Wien (OTS) - Dr. Peter Stippl, Präsident des Österreichischen
Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP) warnt vor der
amerikanischen Serie "Tote Mädchen lügen nicht" ("13 Reasons Why“, im
Original), die Suizid zum zentralen Thema hat. Bereits von mehreren
KollegInnen, die mit suizidal gefährdeten Kindern arbeiten, die in
ihren suizidalen Gedanken auf den Inhalt der Serie Bezug genommen
haben, wurde Stippl darauf hin angesprochen.
"Tote Mädchen lügen nicht" erzählt die Geschichte des Selbstmords der
Schülerin Hannah an einer amerikanischen Highschool. Quasi als
„Vermächtnis“ hinterlässt sie Videoaufnahmen in denen sie ihre
Geschichte erzählt und 13 Personen/Situationen als Gründe für ihren
Suizid benennt. Auch in Österreich ist die amerikanische Serie in der
Altersgruppe der 14 – 17-Jährigen inzwischen bekannt und kann per
Abonnement sogar über die mobile Nextflix-App am Smartphone gesehen
werden.
„Problematisch sei an der Serie, dass das Thema Suizid darin als Weg
aus einer schwierigen Situation dargestellt wird“, so Peter Stippl.
Es gibt keinen Grund für Suizid!
Eltern und Erziehungsberechtigte sollten sich unbedingt dafür
interessieren, welche Inhalte Ihre Kinder im Internet abrufen und das
Gespräch darüber suchen. In diesem aktuellen Fall sollten die
Erwachsenen hellhörig werden, wenn gerade diese Serie zum
Lieblingsprogramm des Nachwuchses wird.
Stippl ruft in diesem Zusammenhang die österreichischen Suizidzahlen
in Erinnerung: Die Zahl der Suizidfälle war im letzten vorliegenden
Untersuchungsjahr mehr als zweieinhalb Mal so hoch wie jene der
Verkehrstoten (siehe BMGF „Suizid und Suizidprävention in Österreich.
Bericht 2016). In der Altersgruppe der 15-19–Jährigen beenden 60-70
Kinder und Jugendliche pro Jahr durch Suizid ihr Leben. Wichtig ist
die Vermittlung, dass es kein Problem gibt, dass nicht lösbar wäre!
In Notsituationen sollte man sich unbedingt jemandem anvertrauen,
seien das Eltern, Psychotherapeuten oder einer der Notfall-Hotlines
wie z.B. Rat auf Draht.
Die Ausstrahlung von "Tote Mädchen lügen nicht" wurde in Deutschland
bereits verboten, der ÖBVP spricht sich für ein dringendes Verbot in
Österreich aus und rät allen Eltern zur Vorsicht, wenn Ihre Kinder
diese Serie sehen sollten.
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