• 20.09.2017, 11:57:25
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  • OTS0128

„Millionen mit dem Wohnen“: „Am Schauplatz“-Reportage zeigt, wie billiger Wohnraum nach und nach verschwindet

Am 21. September um 21.05 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 21. September um 21.05 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Wien wächst. Bald sollen in der Bundeshauptstadt zwei
Millionen Menschen leben. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt – und
die Preise für Eigentumswohnungen explodieren. Sie sind seit 2010 um
mehr als 71,8 Prozent gestiegen, sagt die Statistik Austria. „Wer
Geld hat, investiert heute in das so genannte Betongold, statt in den
unsicheren Finanzmarkt. Das ist eine Folge der Wirtschaftskrise“,
sagt Immobilienexpertin Sandra Bauernfeind. Das treibe die Preise in
die Höhe. Findige Geschäftsleute wittern satte Gewinne. Man braucht
nur alte Zinshäuser niederreißen und teure Eigentumswohnungen an ihre
Stelle bauen. Einziger Stolperstein sind oftmals alteingesessene
Mieterinnen und Mieter. Die wollen ihre leistbaren Mietwohnungen
nicht so einfach räumen. Denn auch die Mieten am privaten
Wohnungsmarkt haben in den vergangenen Jahren ordentlich angezogen.
Kim Kadlec‘ „Am Schauplatz“-Reportage „Millionen mit dem Wohnen“
zeigt am Donnerstag, dem 21. September 2017, um 21.05 Uhr in ORF 2,
wie sogenannte „Immobilienentwickler“ agieren und wie billiger
Wohnraum nach und nach verschwindet.

„Ich klammere mich an diese Wohnung, weil ich mir eine andere als
Alleinverdienerin einfach nicht leisten kann“, klagt eine Mieterin im
dritten Wiener Bezirk. Sie hat noch einen „alten“ Mietvertrag zu
günstigen Konditionen. Jetzt hat sie Angst, ihre Wohnung zu
verlieren. Denn der neue Eigentümer hat große Pläne mit dem Haus, in
dem nur mehr wenige Mieterinnen und Mieter wohnen. Es soll
generalsaniert und in Form von Luxuswohnungen in kleinen Einheiten
verkauft werden.

Ähnlich ein Zinshaus im 14. Wiener Gemeindebezirk. Hier ist die
Situation besonders prekär: Die Eigentümer haben lange nichts mehr
investiert, das Gebäude ist in einem katastrophalen Zustand. Schimmel
an den Wänden, Wasserschäden und hausfremde Personen, die sich im
Keller einquartiert haben, machen den Mieterinnen und Mietern das
Leben beinahe unerträglich. Ronald Schlesinger von der Mieterhilfe
Wien meint, der Verfall des Hauses sei Strategie: „Es handelt sich
dort um einen typischen Fall von sogenannter Absiedlungsspekulation.“
Das sei ein häufiges Geschäftsmodell in Wien. Schlesinger: „Man
versucht Mieter aus einem alten Zinshaus zu vertreiben, das Haus
abzureißen und anschließend teure Eigentumswohnungen zu errichten.“

Im Wahlkampf ist das Thema erst seit Kurzem präsent. Bisher waren es
eher kleine Initiativen, die protestierten. „Keine Profite mit der
Miete – keine Millionen mit dem Wohnen“ stand auf den Transparenten
der Aktivisten und Betroffenen, die „Am Schauplatz“-Reporterin Kim
Kadlec seit dem Frühling begleitet hat.

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