im vergangenen Wahlkampf spielten Bildungsthemen nur
eine untergeordnete Rolle, mit den Nationalratswahlen am 15. Oktober
wurden nunmehr die Weichen für eine neue Legislaturperiode gestellt.
Die Initiative NEUSTART SCHULE konzentriert sich unmittelbar nach der
Wahl auf fünf Bildungsbaustellen, die nun jede Regierung unabhängig
ihrer Parteienkonstellation angehen muss. Denn Bildung sichert
gesellschaftlichen Zusammenhalt, Demokratie und Wohlstand.

Bereits seit Anfang September verfolgte die Initiative den
Wahlkampf mit Blick auf die österreichische Bildungspolitik und
präsentierte heute jene 5 Schwerpunktthemen, die es für erfolgreiche
und zukunftstaugliche Bildungspolitik in Österreich braucht. Der
gemeinsame Tenor in Richtung der politisch Verantwortlichen: Die
zukunftsorientierte Gestaltung von Bildung ist die beste Garantie, um
die Herausforderungen der kommenden Jahre zu bewältigen!

Gemeinsame Ziele

Wie der Neustart in der bevorstehenden Legislaturperiode gelingen
könne, dazu hat Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung,
eine genaue Vorstellung: „Die vergangene Legislaturperiode hat es
wieder einmal gezeigt: Ideologische Grabenkämpfe und gegenseitige
Blockaden bringen uns nicht weiter. Wir brauchen einen Neustart für
mehr Qualität in der Grundbildung. Dafür brauchen wir zu aller erst
ein gemeinsames Ziel und erst dann die Ableitung von Maßnahmen.“ Zum
Start dieser Legislaturperiode spricht er sich für einen parteien-
und institutionenübergreifenden Dialogprozess aus, der sich mit der
Frage beschäftigt, was wir uns von Bildung in Österreich eigentlich
erwarten. „Mit dem Ergebnis dieses Dialogs wird es möglich sein, eine
Bildungspolitik zu gestalten, die nicht nur für eine
Legislaturperiode Gültigkeit hat.“ Christiane Spiel,
Bildungspsychologin an der Uni Wien, konkretisiert: „Erst wenn das
gemeinsame Ziel feststeht muss – forschungs- und erfahrungsbasiert –
ausgelotet werden, welche Maßnahmen sich zur Erreichung eignen. Dafür
muss eine Implementierungsstrategie entwickelt werden, in die
sämtliche Beteiligtengruppen eingebunden sind.“

Qualitätsoffensive in der Elementarbildung und verlässliche
Grundbildung

Gute Elementarbildung ist das Fundament für einen erfolgreichen
Übertritt in die Schule, für die frühe Förderung von Begabungen und
für faire Bildungschancen. Investitionen zahlen sich in diesem Feld
am meisten aus – für Kinder, Familien, Gesellschaft und Wirtschaft.
Dafür brauche es eine breit angelegte Qualitätsoffensive. Heidi
Schrodt, Vorsitzende von Bildung Grenzenlos, spricht sich für
geeignete Rahmenbedingungen aus: „Elementarbildung muss als
Bundeskompetenz beim Bildungsministerium angesiedelt sein, die
Investitionen müssen angehoben werden.“ Auf die Umsetzung des 2.
verpflichtenden Kindergartenjahres warte man bereits seit der letzten
Legislaturperiode. Gabriele Bäck, Geschäftsführerin des
Charlotte-Bühler-Instituts und Expertin für qualitätsvolle
Elementarbildung, spezifiziert: „Ein gemeinsames Ziel muss es sein,
die Ausbildungsqualität für Elementarpädagoginnen und -pädagogen
anzuheben, es braucht einen Ausbau der Lehrstühle und endlich einen
einheitlichen, bundesweiten Qualitätsrahmen.“ Eine Bildungskarriere
sollte allen Kindern und Jugendlichen die Basis für ein
selbstbestimmtes und selbstbefähigtes Leben mitgeben. Hannes
Androsch, Initiator des Volksbegehren Bildungsinitiative, spricht
sich für einen gemeinsam verabschiedeten Mindeststandard am Ende der
heutigen Pflichtschulzeit aus. „Mit Einführung einer
bildungstypenübergreifenden Bildungspflicht würde es nicht mehr
passieren, dass Kinder und Jugendliche nach 9 Jahren einfach aus dem
System ausscheiden.“ Ein anschlussfähiges Wissens- und
Kompetenzniveau könne durch einen formalen Grundbildungsnachweis
erzielt werden.

Mehr Spitze und Breite, fit für das 21. Jahrhundert

Bildungseinrichtungen bilden die Gesellschaft in ihrer
Heterogenität ab und kultivieren die Unterschiedlichkeit der
einzelnen Individuen. „Den Spagat zwischen der Förderung von Talenten
und der Unterstützung von Schwächeren schaffen wir ausschließlich
durch Individualisierung“, so Walter Emberger, Geschäftsführer von
Teach for Austria. Spitze und Breite bräuchten allerdings
entsprechende Rahmenbedingungen, so Ottacher weiter: „Wir müssen die
administrative Unterstützung zur Entlastung des pädagogischen
Personals ausbauen, multiprofessionelle Teams einsetzen, die
personelle und finanzielle Schulautonomie weiterentwickeln und es
braucht neue Finanzierungsmodelle für Kindergärten und Schulen.“
Vor dem Hintergrund unserer immer stärker vernetzten
Wissensgesellschaft fordert Markus Gull, Präsident der Julius Raab
Stiftung, eine Modernisierung der Allgemeinbildung: „Das Erkennen
komplexer Sachverhalte und Zusammenhänge gelingt nur mit zeitgemäßen
Inhalten und Kompetenzen die – eingebettet in modernen Unterricht –
Perspektivenvielfalt und Vernetzung vermitteln.“ Zeitgemäße Inhalte
seien für ihn etwa Wirtschaftsbildung, Science & Technology,
Digitalisierung und Medien genauso wie Wertebildung und Ethik.
Martina Piok, Koordinatorin der LehrerInneninitiative COOL, weiß wie
der Transfer in den Unterricht gelingt: „Neben dem herkömmlichen
Unterricht brauchen wir neue Settings, um diese Inhalte vermitteln zu
können: fächerübergreifend, handlungsorientiert und aktivierend.“
Dies könne nur dann gelingen, wenn in Bildungseinrichtungen mehr
Teamkultur Einzug findet und Pädagogik eine gute organisatorische
Einbettung erfährt.

Tragfähige Entscheidungen, die halten – über Parteigrenzen und
politische Konstellationen hinweg

Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin des Hilfswerk Österreich,
betont abschließend, dass die zivilgesellschaftliche Expertise mit
Blick auf die Zukunft und ihre Herausforderungen unbedingt
eingebunden werden muss. Und zwar indem sich im Bildungsbereich alle
Entscheiderinnen und Entscheider, alle Betroffenen, an einen Tisch
setzen. „Wir müssen zusammen daran arbeiten, dass Bildung in
Österreich als DER zentrale Zukunftswert gesehen und Österreich zur
Bildungsnation Nummer 1 wird. Die Plattform NEUSTART SCHULE ist quasi
das Best Practice dafür, dass sich unterschiedlichste Organisationen
und Richtungen bei gewissen Themen im Sinne eines gemeinsamen
Anliegens einigen können.“

Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner
• Hannes Androsch, Volksbegehren Bildungsinitiative, Initiator
• Elisabeth Anselm, Hilfswerk Österreich, Geschäftsführerin
• Gabriele Bäck, Charlotte Bühler Institut, Geschäftsführerin
• Walter Emberger, Teach for Austria, Geschäftsführer
• Markus Gull, Julius Raab Stiftung, Präsident
• Georg Kapsch, Industriellenvereinigung, Präsident
• Martina Piok, COOL - cooperatives offenes lernen, Koordination
LehrerInneninitiative
• Heidi Schrodt, Bildung Grenzenlos, Vorsitzende
• Christiane Spiel, Universität Wien, Institut für Angewandte
Psychologie

Über NEUSTART SCHULE

NEUSTART SCHULE ist eine Initiative der Industriellenvereinigung
und ihrer Partner, die Bewegung in die österreichische
Bildungspolitik bringt. Sie thematisiert die Zukunft von Bildung in
Österreich und wird bisher von rund 24.000 Personen unterstützt. Ziel
von NEUSTART SCHULE ist es, mit der Unterstützung von Partnern,
Experten und Expertinnen und der Bevölkerung auf die Notwendigkeit
einer Bildungsreform aufmerksam zu machen und die Politik dafür zu
gewinnen. Weitere Informationen unter www.neustart-schule.at und auf
Facebook unter www.facebook.com/neustartschule.

Sämtliche Pressematerialien, druckfähige Fotos und Forderungskatalog
zum Download unter www.neustart-schule.at/presse

Alle NEUSTART SCHULE Aktivitäten zur Nationalratswahl 2017 unter
www.neustart-schule.at/wahl2017

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