- 06.10.2017, 09:00:50
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Gedächtnisprotokoll des Sprechers von Sebastian Kurz über das Gespräch mit Peter Puller
Wien (OTS) - Der Pressedienst der Volkspartei veröffentlicht das
Gedächtnisprotokoll des Sprechers von Sebastian Kurz über das
Gespräch mit Peter Puller.
In der "Presse" vom 8. Jänner 2017 wurde bekannt, dass Tal
Silberstein im Auftrag der SPÖ Dirty Campaigning gegen Sebastian Kurz
betreibt und in seinem privaten Umfeld herumschnüffeln lässt. Bereits
damals kam seitens der Volkspartei die Aufforderung, diese
Machenschaften einzustellen. Die öffentliche Debatte von damals ist
bekannt und mündete in mehreren parlamentarischen Anfragen an den
Bundeskanzler.
Im folgenden Halbjahr wurden Informationen an mich heran getragen,
dass Tal Silberstein an besonders schmutzigen Attacken gegen
Sebastian Kurz arbeiten würde. So sollte etwa eine Künstlerin für
eine falsche Anschuldigung über Sebastian Kurz in einem ausländischen
Medium bezahlt werden. Darüber hinaus meldeten sich nach und nach
aktive und ehemalige Kabinettsmitarbeiter aus dem Umfeld der ÖVP, die
Puller von früher kannten, dass Puller sie kontaktiert hätte. Die
Treffen seien merkwürdig verlaufen, die Personen berichteten über
auffälliges Nachfragen und Aushorchen. Zudem gab es das Gerücht, dass
Silberstein für rund 100.000 Euro von der SPÖ für Dirty Campaigning
gegen Kurz bezahlt würde, eine Summe die erst vor wenigen Tagen von
Silberstein selbst in einem "News"-Interview bestätigt wurde.
Da bekannt war, dass Puller bereits 2015 mit Silberstein für die Neos
in einer Kampagne gearbeitet hatte, lag der Verdacht nahe, er könnte
auch jetzt mit Silberstein zusammenarbeiten und gegen Sebastian Kurz
arbeiten. Ich nahm daher auf eigene Initiative Kontakt auf, um ihn
zur Rede zu stellen.
In einem Treffen Mitte Juli konfrontierte ich Puller mit dem Vorwurf,
er würde für Silberstein arbeiten. Ich unternahm alle Versuche, um
die Wahrheit herauszufinden, es ging darum, meinen Chef vor
schmutzigen und erfundenen Geschichten zu schützen. Ich habe in
diesem Gespräch mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln alles
versucht, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ich habe es
freundlich versucht und ihn an unsere gemeinsame Zeit erinnert, als
wir eng zusammen gearbeitet haben. Ich habe ihm gesagt, dass wir ihn
klagen werden und wir dahinter kommen werden. Ich habe versucht, an
seine Integrität zu appellieren und ihn gebeten, es einfach
zuzugeben, damit wir Gras über die Sache wachsen lassen. Ich habe
alles versucht, um meinen Chef vor der Kampagne, die seit Monaten
gegen ihn gefahren wurde, zu schützen.
Ja, ich wollte das aufdecken, was hier seit Monaten vor sich ging.
Ja, ich wollte in diesem Gespräch, dass ans Tageslicht kommt, wie
hier gegen meinen Chef vorgegangen wird. Ja, ich wollte in diesem
Gespräch Puller überreden doch wieder für uns aktiv zu sein und nicht
gegen uns. Nein, ich habe ihm nie 100.000 Euro geboten, sondern ihn
lediglich mit der Tatsache und einer handschriftlichen Notiz von mir
konfrontiert, dass ich glaubhafte Informationen hatte, dass er für
die SPÖ arbeitet und über Tal Silberstein unseres Wissens dafür eine
Summe von bis zu 100.000 Euro erhält. Puller stritt allerdings eine
Tätigkeit für die SPÖ und Silberstein mit Vehemenz ab. Er sagte, er
arbeite politisch einzig für die Wiener Neos und sonst für keine
Partei. Er kenne zwar Tal Silberstein und dessen Mitarbeiter, stehe
mit ihm aber in keinem beruflichen Verhältnis. Ich habe ihm das
geglaubt. Puller bestätigte jetzt auch in der ZIB2 und im
Ö1-Morgenjournal, dass er mir damals die Unwahrheit gesagt hat.
Puller bot aktiv an, sich umzuhören, ob schmutzige Geschichten gegen
Sebastian Kurz geplant seien, wenn er etwas höre, würde er sich
melden.
Nachdem ich ihm fälschlicherweise am Ende des Gesprächs geglaubt
hatte, dass er nicht für die SPÖ oder Silberstein arbeitet, ging es
darum, dass man künftig nach seinem Engagement bei den Neos
vielleicht wieder einmal zusammen arbeiten könne. Es wurde
vereinbart, über mögliche Kooperationen in Kontakt zu bleiben.
Im August fand ein weiteres Treffen statt, wo er eine Zusammenarbeit
konkretisieren wollte. Dort behauptete Puller erneut, nicht für die
SPÖ und für Silberstein tätig zu sein. Auf Nachfrage, ob er etwas
gehört habe in Sachen Dirty Campaigning gegen Kurz, antwortete er,
dass er nichts wisse. Fälschlicherweise habe ich ihm auch das
geglaubt. Der größte Teil des weiteren Gesprächs befasste sich
folglich mit den aktuellen politischen Themen und seiner
Agentur-Tätigkeit. Dass es im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für
die SPÖ kein Angebot gab, ergibt sich schon allein aus der Tatsache,
dass er mich in Bezug darauf bis zum Schluss angelogen hat.
Das nächste Mal hörte ich von Peter Puller aus den Medien, als der
Facebook-Skandal aufgedeckt wurde. Jetzt, fast eine Woche später,
kommen die haltlosen Anschuldigungen.
Was nun versucht wird, ist das eine völlige Verdrehung der Tatsachen,
der Gipfel von Dirty Campaigning und ich werde mich rechtlich zur
Wehr setzen. Wir haben immer davor gewarnt, dass haltlose
Anschuldigungen kommen. Jetzt sind sie da.
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