• 15.09.2017, 10:34:21
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Genug gejammert! Warum wir gerade jetzt ein starkes soziales Netz brauchen.

Aktuelles Buch macht die Stimmen von Pflegebedürftigen, jungen Familien, Wohnungssuchenden, Bildungshungrigen und Armutsbetroffenen hörbar.

Wien (OTS) - 

„Ein Buch zur geistigen Selbstverteidigung in sozialen Fragen. Ein Buch zur Achtsamkeit gegenüber gesellschaftlicher Verwahrlosung. Ein Buch, das sich – und uns - stark macht für sozialen Zusammenhalt“, so fasst Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie, den Inhalt des diese Woche neu erschienen Buches „Genug gejammert! Warum wir gerade jetzt ein starkes soziales Netz brauchen.“ zusammen. „Und“, fügt Schenk dazu: „Es ist ein Buch mit Karikaturen des Zeichners Gerhard Haderer“.

„Was sind die Stärken und was sind die Schwächen, fragt man sich, wenn man etwas verbessern will“, so das Sachbuch, das Schenk gemeinsam mit dem Gesundheitsjournalisten Martin Schriebl-Rümmele, geschrieben hat. „Im besten Fall führt dies dazu, dass die Schwächen korrigiert und die Stärken optimiert werden. Das gilt auch für das soziale Netz. Dort, wo soziale Probleme steigen, müssen wir gegensteuern, dort, wo soziale Probleme präventiv verhindert werden, müssen wir weiter investieren“, so die Autoren.

Kinderbetreuung, Bildung & Pflege lohnen sich – Ungenütztes Potential nicht brach liegenlassen

„Die Hilfen für die Pflege älterer Personen, die Assistenz für Menschen mit Behinderungen oder die Betreuung des Sprösslings sorgen für Wachstum, stabilisieren die Wirtschaft und stiften sozialen Ausgleich“, so Sozialexperte Schenk. „Österreich liegt mit seinen sozialen Dienstleistungen unter dem EU-Durchschnitt. Hier gibt es viel ungenütztes Potenzial, das wir nicht brach liegen lassen sollten. Mehr Investitionen sind möglich und wünschenswert: sowohl volkswirtschaftlich, weil Jobs entstehen, als auch sozialpolitisch, weil Lücken geschlossen werden, sowie auch familienpolitisch, weil mehr soziale Dienstleistungen im Haushalt erfolgen und Betreuung mit Beruf und Familie besser vereinbar werden kann“.
Soziale Dienstleistungen haben Wachstumsfunktion bei Beschäftigung. Sie haben stabilisierende Funktion, weil sie Teilhabe sichern und Nachfrage über den Konjunkturzyklus bereitstellen. Sie wirken als „automatische“ Stabilisatoren. Und sie erfüllen die Funktion des sozialen Ausgleichs. Besonders Pflege, Kinderbetreuung und Bildung reduzieren das Armutsrisiko und helfen den unteren Mittelschichten. Soziale Dienste stützen die Kaufkraft und heben die Haushaltseinkommen. Auch wenn hier noch viel zu tun ist, was Bezahlung und Attraktivität der Jobs angeht.

Soziale Dienstleistungen helfen in strukturschwachen Regionen

Soziale Dienste sind auch deshalb konjunkturell interessant, weil sie regional und in strukturschwachen Regionen Jobs schaffen. Viele Leute könnten in manch ländlicher Region nicht mehr leben, würde es nicht Pflege, Gesundheitshilfen oder Kinderbetreuung geben. Zum einen um selbst Beruf und Familie vereinbaren zu können, zum anderen als verfügbarer Arbeitsplatz in der Region. Ohne Tageszentrum für die demenzkranke Mutter müsste (zumeist) die Tochter den Job aufgeben. Ohne Job als Behindertenbetreuer oder Pflegekraft müssten viele wegziehen. Pflege lohnt sich: 70% der Ausgaben in der Pflege fließen via Steuern und Sozialversicherung an die öffentliche Hand zurück (Wifo).

Wie wir soziales Netz verbessern können

Für echte soziale Sozialreformen braucht es heute wie damals Mut. „Hören wir auf das soziale Netz krank zu jammern und verbessern wir es dort, wo Lücken entstanden sind“, argumentieren die Autoren. Die positiven Wirkungen des Sozialstaats gehören gestärkt, die Fehlentwicklungen korrigiert. Zur Diskussion, warum gerade jetzt ein starkes, soziales Netz wichtig ist und wie wir es gemeinsam verbessern können - dazu möchte dieses Buch einen Beitrag leisten.

Hinweis: Genug gejammert! Warum wir gerade jetzt ein starkes soziales Netz brauchen, von Martin Schenk und Martin Schriebl-Rümmele mit Karikaturen von Gerhard Haderer, AmpulsVerlag, 175 Seiten, www.genuggejammert.at

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Diakonie Österreich
Roberta Rastl
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
+43(0)664 314 93 95
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