Arto Halonens Dokumentarfilm über den Werdegang eines potenziellen Mörders – am 3. September in ORF 2
Utl.: Arto Halonens Dokumentarfilm über den Werdegang eines
potenziellen Mörders – am 3. September in ORF 2 =
Wien (OTS) - In seiner Kindheit wurde Lauri Opfer von
Mobbing-Attacken, die seine Schulzeit prägten und ihn immer wieder
zum Opfer machten. Diese Erfahrungen ließen in dem jungen Finnen eine
Wut wachsen, die schließlich zu veritablen Mordfantasien und einer
Obsession für Waffen führte. In seinem Dokumentarfilm mit dem
Originaltitel „White Rage“ aus dem Jahr 2015 zeichnet der vielfach
preisgekrönte finnische Regisseur Arto Halonen die Kämpfe einer
menschlichen Seele nach, die in manchen Fällen zu Amokläufen führen
können, aber nicht zwangsläufig müssen. Im Fall von Lauri ist es der
Weg eines schulischen Außenseiters zum potenziellen Amokläufer. Der
Film zeigt die Ursachen für die stille, mörderische „weiße“ Wut (im
Unterschied zur „schwarzen“ Wut, die meist unkontrollierte
Affekthandlungen zur Folge hat) ebenso wie mögliche Wege, damit
fertig zu werden. „Weiße Wut – Psychogramm eines Amokläufers“ steht
als „dokFilm“-Premiere am Sonntag, dem 3. September 2017, um 23.05
Uhr in ORF 2 auf dem Programm.
Mehr zum Inhalt:
Der Werdegang eines Amokläufers: Seit seiner Kindheit erlebte der
Finne Lauri die Welt als Außenseiter. In der Schule war er dem
Psychoterror und den Quälereien seiner Mitschüler wehrlos ausgesetzt
und auch in seinem späteren Leben erkannten ihn seine Mitmenschen
rasch als leichtes Mobbing-Opfer. Mit den Jahren wuchs in Lauri eine
kalte, zielstrebige „weiße“ Wut, die bis zu detailreichen
Massenmord-Fantasien reichte. Ausgelebt hat er das glücklicherweise
niemals. Schließlich gelang es ihm mit professioneller Hilfe, diese
fatalen Gefühle zu überwinden. Heute arbeitet Lauri an der
Universität als wissenschaftlicher Berater für menschliche Aggression
und Gewalt.
Regisseur Arto Halonen zeichnet in seinem Dokumentarfilm den Weg
seines Protagonisten vom Mobbing-Opfer zum potenziellen Amokläufer
nach und geht den Ursachen für die „weiße“ Wut“ auf den Grund bzw.
zeigt Möglichkeiten, damit fertig zu werden. Jahre der Therapie und
seine Berufswahl haben Lauri geholfen, das Phänomen, das sich in ihm
entwickelte, zu verstehen. Er hat die Profile von Massenmördern in
Finnland und auch anderen Ländern untersucht und herausgefunden, dass
viele von ihnen aus weißer Wut handelten und den Massenmord über
einen langen Zeitraum geplant hatten.
Lauri ist der Erzähler im Film. Die finnische Originalstimme, die zu
hören ist, ist seine eigene. Er selbst öffnet die Tore zu seiner
abgründigen Denkweise. Die Wendepunkte in seinem Leben wurden in der
Dokumentation von Regisseur Arto Halonen dramatisiert und mit
Massenmorden in Finnland und anderen Ländern kombiniert: etwa dem
Schul-Massaker in Columbine (USA), bei dem die beiden Schüler Eric
Harris und Dylan Klebold im April 1999 15 Menschen getötet und
weitere 24 verletzt haben. Aber auch der menschenverachtende Wahnsinn
des Norwegers Anders Breivik, der im Juli 2011 bei den Anschlägen in
Oslo und auf der Ferieninsel Utøya 77 Menschen getötet und 200
verletzt hat, wird analysiert.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GOK