- 18.09.2017, 12:50:53
 - /
 - OTS0129
 
Kern: Jetzt Wohnen leistbarer machen – eine Frage von Fairness und Gerechtigkeit
Bis zu 400 Euro weniger bei Wohnungen von 80 Quadratmetern
Utl.: Bis zu 400 Euro weniger bei Wohnungen von 80 Quadratmetern =
Wien (OTS/SK) - Bundeskanzler Christian Kern präsentierte am Montag
 das SPÖ-Konzept für faire Mieten. Man wolle die Vorschläge am
 Mittwoch im Parlament einbringen und hoffe auf eine parlamentarische
 Mehrheit, um die Gesetze noch im Oktober beschließen zu können. „Die
 Mieten sind in den vergangenen Jahren mehr als doppelt so schnell
 gestiegen wie die Einkommen“, sagte Kern. Die Wohnkosten liegen
 derzeit etwa bei 2.000 Euro für eine Familie mit Kindern, etwa 40
 Prozent des Einkommens müssen in den Städten für Wohnen ausgegeben
 werden. „Jeder, der sagt, der Markt wird das schon regeln, irrt“,
 betonte Kern und erteilte auch dem VP-Vorschlag nach einer
 finanziellen Erleichterung, Eigenheim zu schaffen, eine klare Absage:
 „Wenn sich schon jemand die Miete nicht leisten kann, dann ist das
 überhaupt keine Antwort auf die Wohnproblematik, mit Zuschüssen
 Eigentum zu erleichtern.“ Nachdem bereits seit vier Jahren darüber in
 der Regierung verhandelt wurde, gehe es jetzt darum, Wohnen
 leistbarer zu machen – „eine Frage von Fairness und Gerechtigkeit“.
 Man hoffe in dieser Frage u.a. auf die Stimmen der FPÖ. ****
Man wolle ein bundesweit einheitliches Mietrecht, mit dem alle
 bisherigen Teilregelungen außer Kraft gesetzt würden. Der geregelte
 Mietpreis soll sich an einem klar definierten Katalog von
 preismindernden und preissteigernden Eigenschaften orientieren. Als
 Anreiz, um freifinanzierte Wohnungen zu errichten, soll es aber in
 den ersten 20 Jahren möglich sein, die Mieten frei zu bilden. Für die
 Mieterinnen und Mieter sollen die Maklergebühren abgeschafft werden.
 „Wir wollen, dass wie in Deutschland der Auftraggeber für die
 Maklergebühren bezahlt“, sagte Kern. In über 90 Prozent der Fälle sei
 das der Vermieter. Weiters sollen durch ein Ende des Überwälzens von
 Betriebskostenbelastungen wie Grundsteuer und Versicherungsgebühren
 an den Mieter, die Betriebskosten gesenkt werden. „Bei einer 80
 Quadratmeter Wohnung würde das bedeuten, dass bis zu 400 Euro weniger
 zu bezahlen sind“, machte Kern die Folgen der SPÖ-Vorschläge klar.
Institutionelle AnlegerInnen sollen mehr in gemeinnützigen Wohnbau
 investieren. Auch soll bei der Baulandmobilisierung eine eigene
 Widmungskategorie „Sozialer Wohnbau“ eingeführt werden. Das
 Wohnbauinvestitionsprogramm mit der Wohnbauinvestitionsbank sei „auf
 einem guten Weg“. Im Herbst könne mit einer Entscheidung der
 Kommission gerechnet werden.
„Es geht einfach darum: Wir sind nicht bereit, weiter zuzuschauen,
 dass junge Familien im Hotel Mama wohnen müssen, weil sie sich
 finanziell nicht erlauben können, eine erste Wohnung zu mieten“,
 sagte Kern. Das gleiche gelte auch für die Tatsache, dass Familien in
 den Großstädten 40 Prozent ihres Einkommens für die Mieten bezahlen,
 und dass Mietshäuser Spekulationsobjekte sind und die Gewinne auf
 Kosten der Mieterinnen und Mieter „in lichte Höhen steigen“.
Die Problematik der massiven Mietsteigerungen betreffe 1,6 Mio.
 Haushalte in Österreich, besonders im privaten Wohnbau. Während in
 den letzten sechs Jahren der Medianlohn um 13 Prozent gestiegen sei,
 gab es im privaten Sektor einen Anstieg der Mietkosten von 29 Prozent
 bis 36 Prozent.
Es soll daher am Mittwoch ein Fristsetzungsantrag im Parlament
 eingebracht werden, damit noch in dieser Legislaturperiode, im
 Oktober, die Gesetze beschlossen werden können. Bundeskanzler Kern
 erklärte, man erlebe derzeit eine Wahlauseinandersetzung, „wo allen
 alles versprochen wird und wo sich politische Vorschläge sehr leicht
 im Nebel auflösen“. Am Mittwoch werde man sehen, wer wofür stehe. 
 Service: Fotos zur Pressekonferenz unter diesem Link:
 https://tinyurl.com/y765vrle (Schluss) up/ls
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NSK






