- 10.10.2017, 10:00:16
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Frauenberger und Reischl bekräftigen Notwendigkeit des Angebots für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten
Wien (OTS) - Gegründet wurde das Selbstvertretungs-Zentrum Wien von
und für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten, um Diskriminierung zu
vermindern, über Rechte zu informieren und die Teilhabe von Menschen
mit Lern-Schwierigkeiten auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu
fördern. Bereits 2013 wurde mit den Vorarbeiten für das von
Behindertenorganisationen unabhängige Zentrum begonnen. Seit 2014
wird das Konzept – unterstützt von der Wiener Gesundheitsförderung –
in die Tat umgesetzt.
Zu den Angeboten zählen Informations- und Aufklärungsarbeit und das
Erstellen von Materialien in Leichter Sprache ebenso wie
Weiterbildungen, verschiedenste Peer-Angebote oder die Vernetzung von
Selbstvertretungsgruppen. Bei ihrem Besuch im Zentrum am Dienstag
überzeugte sich Sandra Frauenberger, Stadträtin für Soziales,
Gesundheit und Frauen, im persönlichen Gespräch mit dem
Selbstvertretungs-Team vom großen Engagement, das hinter all den
Aktivitäten steckt: „Diese Menschen stehen mit beiden Beinen im Leben
und setzen sich mit ganzer Kraft dafür ein, dass Menschen mit
Lern-Schwierigkeiten selbst über ihr Leben bestimmen können. Das ist
für sie wichtig, das ist aber auch ein wichtiger Beitrag für das
soziale Miteinander in unserer Stadt.“
„Das Selbstvertretungs-Zentrum Wien unterstützt seine Klientinnen und
Klienten auch dabei, sich im Wiener Gesundheits- und Sozialwesen
zurechtzufinden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Vermittlung
von Gesundheitsbewusstsein“, weiß Ingrid Reischl, Obfrau der Wiener
Gebietskrankenkasse. „Das hilft uns, besser auf die Bedürfnisse der
Betroffenen einzugehen“.
„Im Selbstvertretungs-Zentrum kann man sehen und erleben, dass wir
selbst ein Zentrum leiten, Angebote gestalten und politische Arbeit
machen – das macht stark und gibt Mut“, erklären die vier
Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter, die gemeinsam das
Leitungsteam des Zentrums bilden. Sie haben in den vergangenen
Monaten weitere Angebote entwickelt bzw. ausgebaut, etwa monatliche
Gruppentreffen und eine eigene inklusive Theatergruppe. Sie
engagieren sich beispielsweise in der Wiener Monitoringstelle für die
Rechte von Menschen mit Behinderung. Für ihre Arbeit wurde ihnen Ende
des Vorjahres der 1. Österreichische Inklusionspreis verliehen.
In den Räumlichkeiten des Selbstvertretungs-Zentrums finden auch die
„Gesundsein“-Kurse der Wiener Gesundheitsförderung statt. Welche
Rechte habe ich als PatientIn? Wo bekomme ich Informationen zu
Gesundheitsthemen? An wen kann ich mich im Krankheitsfall wenden? All
diesen Fragen widmen sich die Kurse in Leichter Sprache. „Gesundsein“
soll Menschen mit Lern-Schwierigkeiten helfen, ihr Gespür für sich,
ihre körperliche und seelische Gesundheit zu schärfen. Sie sollen in
der Lage sein, sich gezielt und selbstbewusst die medizinische
Versorgung zu holen, die sie brauchen. Bei all dem darf aber nicht zu
kurz kommen, wie sie sich selbst Gutes tun und ihre gesundheitlichen
Stärken gezielt fördern können. „Kurzum: Wir wollen die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei unterstützen, bestmöglich auf
sich und auf ihr soziales Miteinander zu schauen“, erklärt Dennis
Beck, Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsförderung. Die Teilnahme
an den Kursen ist kostenlos, Interessierte finden weitere
Informationen unter www.wig.or.at.
Die Basis-Finanzierung des Selbstvertretungs-Zentrums erfolgte durch
die Wiener Gesundheitsförderung. Im Rahmen der Gesundheitsreform
wurde von der Sozialversicherung und der Stadt Wien ein
Landesgesundheitsförderungsfonds eingerichtet. Der Ausbau des
Projekts wird daraus finanziert. Das WUK (Werkstätten- und
Kulturhaus) ist als Projektträger für die Projektkoordination
verantwortlich. Weitere Informationen unter www.svz.wien.
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