- 11.10.2017, 12:52:24
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10 Jahre Raiffeisen Klimaschutz-Initiative (RKI) – strategische Neuausrichtung und umfassende Klimaziele

Wien (OTS) -
• Aus RKI wird Raiffeisen Nachhaltigkeits-Initiative • Umsetzung nachhaltiger Projekte gewinnt zunehmend an Relevanz • Umfassende Klimastrategie mit Umweltbundesamt ausgearbeitet
Die Raiffeisen Klimaschutz-Initiative (RKI), Plattform
und Ideengeber für Maßnahmen im Bereich Klimaschutz, Energieeffizienz
und erneuerbare Ressourcen, kann mittlerweile auf ihr zehnjähriges
Engagement zurückblicken.
Strategische Weiterentwicklung zur Raiffeisen
Nachhaltigkeits-Initiative
Das zehnjährige Bestehen der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative wurde
zum Anlass genommen, eine strategische Weiterentwicklung der
Raiffeisen Klimaschutz-Initiative zu forcieren, erklärt Franz
Fischler, Vorsitzender der RKI. „Künftig werden zusätzlich zu den
Umweltthemen verstärkt auch die Handlungsfelder Wirtschaft und
Kerngeschäft sowie gesellschaftliche Verantwortung und deren
Wechselwirkungen im Fokus stehen. Aus der Raiffeisen
Klimaschutz-Initiative wird somit eine umfassende und zeitgemäße
Nachhaltigkeits-Initiative“, ergänzt Andrea Sihn-Weber,
Geschäftsführerin der RKI. Internationale Entwicklungen – wie die
globalen Sustainable Development Goals der Agenda 2030 oder die
EU-Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung – waren für
diese Weiterentwicklung wegweisend.
Ziele und Bedeutung der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative
„Der Klimawandel wurde und wird von den Raiffeisen-Organisationen aus
Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt sehr ernst
genommen. Daher wurde vor zehn Jahren die Raiffeisen
Klimaschutz-Initiative gegründet. Ziel war es, mit gebündelter Kraft
Maßnahmen gegen den Klimawandel zu setzen. Hatte die RKI 2007 zwölf
Gründungs-mitglieder, ist die Anzahl zehn Jahre später bereits auf
erfreuliche 23 Raiffeisen Mitgliedsorganisationen angewachsen“,
erklärt Walter Rothensteiner, Generalanwalt des Österreichischen
Raiffeisenverbandes.
„Wichtig war von Anfang an, die Mitarbeiter der
Mitgliedsorganisationen und die Kunden für klimarelevante Aktivitäten
zu begeistern und konkrete Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen“, so
Fischler weiter.
Von besonderer Bedeutung bei allen Bemühungen um den Klimaschutz ist
die Hebelwirkung der Banken, mit der bei Investitionsentscheidungen
klimagerechtes Verhalten unterstützt werden kann. Rothensteiner
betont: „Die Raiffeisen Unternehmen bieten dazu ausgewählte Angebote
für Firmen- und Privatkunden an. Von der Finanzierung
klimaschutzrelevanter Projekte über die professionelle Beratung bei
Förderungen bis hin zur tatkräftigen Unterstützung bei deren
Umsetzung sind sie kompetente Partner. Das Repertoire reicht vom
Eigenheim bis zur Produktionsanlage, wo ökologische Strategien und
Energieeinsparungen wesentlich zur CO2-Reduktion beitragen können und
zugleich interessante wirtschaftliche Investitionen darstellen.“
Erfolgreiche Umsetzung von Projekten
Sein langjähriges Engagement in der RKI begründet Fischler mit den
positiven und bedeutenden Beiträgen im Kampf gegen den Klimawandel,
die durch die Bündelung der Aktivitäten aller Mitgliedsorganisationen
möglich wurden. In seinem Rückblick auf zehn Jahre RKI verweist er
auf Highlights wie etwa die Publikation einer Ökobilanzierung zur
Darstellung des ökologischen Fußabdrucks der Raiffeisen Bankengruppe.
Um den Carbon Footprint zu reduzieren, werden seit Gründung der
Initiative jährlich die CO2-Emissionen der Fuhrparks der
Mitgliedsorganisationen ausgewertet und entsprechende Maßnahmen
gesetzt. Ebenso erfreulich sei die schon langjährige Kooperation mit
dem Schüler-Ideenwettbewerb „Jugend Innovativ“, bei der die
Bewusstseinsbildung von jungen Menschen im Vordergrund steht.
Sihn-Weber ergänzt: „Für die Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen
wurden darüber hinaus mehrfach Ideen-Wettbewerbe organisiert, die
regen Zuspruch fanden. Klar war auch, dass der Schlüssel zu mehr
Bewusstsein für den Klimaschutz in Aufklärung und Kommunikation
liegt. Darum wurde – neben Experten-Vorträgen und Podiumsdiskussionen
– auch Best Practice Sharing ermöglicht. Zusätzlich zur Homepage und
zum Newsletter werden alle Interessierten laufend über einen
Ökoenergieblog mit relevanten Informationen versorgt.“
Erarbeitung einer RKI-Klimastrategie mit dem Umweltbundesamt
Dazu Fischler: „Die Entwicklung muss hin zu einer klimafreundlichen
Wirtschaft und Gesellschaft gehen. Dabei gilt es, neue
Geschäftschancen zu erkennen. Deshalb haben die RKI-Mitglieder
gemeinsam mit dem Umweltbundesamt eine umfassende RKI-Klimastrategie
als Orientierungs- und Handlungsrahmen erarbeitet.“ Konkret wurden
für die drei Kernbereiche Produkte & Services, Betrieb, Prozesse &
Strategien sowie Dialog & Kommunikation – welche die Säulen des
„Klimastrategie-Hauses“ bilden – 21 Handlungsfelder definiert, (s.
Grafik).
Jürgen Schneider, Klimaexperte und Mitglied des Leitungsgremiums des
Umweltbundesamtes, unterstreicht die Bedeutung dieser Klimastrategie
mit dem Hinweis, dass die Eindämmung der Erderwärmung auf deutlich
unter 2°C nur dann gelingen wird, wenn die Energiesysteme bis Mitte
des Jahrhunderts von fossilen auf erneuerbare Energieträger
umgestellt werden. Dazu braucht es Unternehmen wie die
Mitgliedsorganisationen der RKI, die bereit sind, entsprechende
Maßnahmen zu setzen. Das Umweltbundesamt mit seiner umfassenden
Klima-Expertise hat die RKI bei der Entwicklung dieser Klimastrategie
unterstützt. Besonders positiv beurteilt er in diesem Zusammenhang
die bis 2030 definierten Zwischenziele, die den Weg zur
Dekarbonisierung bis 2050 durch entsprechende Meilensteine markieren.
Schneider betont weiters: „Der Klimawandel, die Anpassung daran und
die notwendige Verminderung der Treibhausgas-Emissionen führen zu
einer Reihe von Konsequenzen für alle wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Akteure. Nur wer klimafreundlich agiert, wird
langfristig erfolgreich sein. Dies gilt in zunehmendem Maße auch für
den Finanzsektor.“
Sihn-Weber führt aus: „In die Entwicklung der Klimastrategie sind
auch die Ergebnisse unserer umfassenden Stakeholderbefragung
eingeflossen, an der sich heuer im Frühjahr über 850 Personen
beteiligt hatten. Konkret wurden dabei nachhaltige
Unternehmensführung, unverzügliches Handeln, Energieeffizienz, aber
auch das vorausschauende Management der Chancen und Risiken des
Klimawandels sowie das Anbieten klimafreundlicher Produkte als sehr
relevant eingestuft.“
Klimaziele bis 2030
Laut Schneider könnte das Pariser Übereinkommen bei kluger und
vorausschauender Umsetzung zu massiven Investitionen in eine
ressourceneffiziente sowie fossilfreie Infrastruktur führen.
Gleichzeitig muss eine Anpassung an die nicht mehr abwendbaren Folgen
des Klimawandels stattfinden. Bei der Setzung ökologischer
Initiativen sind auch die ökonomische Machbarkeit, soziale
Vertretbarkeit und sonstigen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
Die RKI-Mitgliedsorganisationen haben sich auf nachfolgende Ziele
geeinigt, die bis 2030 umgesetzt und deren Erreichung auch in
regelmäßigen Abständen evaluiert werden sollen:
• Die Mitgliedsunternehmen planen, den Anteil an klimafreundlichen
Produkten und Services am jeweiligen Portfolio auf 25 Prozent zu
erhöhen sowie die Treibhausgas-Emissionen in den Kundenveranlagungen
um mindestens 25 Prozent (Vergleichsjahr 2015) zu reduzieren.
• Die Mitgliedsunternehmen peilen an, ihre Energieeffizienz (ggü.
2005, exkl. Emissionshandel) um mindestens 30 Prozent zu erhöhen und
die Treibhausgas-Emissionen (ggü. 2015, exkl. Emissionshandel) um
mindestens 25 Prozent zu senken.
• Im Bereich Mobilität sollen die Emissionen um mindestens 50 Prozent
reduziert werden.
• Der Anteil an Erneuerbarer Energie am Strom- und Wärme-Verbrauch
soll auf mindestens 75 Prozent (exkl. Emissionshandel) erhöht werden.
In der Klimakommunikation und im Klimadialog streben die
Mitgliedsorganisationen der nunmehrigen Raiffeisen
Nachhaltigkeits-Initiative in Zukunft eine führende Rolle an. Im Zuge
der strategischen Neuausrichtung werden weitere Projekte in allen
drei Säulen der Nachhaltigkeit folgen.
www.raiffeisen-nachhaltigkeit.at
Zum Österreichischen Raiffeisenverband |
www.raiffeisenverband.at
Der Österreichische Raiffeisenverband ist der Revisionsverband und
die Interessenvertretung für die österreichische Raiffeisen-Gruppe.
Die Belange der Gruppe gegenüber allen relevanten nationalen und
internationalen Institutionen und Behörden werden vertreten.
Informationstransfer, Öffentlichkeitsarbeit und Koordination stellen
wichtige Elemente dieser Arbeit dar. Darüber hinaus ist der Verband
auch Drehscheibe, Integrationsforum, Berater und Impulsgeber.
Zum Umweltbundesamt | www.umweltbundesamt.at
Als größte ExpertInnen-Institution für Umwelt in Österreich und einer
der führenden Umweltberater in Europa steht das Umweltbundesamt – mit
mehr als 30 Jahren Erfahrung – für Transformation von Wirtschaft und
Gesellschaft zur Sicherung nachhaltiger Lebensbedingungen. Mit über
500 ExpertInnen aus 55 Disziplinen werden fach- und
themenübergreifende Entscheidungsgrundlagen auf lokaler, regionaler,
europäischer und internationaler Ebene entwickelt.
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