• 14.09.2017, 13:36:08
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Internationaler Extremismus-Forscher: Muslimbruderschaft auch in Österreich aktiv und stark vernetzt

Studie der George Washington Universität (Washington D.C., USA) belegt Einfluss der Muslimbruderschaft in Österreich / Schlüsselposition bei Ausbildung von Religionslehrern

Utl.: Studie der George Washington Universität (Washington D.C.,
USA) belegt Einfluss der Muslimbruderschaft in Österreich /
Schlüsselposition bei Ausbildung von Religionslehrern =

Wien (OTS) - In einer neuen Studie untersucht Dr. Lorenzo Vidino,
Direktor des Program on Extremism der George Washington Universität
(Washington, D.C.), die Muslimbruderschaft in Österreich und belegt,
wie die international tätige, islamistische Bewegung auch in
Österreich aktiv ist und hier über beträchtliche Verbindungen und
Einfluss verfügt. Erstellt wurde die Studie in Zusammenarbeit mit der
Universität Wien (Institut für Orientalistik), unterstützt vom
Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) sowie
dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).

Weitverzweigtes Netzwerk in Europa

Die Muslimbruderschaft, 1928 in Ägypten gegründet, verbreitet sich
bereits seit den späten 1950er und frühen 1960er Jahren auch in
vielen westlichen Ländern. Ziel der Muslimbruderschaft ist die
graduelle Islamisierung der Gesellschaft. Zu diesem Zweck hat die
Muslimbruderschaft in vielen europäischen Staaten inzwischen ein
Netzwerk aus sozialen Organisationen, Bildungseinrichtungen und
Unternehmen aufgebaut. In mehreren Staaten des Nahen Ostens wie etwa
in Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten wird die
Muslimbruderschaft als Terrororganisation klassifiziert.

Vertreter/innen muslimbrudernaher Organisationen zentrale
Ansprechpartner

„Aufgrund ihrer starken Vernetzung und professionellen Struktur, sind
Anhänger der Ideologie der Muslimbruderschaft bzw. ihr nahestehende
Organisationen in den vergangenen Jahrzehnten vermehrt zu
Ansprechpartnern für westliche Eliten innerhalb der muslimischen
Community geworden“, erklärt Studienautor Vidino, der sich seit 15
Jahren mit den Aktivitäten muslimbrudernaher Organisationen im Westen
sowie mit Mobilisierungsdynamiken dschihadistischer Netzwerke
beschäftigt. Seine Untersuchung belegt nun erstmals ausführlich die
Präsenz und Vernetzung der Muslimbruderschaft in Österreich.

Schlüsselrolle im Bildungsbereich

Auch übernahmen der Muslimbruderschaft nahestehende Personen und
Organisationen Schlüsselpositionen für das Leben von muslimischen
Zuwander/innen in Österreich, betont Vidino, „so steht etwa die IRPA
– verantwortlich für die Ausbildung von islamischen
Religionslehrer/innen – aufgrund verschiedener Verbindungen zur
Muslimbruderschaft zweifellos unter deren Einfluss.“ Auch bei der
Aufnahme der in Österreich in den letzten Jahren vermehrt ankommenden
Asylsuchenden aus mehrheitlich muslimischen Ländern haben
Organisationen und Personen mit Verbindungen zur Muslimbruderschaft
zentrale Rollen eingenommen. „Ihre Bestrebungen laufen jedoch den
Maßnahmen der österreichischen Politik zuwider, da ihre Werte in
Widerspruch zu den rechtstaatlichen Werten Österreichs stehen“,
betont Vidino.

Muslimbruderschaft zielt auf Spaltung der Gesellschaft in Österreich
ab

„Die Muslimbrüder zielen auf eine Spaltung der Gesellschaft und eine
Stärkung des Einflusses des politischen Islam ab“, so Studienautor
Vidino. So würde etwa eine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam
kategorisch als „Islamophobie“ abgelehnt. „Das geht bis hin zur
Rechtfertigung von Gewalt – eine Haltung, die ein förderndes Umfeld
für Radikalisierung darstellt.“ Anti-muslimische Vorfälle würden in
den letzten Jahren zunehmend auch in Österreich von islamistischen
Kreisen bewusst überzeichnet und zur verstärkten Propagierung einer
„Wir gegen Sie“-Haltung genutzt. „Gerade vor dem Hintergrund des
starken Anstiegs von islamischer Radikalisierung in Europa muss die
Verbreitung des Narrativs der Muslime als Opfer mit Sorge betrachtet
werden“, betont Studienautor Vidino.
Die gesamte Studie „Die Muslimbruderschaft in Österreich“ steht auf
der Website des Program on Extremism der George Washington University
unter https://extremism.gwu.edu/occasional-papers-commentaries in
englischer Sprache zum Download zur Verfügung.

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