• 30.08.2017, 14:15:03
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  • OTS0136

Staatssekretärin Duzdar: Hasspostings und Cybermobbing auch in Österreich stark verbreitet

Präsentation der Studie zu Internetnutzung und Cybermobbing - neue Beratungsstelle #Gegen Hass im Netz startet demnächst

Utl.: Präsentation der Studie zu Internetnutzung und Cybermobbing -
neue Beratungsstelle #Gegen Hass im Netz startet demnächst =

Wien (OTS) - „Das Internet ist im Zeitalter der Digitalisierung der
gesamten Gesellschaft ein Raum der demokratischen Meinungsfreiheit
und das soll es auch bleiben. Wir müssen gegen negative Tendenzen
ankämpfen und klar zum Ausdruck bringen, dass diese nicht gewünscht
sind“, erklärte Staatssekretärin Muna Duzdar heute anlässlich der
Präsentation des Digitalmonitors mit den Ergebnissen zum Thema
Internetnutzung und Informationsverhalten und dem Konzept der neuen
Beratungsstelle #Gegen Hass im Netz, die sie gemeinsam mit dem
Politologen Peter Filzmaier und der Geschäftsführerin von ZARA,
Claudia Schäfer, vornahm.

Die Studie wurde vom Institut für Strategieanalysen (ISA) und
meinungsraum.at unter der Leitung von Peter Filzmaier durchgeführt,
mit dem Betrieb der Beratungsstelle wurde der Verein ZARA betraut.
#Gegen Hass im Netz wird am 15. September mit fünf Mitarbeitern die
Arbeit aufnehmen.

„Hassbotschaften treten verstärkt in sozialen Netzen auf, haben eine
riesige Reichweite und damit einen großen Einfluss. Facebook hat
allein in Österreich 3,7 Millionen aktive Nutzer, Twitter rund
150.000 Nutzer“, so Duzdar weiter. „Seit ich Staatssekretärin bin,
haben wir schon viele Maßnahmen gesetzt, um dem Phänomen Hass im Netz
zu begegnen und nicht zuletzt die Beratungsstelle gegen Hass im Netz
geplant, die in den kommenden Tagen in Betrieb gehen wird.“

Peter Filzmaier, Autor der Studie, erläuterte die wichtigsten
Studienergebnisse aus der Onlinebefragung, bei der insgesamt 1004
Personen zwischen 16 und 70 Jahren befragt wurden. Zusätzlich wurden
noch 200 Personen zwischen 14 und 18 Jahren befragt. 80 Prozent der
Befragten nutzen täglich das Internet. Als Informationsquelle sei das
Internet mittlerweile ebenso sehr wichtig geworden: Für mehr als der
Hälfte der Jüngeren sind auch die sozialen Netzwerke wichtige
Informationsquellen, wenn ihnen auch weniger Glaubwürdigkeit als den
traditionellen Medien eingeräumt werde. Gegenüber Fake News halten
sich viele ÖsterreicherInnen grundsätzlich für gut gewappnet, etwa
ein Drittel sagt, dass sie mehr oder weniger wissen, worauf sie
achten müssen, um richtige von falschen Informationen zu
unterscheiden. Doch eine große Anzahl an Befragten - insgesamt über
80 Prozent - ist der Ansicht, dass es für den Großteil der Menschen
in Österreich sehr oder eher schwierig ist, Falschmeldungen als
solche zu identifizieren. Auf sich selbst bezogen meint rund die
Hälfte, schon einmal einer Falschmeldung aufgesessen zu sein.

Mit Cybermobbing und Hasspostings waren insgesamt fast die Hälfte der
Befragten schon einmal konfrontiert, die Jüngeren schon zu zwei
Drittel. Derartige Postings würden meist ignoriert, die Betroffenen
seien aber oft einfach hilflos, drei Viertel wüssten nicht, wohin sie
sich wenden könnten. „Die These, dass sich die Umgangsformen im
Internet selbst regulieren würden, halte ich mittlerweile einfach für
falsifiziert. Es braucht Hilfestellungen seitens der Politik“,
betonte Filzmaier. “Denn jeder kann Opfer werden.“

Die Beratungsstelle soll genau diese Hilfestellungen leisten. „Viele
Betroffene reagieren zunächst ohnmächtig. Mit der Beratungsstelle
entsteht jetzt eine Anlaufstelle, die diesen Personen helfen kann,
sich zur Wehr zu setzen“, so ZARA-Geschäftsführerin Schäfer. Sie
möchte eine niederschwellige Stelle bieten, die einerseits
psychosoziale Beratung bietet, aber auch klärt, ob es sich um
strafrechtlich relevante Inhalte handelt. In diesem Fall will ZARA
auch gewährleisten, dass illegale Hass-Posting möglichst rasch
gelöscht werden. Dafür steht der Verein in engem Kontakt mit den
Betreibern von Facebook und Youtube. Beratungen können persönlich,
via E-Mail, durch online-Meldeformulare, via facebook messenger oder
über einen online Chat geschehen.

„Wichtig ist uns aber auch die detaillierte Dokumentation der Fälle,
denn wir wissen immer noch zu wenig über das gesamte Phänomen“, so
Schäfer.

„Das Internet kann zur Demokratisierung des Wissens und der Welt
beitragen, aber wir brauchen Spielregeln und wir müssen die digitale
Kompetenz in der Gesellschaft, von der Schule bis hin zu den
Pädagogen und Senioren, stärken. Die Beratungsstelle ist ein
wichtiger Schritt“, sagte Staatssekretärin Muna Duzdar abschließend.

Die Studienergebnisse werden unter
https://www.digitales.oesterreich.gv.at/dokumente veröffentlicht.

Fotos vom Pressegespräch sind über das Fotoservice des
Bundespressedienstes http://fotoservice.bundeskanzleramt.at
kostenfrei abrufbar.

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