- 21.09.2017, 13:07:18
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130 Jahre Wiener Volkshochschulen: Bildung für alle
Mit einem riesigen Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten sind die Wiener VHS die größte deutschsprachige Erwachsenenbildungseinrichtung
Utl.: Mit einem riesigen Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten sind
die Wiener VHS die größte deutschsprachige
Erwachsenenbildungseinrichtung =
Wien (OTS) - Seit dem ersten Tag setzt sich die Volksbildungsbewegung
für einen demokratischen Zugang zu Wissen und Bildung ein und leistet
damit nicht nur einen bedeutenden Beitrag zum lebenslangen Lernen,
sondern legt auch Meilensteine für Chancengleichheit in der Stadt.
Die Aufgabe der Wiener Volkshochschulen ist es, allen Menschen
einen offenen Zugang zu Bildungsprozessen, Qualifizierung aber auch
zu Information, Beratung und Orientierung zu bieten. Dabei nimmt die
VHS in enger Kooperation mit anderen Einrichtungen der Stadt ebenso
wie mit Unternehmen und NGOs eine wichtige Drehscheiben- und
Vernetzungsfunktion ein – immer mit dem Ziel, Bildung allen Menschen
zugänglich zu machen und sie darin zu unterstützen, ihre Situation
aus eigener Kraft zu verbessern.
„Die Volkshochschulen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der
Wiener Bildungslandschaft und ein wichtiger Partner für die Stadt
Wien in vielen Projekten – insbesondere auch in der
Integrationspolitik. Gemeinsam ist es uns ein Anliegen, die Chancen
und Potentiale aller Menschen, die in Wien zusammenleben, zu fördern
und Perspektiven zu schaffen“, so Bildungsstadtrat Jürgen
Czernohorszky.
Ein Grundprinzip im täglichen Kursbetrieb der Wiener
Volkshochschulen ist die Förderung des Austausches und Zusammenhalts:
„Da springen die Funken der Begeisterung der Vortragenden auf die
Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer über und die Freude am Lernen
verbindet über alle sozialen, religiösen, kulturellen und
ökonomischen Grenzen hinweg. Als elementarer Motor für das gute
Miteinander und eine breite Chancengleichheit durch Bildung werden
die Wiener Volkshochschulen auch in Zukunft maßgeblich dazu
beitragen, Wien als Stadt der wissenden Vielfalt und des vielfältigen
Wissens zu stärken“, so Stadtrat Michael Ludwig,
Aufsichtsratsvorsitzender der Wiener Volkshochschulen.
Mehr als 20.000 Kurse und Veranstaltungen in ganz Wien
Die Basis der Bildungsarbeit ist die Vielfalt der Einrichtungen
und das wienweite Netzwerk an Standorten. Mit 34 VHS-Standorten und
11 spezialisierten Einrichtungen sind die Wiener Volkshochschulen
flächendeckend in ganz Wien vertreten. 15.200 Kurse mit mehr als
138.000 TeilnehmerInnen wurden 2016 an den VHS-Standorten abgehalten.
Darüber hinaus bietet die VHS Räume zur Durchführung von
Veranstaltungen an, die das Zusammenleben und die Kommunikation in
der Stadt fördern. So gab es im Jahr 2016 rund 5.000 Veranstaltungen
mit 162.000 BesucherInnen.
Das Angebot reicht von Kursen, Workshops, Seminaren und Lehrgängen
über Beratung und Lernhilfe bis hin zu Vorträgen und Führungen – in
den unterschiedlichsten Themengebieten und verschiedensten Bereichen:
Gesundheit und Bewegung, Kunst und Kultur, Politik und Gesellschaft,
Computer und Multimedia, Wirtschaft und Persönlichkeit, Kinder und
Sprachen, Basisbildung und Bildungsabschlüsse sind die großen
Themenbereiche, um die sich vielfältigsten, spannendsten und
interessantesten Betätigungs- und Lernmöglichkeiten drehen.
„Volksbildung heißt, dass für jeden etwas dabei ist, das begeistert
und beruflich, privat oder emotional weiterbringt. Was mit einem
freizeitbetonten Kurs beginnt, mündet für viele in eine Begeisterung
für lebensbegleitendes Lernen. Das schließt auch Abschlüsse und neue
Jobperspektiven mit ein“, erklärt VHS-Geschäftsführer Herbert
Schweiger.
Zu den spezialisierten Einrichtungen gehören u.a. das
Österreichische Volkshochschularchiv, die astronomischen
Einrichtungen wie das Planetarium der Stadt Wien, das DRZ Demontage-
und Recyclingzentrum, das Film und Medien Zentrum Margareten oder die
Umweltberatung Wien.
Digitalisierung in der Bildungsarbeit
Um noch mehr Menschen zu erreichen, setzen die Wiener
Volkshochschulen in allen Fachbereichen der Bildungsarbeit verstärkt
auf digitale Instrumente. Vom TrainerInnen-Lehrgang für
SeniorInnen-Kurse im digitalen Bereich, über den „Flipped Classroom“,
bei dem Lehrinhalte für die Vorbereitung auf die Präsenzveranstaltung
in Form von Videos zur Verfügung gestellt werden, damit die Zeit im
Kursraum für die Praxis genutzt werden kann bis hin zum ersten
offenen Online-Kurs für die Erwachsenenbildung in Österreich.
Das Ziel von Webinaren ist es, Personen, denen es aufgrund von
körperlichen Einschränkungen oder örtlicher Distanz nicht möglich
ist, an Bildungsangeboten der VHS Wien teilzunehmen, eine
Onlineteilnahme zu ermöglichen. Das Besondere dabei ist die
angebotene Interaktivität, d.h. dass Teilnehmende trotzdem
mitdiskutieren (Chat, Audio) bzw. mitarbeiten (Whiteboard) können.
Seit Jänner 2017 testen die VHS Mariahilf und das Kompetenzzentrum
für „Innovatives Lernen & eLearning“ im Rahmen des Projekts „Virtual
Reality – 360 Grad-VR im Bildungsalltag“ die 360 Grad-VR-Technologie.
Durch sie können auch Personen mit eingeschränkter Mobilität erreicht
werden.
„Die digitale Revolution ist zweifelsfrei auch in der
Wissensvermittlung ein großer Fortschritt, um noch mehr Menschen zu
erreichen. Dennoch ist es sehr wichtig, den persönlichen Austausch zu
fördern – sei es zwischen den Kursleiterinnen und -leitern und den
Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern oder zwischen Menschen, die sich
aufgrund ihrer gemeinsamen Interessen in der VHS treffen. Hier nehmen
die Wiener Volkshochschulen eine Rolle als Wegbereiter und
Wegbegleiter ein“, betont Ludwig.
Am 13. Oktober 2017 veranstalten die Wiener Volkshochschulen an
der VHS Meidling die DigiCon Vienna, eine digitale Tagung, bei der
TeilnehmerInnen die Möglichkeit geboten wird, mit ExpertInnen über
digitale Entwicklungen zu diskutieren.
Gesellschafts- und bildungspolitische Aufgaben
Die Wiener Volkshochschulen setzen als professioneller
Dienstleister der öffentlichen Hand bildungs-, arbeitsmarkt- und
kommunalpolitische Maßnahmen um. Damit werden Angebote für spezielle
Zielgruppen wie ausgrenzungsgefährdete Jugendliche, junge Flüchtlinge
oder Langzeitarbeitslose realisiert, die von Fördergebern wie zum
Beispiel dem Arbeitsmarktservice (AMS), dem Bundesministerium für
Bildung (BMB), dem Sozialministeriumservice (SMS) oder dem Wiener
ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) beauftragt werden. „Mit
diesen Projekten reagieren wir auf gesellschafts- und
bildungspolitische Herausforderungen. Wir machen Bildung leistbar und
zugänglich, erhöhen Chancen und federn Ungerechtigkeiten ab“, so
Schweiger.
Start Wien – das Jugendcollege
„1.000 Chancen für 1.000 Jugendliche“: Mit diesem Ziel wurde im
Sommer 2016 „Start Wien – Das Jugendcollege“ ins Leben gerufen. An
zwei Standorten mit je 500 Plätzen werden nicht mehr schulpflichtige
Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 21 Jahren in einem
modularen System für den Einstieg in eine weiterführende Schule oder
berufliche Ausbildung vorbereitet. Neun Partnerorganisationen
(WUK-Verein zur Schaffung offener Kultur-und Werkstättenhäuser,
Caritas, Integrationshaus, Interface Wien, abz*austria, equalizent,
Diakonie, BPI der ÖJAB) mit der VHS Wien als Leadpartnerin führen das
Jugendcollege an den beiden Standorten.
Start Wien – das Jugendcollege wird aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds, des AMS, des FSW und der MA 17 kofinanziert.
Start Wien – Integration ab Tag 1
Das Projekt Start Wien Integration ab Tag 1 - Alphabetisierung,
Basisbildung und Deutschkurse (gefördert von FSW Wien und ESF)
richtet sich an die Zielgruppe AsylwerberInnen zwischen 15 und 65
Jahren. Die VHS Wien als Leadpartner stellen gemeinsam mit einer
BieterInnengemeinschaft im Rahmen von Deutschkursen rund 10.000
Kursplätze zur Verfügung, um gesellschaftliche Teilhabe und eine
rasche Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt zu fördern.
Im Vordergrund der Bildungsangebote steht der Erwerb von Sprache und
Kulturtechniken, die Orientierung in Österreich und am
österreichischen Arbeitsmarkt. Die Schwerpunktsetzungen in den
einzelnen Kursen ergeben sich aus den Lernvoraussetzungen und aus den
speziellen Bedürfnissen der TeilnehmerInnen.
„Mit ihren Basis- und Weiterbildungsangeboten leistet die Stadt
Wien gemeinsam mit den Volkshochschulen und vielen weiteren
Partnerinnen und Partnern einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung
aller, die die Zukunft unserer Stadt mitgestalten werden“, so
Czernohorszky.
Förderung 2.0 – Gratis Lernhilfekurse an 140 Wiener Schulen
Die Wiener Volkshochschulen sind ein wichtiger Partner für
kommunale und staatliche Institutionen in Sachen Bildung und
Weiterbildung. Seit Herbst 2014 läuft in Wien die von der Stadt
finanzierte Gratis-Lernhilfe „Förderung 2.0“. Wiener Volks-, Mittel-
und AHS-Unterstufen-SchülerInnen erhalten dabei zusätzliche Förderung
im Bereich der Grundkompetenzen.
Zielgruppe sind in erster Linie Kinder, deren Notenerfolg gefährdet
ist. Mit diesem Lernhilfeangebot und zusätzlichen Übungsmöglichkeiten
haben SchülerInnen die Möglichkeit, individuelle Basiskenntnisse zu
festigen bzw. zu vertiefen und Versäumtes aufzuholen.
„Mit der Gratis-Nachhilfe eröffnen wir allen Wiener Kindern
Bildungschancen – und dabei vor allem auch Kindern, deren Eltern zu
Hause nicht helfen können. Sie bekommen hier ein hochqualitatives
Angebot zusätzlicher Förderung“, betont Bildungsstadtrat Jürgen
Czernohorszky. „Rückmeldungen aus Schulen zeigen uns auch, dass die
Gratis-Nachhilfe sehr gut angenommen wird!“
Während Volksschüler die „Förderung 2.0“ direkt an ihren
Schulstandorten in Anspruch nehmen können, wird das Angebot für alle
10- bis 14-Jährigen von den Volkshochschulen organisiert und findet
entweder an der eigenen Schule oder an einer Schule in der Nähe
statt. Mehr als 1.000 VHS-Kurse werden an 140 Schulen in den Fächern
Mathematik, Deutsch und Englisch direkt im Anschluss an den
Unterricht abgehalten. Um auf jedes Kind individuell eingehen zu
können und beste Lernqualität zu bieten, sind maximal 10 SchülerInnen
pro VHS Lernhilfekurs vorgesehen. Pro Semester wird das Angebot von
rund 10.000 SchülerInnen in Anspruch genommen.
Ergänzend zu den kostenlosen Lernhilfekursen schaffen die VHS
Lernstationen flächendeckend in ganz Wien ein offenes,
unverbindliches Lernangebot. SchülerInnen der NMS und AHS-Unterstufen
können ohne Anmeldung vorbeikommen, um zum Beispiel vor Schularbeiten
kurzfristige schulische Fragestellungen zu bearbeiten. Im Sommer 2016
wurden die Lernstationen auch erstmalig in den Ferien geöffnet.
Alleine im August konnten mehr als 11.000 Lernunterstützungen in den
Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch verzeichnet werden.
Das VHS Bildungstelefon: Auskunft in sechs Sprachen
Das VHS Bildungstelefon bietet in sechs Sprachen professionelle
Beratung und alle Informationen zum Kurs- und Lehrgangsangebot der
gesamten VHS. Damit kann man sich schnell und einfach über das
Weiterbildungsprogramm an allen 34 VHS Standorten in ganz Wien
Auskunft holen – in Deutsch, Englisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch
und Spanisch. Pro Monat werden vom Team des VHS-Bildungstelefons
durchschnittlich rund 2.000 Telefon- sowie 380 E-Mail-Anfragen
beantwortet. Am häufigsten nachgefragt sind Informationen über
Sprachkurse, gefolgt von Auskünften aus dem Bewegungs- und
Gesundheitsbereich.
Weitere Informationen zu unserem Bildungsangebot, allen Standorten
und spezialisierten Einrichtungen können Sie der Homepage
(www.vhs.at) entnehmen.
Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter
www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)
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