- 30.08.2017, 12:42:43
- /
- OTS0112
Kräftige Investitionen für Salzburgs Schüler
Gemeinden, Land und Bund investieren Millionen in Salzburgs Schulen / Haslauer: Überblick über die bildungspolitischen Schwerpunkte sowie Daten und Fakten zum neuen Schuljahr
Utl.: Gemeinden, Land und Bund investieren Millionen in Salzburgs
Schulen / Haslauer: Überblick über die bildungspolitischen
Schwerpunkte sowie Daten und Fakten zum neuen Schuljahr =
Salzburg (OTS) - Im Land Salzburg beginnt am 11. September das neue
Schuljahr 2017/2018. Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der
amtsführende Präsident des Landesschulrates für Salzburg, Johannes
Plötzeneder, Bildungsabteilungsleiterin Eva Veichtlbauer und der
Hallwanger Bürgermeister Johannes Ebner informierten heute, Mittwoch,
30. August, in der neu errichteten Volksschule in Hallwang über die
bedeutende Rolle der Gemeinden als Schulerhalter im
Pflichtschulbereich, die bildungspolitischen Schwerpunkte und die
aktuellen Zahlen und Fakten zum kommenden Schuljahr.
Die Salzburger Gemeinden sind für den Bau und die Erhaltung der
Pflichtschulen zuständig und investieren hier jedes Jahr viel Geld
für eine gute Lern-Infrastruktur für die Schülerinnen und Schüler.
Ebenso investieren das Land im Berufsschul- und der Bund im
Bundesschulbereich jährlich Millionensummen für gute Lern- und
Lehrbedingungen.
Das Land Salzburg investiert aber auch gezielt in die Unterstützung
des Unterrichts. So werden rund 700.000 Euro jährlich in zusätzliche
Schulsozialarbeit investiert. Ebenso stellt das Land zusätzliche
Sprachförderlehrer und Sonderpädagogen zur Verfügung. Auch die
Schulleiter werden durch inzwischen 50 Assistentinnen an 165 Schulen
unterstützt. Auch der Abbau der Bürokratie ist für Schulerhalter,
Schulleiter, Pädagogen, Eltern und Schüler wichtig, damit die Zeit
und Energie für das Wesentliche verwendet werden kann. Hier setzt das
Land im Rahmen seiner Möglichkeiten konkrete Schritte.
Die Daten zur Entwicklung der Schülerzahlen wurden zu Schulbeginn nun
erstmalig von der Landesstatistik in einen Zehn-Jahres-Vergleich
gestellt und in einer umfangreichen Erhebung dargestellt. Hier zeigt
sich ein Rückgang der Schülerzahlen, der das gesamte Schulsystem vor
eine große Herausforderung stellt und der sich auch in der
Entwicklung der Schulen spiegelt. Die Zahl der Kinder in der
schulischen Tagesbetreuung hat sich seit der Einführung verfünffacht
und zeigt ebenso die Investitionsbereitschaft der Gemeinden.
Investitionen im Schulbereich
Als Ort für die Information zum Schulbeginn wurde bewusst die
Volksschule Hallwang gewählt. Die neunklassige Volksschule inklusive
einer Vorschulklasse wurde von der Gemeinde Hallwang um zwölf
Millionen Euro neu gebaut. Das Land hat den Neubau über den
Gemeindeausgleichsfonds mit 6,34 Millionen Euro unterstützt. Im
kommenden Schuljahr werden hier 158 Schüler, davon 45 in zwei Gruppen
mit schulischer Nachmittagsbetreuung, perfekte Lernbedingungen
vorfinden. Die Schule ist größenmäßig eine typische Land-Volksschule
im Bundesland. Die durchschnittliche Volksschule in Salzburg hat rund
sieben Klassen und 120 Schüler. 26 Prozent beziehungsweise 46 von 177
der Salzburger Volksschulen werden ein- bis dreiklassig mit
durchschnittlich 16,3 Klassenschülern geführt.
Allein im Jahr 2015 haben die Salzburger Gemeinden 18,85 Millionen
Euro in die Sanierung und den Neubau der Pflichtschulen investiert.
Davon wurden 6,2 Millionen vom Land gefördert. Für die Jahre 2016 und
2017 wurden bis jetzt von den Gemeinden 37,3 Millionen Euro netto an
Investitionen angemeldet. Davon können 21,3 Millionen Euro vom Land
über den Gemeindeausgleichsfonds unterstützt werden.
Auch das Land investiert kräftig in die insgesamt zwölf
Berufsschulen, die im Zuständigkeitsbereich der Bildungsabteilung
liegen. An der Landesberufsschule (LBS) Kuchl wurden 1,7 Millionen
Euro in die Sanierung investiert, dies wird mit Ende September
abgeschlossen sein. An der LBS Wals wird derzeit das
Berufsschülerheim mit einem Bauvolumen von 4,9 Millionen Euro
generalsaniert und Ende Oktober fertiggestellt. Die Schüler bekommen
hier auch eine Turnhalle, die ebenso wie neue Außenanlagen im
Frühsommer 2018 fertig sein wird und insgesamt 4,2 Millionen Euro
kostet. In die Energieoptimierung der LBS Zell am See und des
Berufsschülerheims in der Aigner Straße werden weiters jeweils
150.000 Euro investiert. In Summe werden im Schuljahr 2017/2018 rund
11,1 Millionen Euro in neue bauliche Infrastruktur der
Landesberufsschulen und Landesberufsschülerheime in Salzburg
investiert. Diese bringen auch einen Impuls für die heimische
Bauwirtschaft.
Im Zeitraum 2016 bis 2018 investiert auch der Bund rund 60 Millionen
Euro in die Generalsanierung des Christian-Doppler-Gymnasiums, den
Neubau des BORG Oberndorf, den Erweiterungsbau und die Sanierung des
Musischen Gymnasiums sowie die Sanierung der HBLA Neumarkt und der
HTL Kuchl. Im neuen Schulentwicklungsplan des Bildungsministeriums,
der ab 2019 gilt, wurden aus Salzburg bereits 15 Projekte beantragt.
Die Entscheidung hierüber wird demnächst vom Bildungsministerium
getroffen werden.
Flächendeckender Ausbau der Schulsozialarbeit
Bis 2016 war die Zielsetzung der Schulsozialarbeit eher eine
allgemeine. Die aktuelle Initiative zielt aufgrund der hohen
Schulabbruchquoten insbesondere unter türkischen Jugendlichen auf
diese Gruppe, aber auch auf jene, deren Muttersprache nicht Deutsch
ist. Bisher gab es diese Maßnahmen nur in der Stadt Salzburg und im
Flachgau, nun auch an Schwerpunkten im Tennengau, Pongau und Pinzgau.
Das Budget für diesen wichtigen Bereich stieg in den vergangenen
Jahren von 86.500 Euro im Jahr 2013 auf 128.000 Euro im Jahr 2016 und
beträgt ab dem nun beginnenden Schuljahr 741.000 Euro. In Stunden
heißt das 145 Wochenstunden für die Stadt Salzburg, 72 für den
Pongau, 46 für den Pinzgau, 34 für den Tennengau und 19 für den
Flachgau – in Summe somit 316 Wochenstunden. Bis 2013 waren es 60
Wochenstunden.
Die Nachfrage nach Sozialarbeitern ist sehr groß, sogar die ÖBB
suchen welche. Dennoch konnten alle Stellen, auch in den Bezirken,
besetzt werden. Wichtig sind positive Rollenmodelle, Vorbilder, die
integriert sind und es "geschafft" haben. Bildungsabschlüsse schaffen
diese Möglichkeiten. Schulsozialarbeit hilft Schülern, Lehrern und
Eltern und ermöglicht einen guten Rahmen, damit Schule und
Gesellschaft im Gleichgewicht bleiben.
Unterstützung durch Sprachförderunterricht
Angesichts der großen Herausforderungen, mit denen die Salzburger
Pflichtschulen aufgrund sprachlicher Probleme bei Schülerinnen und
Schülern konfrontiert sind, hat das Land auch ein Maßnahmenpaket zur
Unterstützung der Pädagoginnen und Pädagogen bei der Sprachförderung
geschnürt, denn das Erlernen der deutschen Sprache ist ein Schlüssel
für die Integration.
Der Bedarf an zusätzlicher Unterstützung für rund 2.200 Kinder mit
sprachlichen Defiziten, die als außerordentliche Schüler geführt
werden, ist hoch. Da die vom Bund hierfür bereitgestellten 50
Planstellen nicht ausreichen, werden vom Land zusätzlich noch einmal
zwölf Planstellen in der Sprachförderung zur Verfügung gestellt.
Förderung und Integration der Kinder mit sonderpädagogischem
Förderbedarf
Die Unterstützung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf
ist auch weiterhin ein wichtiger Schwerpunkt. Assistenzpersonal und
zusätzliche Sonderpädagogen ermöglichen Kindern, die besondere
Unterstützung benötigen, die Teilnahme am Unterricht. Hier wird vom
Land mit mehr als einer Million Euro jährlich zusätzliche
Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen sichergestellt.
Unterstützung für Pflichtschuldirektoren
Im neuen Schuljahr sind bereits 50 Assistentinnen in 74 Gemeinden an
165 Pflichtschulen im Land tätig und unterstützen die
Schulleiterinnen und -leiter bei ihrer herausfordernden Arbeit.
Hierbei schließen sich je nach Größe der Schule mehrere
Schulstandorte zusammen und teilen sich eine Sekretärin, die von Land
und Gemeinde finanziert wird. Im Laufe des kommenden Schuljahres
erhalten alle Gemeinden, die sich noch nicht an dem Projekt
beteiligen, die Möglichkeit teilzunehmen.
Tagesbetreuung an Schulen wird weiter ausgebaut
Der erfolgreiche Ausbau der schulischen Tagesbetreuung setzt sich
auch im neuen Schuljahr mit einem Zuwachs fort. Die Anzahl der Kinder
und Jugendlichen in der ganztägigen Betreuung an Schulen hat sich
seit dem Schuljahr 1999/2000 verfünffacht. Waren es im Schuljahr
1999/2000 1.183 Schülerinnen und Schüler, so sind es im nun
beginnenden Schuljahr bereits 5.872, die das Angebot der
Nachmittagsbetreuung und der Ganztagsschule an insgesamt 113
Standorten in 291 Gruppen in Anspruch nehmen. Im vergangenen
Schuljahr waren es 5.440 Schüler an 106 Standorten in 273 Gruppen.
Die Nachfrage nach ganztägig verschränkten Schulformen bleibt seit
Einführung im Jahr 2000 auf dem gleichen Niveau mit lediglich zehn
Standorten.
Bürokratieabbau des Landes im Pflichtschulbereich
Das Verfahren zur Aufnahme eines sprengelfremden Schülers wurde mit
der aktuellen Novelle des Salzburger
Schulorganisations-Ausführungsgesetzes wesentlich gestrafft und in
der Abwicklung vereinfacht. Besonders beim sprengelfremden
Schulbesuch von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf entfällt
die Zustimmungspflicht der Landesregierung komplett, sofern durch die
Aufnahme nicht die Notwendigkeit einer Klassenteilung eintritt. Für
diesen Personenkreis wird somit eine flexiblere und einfachere
Sprengelregelung gewährleistet.
Derzeit werden jährlich zirka 17.000 Abrechnungen von rund 120.000
Dienstreisen der Salzburger Landeslehrpersonen an das Amt der
Salzburger Landesregierung übermittelt. Zur Überwindung dieser
Papierflut wurde im Zusammenwirken mit der Herstellerfirma eine
EDV-optimierte Lösung über das Schulverwaltungssystem Sokrates
entwickelt. Diese soll die physische Übermittlung von
Reisekostenabrechnungen ablösen. Im September 2017 wird an
ausgewählten Testschulen mit dem Probebetrieb der elektronischen
Reisegebührenabrechnung begonnen, Anfang 2018 wird diese dann allen
Landeslehrpersonen zur Verfügung stehen.
Die Salzburger Schulbauverordnung enthält detaillierte Vorgaben für
die Gemeinden betreffend die bauliche Gestaltung und die Einrichtung
der allgemein bildenden Pflichtschulen. Im Projekt
"DeregulierungKonkret" wird derzeit an einer umfassenden Straffung
und Entrümpelung dieses aus 1984 stammenden Regelwerks gearbeitet, da
viele Bestimmungen nicht mehr zeitgemäß sind oder in anderen
Bauvorschriften bereits erschöpfend geregelt sind. Der
Verordnungsentwurf wird derzeit mit den Interessenvertretungen der
Salzburger Gemeinden abgestimmt und voraussichtlich noch im Herbst in
Begutachtung gehen.
Einrichtung der neuen gemeinsamen Bildungsdirektion
Nach der erfolgreichen Sanierung des Amtsgebäudes am Mozartplatz in
Salzburg folgt nun im Inneren die Zusammenführung von Landes- und
Bundesverwaltung zur neuen Bildungsdirektion, die mit 1. Jänner 2019
ihre Arbeit aufnehmen wird. Diese wird mit 160 Mitarbeitern zukünftig
für alle 73.000 Schülerinnen und Schüler, 361 Schulen und 9.000
Lehrer im Land Salzburg zuständig sein. Den Bildungsdirektionen kommt
die Vollziehung des gesamten Schulrechts zu. Dazu zählen auch die
Qualitätssicherung, die Schulaufsicht sowie das Bildungscontrolling.
Ebenso vollziehen die Bildungsdirektionen das Dienstrecht und das
Personalvertretungsrecht der Bundes- und Landeslehrer. Die
Vorarbeiten zur Fusionierung des Landesschulrates für Salzburg und
der Bildungsabteilung des Landes zur gemeinsamen Bildungsdirektion
Salzburg sind bereits gestartet.
Umsetzung der Bildungsreform
Die Bildungsreform der Bundesregierung macht auch viele Anpassungen
in den Salzburger Schulgesetzen notwendig. Die wesentlichen
Änderungen im Bereich der Schulautonomie, wie Klassen- und
Gruppengrößen oder die Ermöglichung der Einrichtung von
Schulclustern, treten erst mit September 2018 in Kraft und sind damit
in diesem Schuljahr noch kein Thema, wobei in Salzburg auch jetzt
schon in vielen Bereichen die Schulautonomie weitgehend ausgebaut ist
und gelebt wird. So suchen sich die Salzburger Pflichtschulleiter
ihre Lehrer bereits selber aus, und auch die Eröffnungs- und
Teilungszahlen wurden in die Schulautonomie übergeben. Klar ist, dass
die bisherige Einbindung der Schulerhalter und Schulpartner bei
wesentlichen Entscheidungen wie der Schließung oder Zusammenlegung
von Schulen weiterhin gelebt werden wird und von der Salzburger
Bildungsdirektion und des Bildungsressorts unter der Führung von
Landeshauptmann Haslauer keinerlei Sparvorgaben an die Schulen
gegeben werden, damit die Schulleiter durch die verstärkte
Schulautonomie das Beste für ihre Schulen herausholen können.
Daten zum Schulbeginn
Leichter Rückgang bei den Schülerzahlen erwartet
Aus derzeitiger Sicht wird es im Land Salzburg im Schuljahr 2017/2018
insgesamt knapp 73.000 Schülerinnen und Schüler an 361 Schulen geben.
Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 1,2
Prozent (852 Schülerinnen und Schüler) bzw. 1,4 Prozent (fünf
Schulen). Im Zehnjahresvergleich hat sich die Zahl der Schülerinnen
und Schüler um 7.232 (9,0 Prozent) reduziert, die der Schulen um 14
(3,7 Prozent).
Diese Daten wurden von der Landesstatistik – unterstützt vom
Landesschulrat, von der Bildungsabteilung des Landes sowie von
einzelnen Schulen – zusammengefasst und in einem Report publiziert.
Der Report (siehe Beilage) gibt einen Überblick zu den vorläufigen
Schüler- und Schulzahlen.
Pflichtschulen
Im Schuljahr 2017/2018 werden voraussichtlich 37.700 Schülerinnen und
Schüler eine der 284 Pflichtschulen im Land Salzburg besuchen. Dies
kommt einem Rückgang von 476 Kindern bzw. 1,2 Prozent gegenüber
2016/2017 gleich. Zwei Schulen (0,7 Prozent) wurden geschlossen.
Die Anzahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger, also all jener
Schülerinnen und Schüler, die erstmals eine Ausbildung beginnen
(inklusive Vorschule), beläuft sich im Jahr 2017/2018 voraussichtlich
auf 5.156. Der Großteil dieser Kinder wird die Ausbildung an einer
Volksschule (5.066 Schülerinnen und Schüler, 98,3 Prozent) starten,
etwa 60 beginnen ihre Ausbildung an einer Statutschule (formal nicht
den Pflichtschulen zuordenbar) und 33 an einer Sonderschule. Im
Vergleich zum Vorjahr ist dies ein leichter Rückgang (1,3 Prozent).
Im Schuljahr 2016/2017 starteten 5.221 Schülerinnen und Schüler
erstmals ihre Schullaufbahn.
21.559 Kinder werden 2017/2018 an einer der 178 Volksschulen
ausgebildet werden. Vor zehn Jahren gab es noch 185 Volksschulen für
23.000 Kinder. Dies bedeutet, dass die Zahl der Volksschulen in den
vergangenen zehn Jahren um 3,8 Prozent zurückgegangen ist, die der
Volksschülerinnen und -schüler hingegen um 6,3 Prozent. Im Vergleich
zum Vorjahr gab es einen leichten Zuwachs bei den Schülerzahlen (plus
0,3 Prozent), während eine Schule geschlossen wurde (0,6 Prozent).
905 Kinder werden im kommenden Jahr an einer der 20 Sonderschulen im
Land Salzburg unterrichtet werden. Im Vergleich zum Vorjahr wird es
bei den Schülerzahlen (plus 0,4 Prozent) und bei den Schulzahlen (0,0
Prozent) de facto keine Veränderungen geben.
Im Bereich der Neuen Mittelschulen (ehemals Hauptschulen) wird
2017/2018 mit 14.268 Schülerinnen und Schülern (minus 19,9 Prozent im
Vergleich zu 2007/2008) gerechnet. Diese werden an 70 Schulen
(2007/2008: 73) unterrichtet. Verglichen mit dem Vorjahr gab es eine
Schulschließung (1,4 Prozent), die Schülerzahlen werden um 2,9
Prozent abnehmen.
An den 16 Polytechnischen Schulen werden voraussichtlich 968
Jugendliche ihr letztes Pflichtschuljahr absolvieren. In diesem
Schultyp ist der Rückgang besonders deutlich: 2007/2008 besuchten
noch 1.416 (31,6 Prozent) eine der damals 17 Polytechnischen Schulen
(5,9 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr beläuft sich der Rückgang bei
den Schülerzahlen auf 10,6 Prozent, während die Zahl der Schulen
unverändert bleibt.
Im Pflichtschulbereich sind somit zwei Entwicklungen im Vergleich zum
Vorjahr feststellbar: Während es an den Volks- und Sonderschulen zu
einer leichten Zunahme bei den Schülerzahlen kommen wird, gehen die
Neuen Mittelschulen von einer leichten (2,9 Prozent) und die
Polytechnischen Schulen von einer deutlichen Abnahme (10,6 Prozent)
aus.
Allgemeinbildende höhere Schulen
Die allgemeinbildenden höheren Schulen sind – neben den
allgemeinbildenden Statutschulen – der einzige Schultyp, der sowohl
im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Jahr 2007/2008 Zuwächse bei den
Schülerzahlen verzeichnen kann. Im Zehn-Jahres-Vergleich nahmen die
Schülerzahlen von 12.734 um 3,6 Prozent auf 13.187 zu, eine Schule
kam hinzu (plus 4,2 Prozent). Verglichen mit dem Schuljahr 2016/2017
werden um 0,6 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler erwartet, während
die Anzahl der Schulen unverändert bei 25 bleibt. Damit verlaufen bei
diesem Schultyp die Entwicklung der Schul- und Schülerzahlen fast
synchron.
Berufsbildende mittlere und höhere Schulen
An den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen wird es zu einem
Rückgang bei den Schülerzahlen kommen: im Vergleich zum Vorjahr um
0,7 Prozent von 12.706 auf 12.613 und im Zehn-Jahres-Vergleich um 4,2
Prozent. Die Anzahl der Schulen blieb bis 2016/2017 unverändert und
hat sich 2017/2018 um drei reduziert (8,3 Prozent), allerdings
aufgrund der Umsetzung einer Schulorganisationsverordnung, die zur
Eingliederung der ländlichen Hauswirtschaftsschulen in die jeweiligen
landwirtschaftlichen Fachschulen geführt hat. Damit gibt es im
kommenden Schuljahr landesweit 33 berufsbildende mittlere und höhere
Schulen.
Berufsschulen
Im Schuljahr 2017/2018 wird es an den zwölf Berufsschulen
voraussichtlich 8.789 Schülerinnen und Schüler geben. Diese Zahlen
sind allerdings – aufgrund der unterschiedlichen Lehrgangsbeginne –
noch mit vergleichsweiser hoher Unsicherheit behaftet. Im Vergleich
zum Schuljahr 2007/2008 kam es zu einem Rückgang von 15,8 Prozent,
eine Berufsschule wurde geschlossen (7,7 Prozent). Im Vergleich zum
Vorjahr wird aus momentaner Sicht ein Rückgang von 4,1 Prozent (etwa
370 Schülerinnen und Schüler) prognostiziert. Die Zahl der
Berufsschulen bleibt unverändert.
Statutschulen
Die sieben allgemeinbildenden Statutschulen werden im Schuljahr
2017/2018 voraussichtlich 630 Schülerinnen und Schüler ausbilden.
Dieser Schultyp ist damit relativ gesehen – sowohl im Vergleich zum
Vorjahr (plus 1,9 Prozent) wie auch im Zehn-Jahres-Vergleich (plus
33,2 Prozent) – am stärksten gewachsen. Absolut betrachtet fällt die
Veränderung allerdings gering aus. Die Zahl der Schulen bleibt
gegenüber 2016/2017 unverändert, seit 2007/2008 kamen drei Schulen
hinzu.
Bezirksergebnisse
In den Salzburger Bezirken ist die Verteilung der Schülerinnen und
Schüler auf die Schultypen – großteils bedingt durch das
unterschiedliche Angebot an Schulen und Schultypen – sehr heterogen.
Die nachfolgend präsentierten Ergebnisse beziehen sich alle auf den
Schulstandort.
Im Schuljahr 2017/2018 werden voraussichtlich knapp 25.000
Schülerinnen und Schüler eine Schule in der Stadt Salzburg besuchen.
Dies sind mehr als ein Drittel (34,1 Prozent) der Gesamtheit. Der
Anteil der Schulen, die sich in diesem Bezirk befinden, liegt
allerdings bei nur 18,8 Prozent, was zu einem großen Teil der hohen
Dichte an allgemeinbildenden höheren Schulen geschuldet ist. Im
Vergleich zum Vorjahr gibt es 1,4 Prozent weniger Kinder und
Jugendliche an Salzburgs Stadtschulen. Dies entspricht etwa 350
Schülerinnen und Schülern und stellt damit den größten absoluten
Rückgang dar.
In der Stadt gehen die Schülerzahlen im Vergleich zum Vorjahr an den
Volksschulen etwas zurück (0,3 Prozent), während sie an den
Sonderschulen – relativ betrachtet – deutlich zunehmen (plus 5,3
Prozent). Diese Entwicklung ist diametral zu beinahe allen anderen
Bezirken. In den beiden anderen Pflichtschultypen werden die
Schülerzahlen abnehmen: um 3,4 Prozent an den Neuen Mittelschulen und
um 2,7 Prozent an den Polytechnischen Schulen. An den
allgemeinbildenden höheren Schulen und an den Statutschulen wird mit
einer Zunahme von 0,3 beziehungsweise 5,5 Prozent gerechnet. An den
berufsbildenden mittleren und höheren Schulen wird die Schülerzahl um
4,2 Prozent zurückgehen, an den Berufsschulen um 3,0 Prozent.
Etwa jede achte Schülerin bzw. jeder achte Schüler wird im kommenden
Schuljahr im Tennengau die Schulbank drücken. Dort sind 11,9 Prozent
der Schulen lokalisiert. Gegenüber 2016/2017 kommt es zu einem
leichten Rückgang (0,7 Prozent) bei den Schülerzahlen. Eine ländliche
Hauswirtschaftsschule wird in die landwirtschaftliche Fachschule
eingegliedert, wodurch sich die Anzahl der Schulen auf 43 reduziert.
Im Pflichtschulbereich kommt es im Tennengau an den Volksschulen zu
geringfügigen Zuwächsen (plus 0,3 Prozent), während alle anderen
Schultypen Einbußen hinnehmen müssen, die besonders bei den
Sonderschulen (7,6 Prozent) und den Polytechnischen Schulen (32,9
Prozent) vergleichsweise hoch ausfallen. Die berufsbildenden
mittleren und höheren Schulen werden gegenüber 2016/2017 aller
Voraussicht nach um 3,0 Prozent zulegen, was den Maximalwert unter
den sechs Salzburger Bezirken darstellt. An den allgemeinbildenden
höheren Schulen werden leichte (0,7 Prozent), an den Berufsschulen
stärkere (3,8 Prozent) Schülerzahlenrückgänge erwartet.
16.761 und damit 23 Prozent aller Schülerinnen und Schüler werden im
nächsten Jahr einer Ausbildung im Flachgau nachgehen, wo sich 26,3
Prozent der Salzburger Schulen befinden. Verglichen mit den Daten aus
dem Schuljahr 2016/2017 bedeutet dies auf Schülerebene ein Minus von
1,1 Prozent, auf Schulebene von 2,1 Prozent.
Auch im Flachgau ist die Volksschule der einzige Pflichtschultyp, an
dem leichte Zuwächse zu verzeichnen sind (plus 0,5 Prozent).
Sonderschulen, Neue Mittelschulen und Polytechnika verlieren
Schülerinnen und Schüler (2,7, 2,5 bzw. 16,1 Prozent). Die Bilanz an
den allgemeinbildenden höheren sowie an den berufsbildenden mittleren
und höheren Schulen fällt dagegen positiv aus (plus 3,6 bzw. plus 0,3
Prozent). An Statut- und Berufsschulen werden 2017/2018 weniger
Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden als im Jahr zuvor (7,8
bzw. 5,4 Prozent). Der Flachgau ist – neben der Stadt Salzburg – der
einzige Bezirk, in dem es in den vergangenen zehn Jahren durchgehend
auch allgemeinbildende Statutschulen im Bildungsangebot gab.
Etwa jede achte Schülerin bzw. jeder achte Schüler wird im kommenden
Schuljahr im Pongau die Schulbank drücken. Dies sind um 0,7 Prozent
weniger als 2016/2017 und stellt damit – gemeinsam mit dem Tennengau
– den geringsten Rückgang im Hinblick auf die Schülerzahlen im
Vergleich zum Vorjahr dar. Im Pongau sind 59 bzw. 16,3 Prozent der
Schulen lokalisiert. Die Anzahl der Schulen blieb gegenüber 2016/2017
unverändert.
Die Zahl der Volksschülerinnen und Volksschüler wird gegenüber dem
Vorjahr um 1,5 Prozent zunehmen und damit so stark wie in keinem
anderen Bezirk. An den Sonderschulen gibt es keine Veränderung, an
den Neuen Mittelschulen ist ein leichter (2,5 Prozent), an den
Polytechnischen Schulen ein eklatanter Rückgang (18,9 Prozent) zu
verzeichnen. Es ist dies nach dem Tennengau der stärkste
Schülerschwund, der innerhalb eines Jahres eingetreten ist. Auch an
den Berufsschulen ist der Pongau mit einem Minus von 11,1 Prozent
negativer Spitzenreiter im Bezirksvergleich. An den
allgemeinbildenden höheren und den berufsbildenden mittleren und
höheren Schulen liegt der Pongau hingegen im Spitzenfeld: Hier gibt
es gegenüber 2016/2017 Schülerzahlenzuwächse von 3,3 bzw. 1,6
Prozent.
Im Lungau, wo 7,5 Prozent der Schulen liegen, werden 2017/2018 gut
2.700 (3,7 Prozent) Kinder und Jugendliche zur Schule gehen. Absolut
betrachtet, verliert der Lungau mit 36 Schülerinnen und Schülern
damit im Vorjahresvergleich am wenigsten, relativ gesehen müssen nur
die Stadt Salzburg und der Pinzgau noch stärkere Verluste hinnehmen.
Der Lungau ist neben der Stadt Salzburg der einzige Bezirk, in dem
Schülerzahlenrückgänge an Volksschulen (6,3 Prozent) und an
berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (0,6 Prozent) erwartet
werden. An den Sonderschulen wird mit Verlusten von zehn Prozent
gerechnet, dies ist der Maximalwert, der in den Salzburger Bezirken
erreicht wird. Dafür ist der Lungau der einzige Bezirk, in dem die
Schülerzahlen an den Neuen Mittelschulen und an den Berufsschulen
zunehmen, wenn auch nur geringfügig (plus 1,5 bzw. plus 0,6 Prozent).
Die Zunahme an den allgemeinbildenden höheren Schulen liegt mit 2,7
Prozent ebenfalls deutlich über dem Landesschnitt. An den
Polytechnischen Schulen wird es im Vorjahresvergleich keine Änderung
geben.
Im Pinzgau befinden sich 19,1 Prozent der Schulen. Darin werden
10.138 bzw. 13,9 Prozent der Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
Im Vorjahresvergleich geht die Anzahl der Schülerinnen und Schüler
sowie der Schulen um 1,4 Prozent zurück.
An den Volksschulen und an den Polytechnischen Schulen kommt es im
Pinzgau zu einer Zunahme im Vergleich zum Schuljahr 2016/2017 (plus
1,3 bzw. plus 3,4 Prozent). Die Schülerbilanz fällt damit deutlich
besser als im Landesschnitt aus. Dem stehen Rückgänge an den Neuen
Mittelschulen (5,0 Prozent) und den Sonderschulen (3,1 Prozent)
gegenüber. Die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen werden
im Pinzgau im Vergleich zu 2016/2017 minimal zulegen (plus 0,2
Prozent), während an den allgemeinbildenden höheren Schulen im
Pinzgau mit 3,3 Prozent die stärkste Abnahme verzeichnet wird.
170830_51 (grs/jus)
Weitere Informationen: Christian Blaschke, Büro Landeshauptmann
Wilfried Haslauer, Tel.: +43 664 5917126, E-Mail:
christian.blaschke@salzburg.gv.at.
Das Land Salzburg auf Facebook und Twitter.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SBG






