• 10.07.2017, 11:00:01
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TU Studie: Stromzukunft Österreich 2030

Der Weg ist vorgezeichnet – beschreiten wir ihn

Utl.: Der Weg ist vorgezeichnet – beschreiten wir ihn =

Wien (OTS) - Mit der Studie „Stromzukunft 2030“ der TU Wien wurde
erstmals ein detailliertes Szenario für den Umbau des
österreichischen Stromsystems vorgelegt. Das Ergebnis: 100%
erneuerbarer Strom bis 2030 ist technisch möglich und bringt
ökonomische Vorteile. „Der Siegeszug der erneuerbaren Energien ist
weltweit nicht mehr aufzuhalten, auch in Österreich nicht“, so Peter
Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich
(EEÖ). „Eine Stromerzeugung, schon in naher Zukunft, aus 100%
erneuerbaren Energien bietet ungeahnte Chancen für unsere
Wirtschaft.“

Klimaschutz, E-Mobilität, Digitalisierung und der Umbau industrieller
Prozesse auf Strom sind gewaltige Treiber für erneuerbare Energien
und die Umstellung unseres Energiesystems. „Österreich hat sich lange
auf vergangenen Lorbeeren ausgeruht“, so Püspök. „Mit dieser Studie
haben wir eine Basis für eine qualitätsvolle Diskussion über
Österreichs Stromzukunft. Darüber hinaus muss ein Programm für
rasches Handeln entwickelt werden, sonst fallen wir wirtschaftlich
immer weiter zurück.“

Das Energiesystem 2030

Die Studie der TU Wien setzt sich intensiv mit dem österreichischen
Stromnetz aber auch mit der Stromaufbringung für die Sektorkopplung
(die Verzahnung von Strom, Wärme und Mobilität) auseinander. Fazit:
das Stromsystem und Speichermöglichkeiten sind für das Stromsystem
2030 bereits hervorragend vorbereitet. Die Rolle der Biomasse ist
dabei nicht zu unterschätzen. Josef Plank, Präsident des
Österreichischen Biomasse-Verbands, ergänzt: „Biomasse ist
Wärmeversorgung, Stromversorgung und Stabilität aus heimischen
Rohstoffen mit heimischer Wertschöpfung. Die Alternative dazu sind
Energieimporte ohne Mehrwert.“ Bernhard Stürmer vom Kompost und
Biogas Verband fügt hinzu: „Biomasse wie Holz oder Biogas liefern
hier speicherbare und flexible Energie, die unersetzbar ist.“

Kostenvorteile auf der Seite der Erneuerbaren

Ein weiteres Kernergebnis der Studie ist, dass der Umbau auf 100%
erneuerbaren Strom jährlich Einsparungen von 650 Millionen Euro für
die österreichische Volkswirtschaft bringt. „Die Erzeugung im Inland
und die Forcierung der Sektorkopplung spart uns von 2020 bis 2030
insgesamt 8 Milliarden Euro Ausgaben für Energieimporte“, so Püspök.
Die Studie ergibt darüber hinaus bis 2030 über 53.000 Arbeitsplätze
am Sektor erneuerbare Energien im Strombereich.

Umsetzung ist notwendig

„Die Potentiale für erneuerbare Energien sind mehr als ausreichend,
die heimischen Stromnetzbetreiber führen ihre Netze hervorragend und
100% erneuerbarer Strom bringt viele ökonomische Vorteile. Fangen wir
also an die erneuerbaren Energien zu nutzen“, meint Stefan Moidl. Die
Studie zeigt, dass in den Bereichen Speicher, Netzausbau und bei
Kleinanlagen im Bereich Wasserkraft oder Photovoltaik noch erhebliche
Herausforderungen auf die österreichische Politik warten. „Der
derzeitige Strommarkt wird durch marktferne fossile oder nukleare
Kraftwerke gestört und verhindert so den Ausbau von Stromspeichern
und dezentraler Energie“, so Hans-Christian Kirchmeier von der IG
Holzkraft. „Egal welche Bundesregierung, es muss Verantwortung
übernommen werden für die Zukunft. Großbritannien und Ungarn haben
eben erst Subventionen für Atomkraftwerke beschlossen. Gleichzeitig
diskutiert man in Österreich über die Aufgabe sämtlicher
Unterstützung für erneuerbare Energien,“ so Püspök. „Bis die
Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet sind, gilt es weiterhin
einen intelligenten Ausgleich für erneuerbare Energien und einen
österreichischen Kraftwerkspark zu sichern. Die Studie zeigt
deutlich, dass eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Stromversorgung
Österreichs maßgeblich vom Engagement und der Positionierung der
österreichischen Bundesregierung abhängt – andernfalls können die
notwendigen Schritte für den Umbau und die heimischen Verbraucher und
die Wirtschaft nicht rechtzeitig gesetzt werden“, schließt Püspök.

Studie: Stromzukunft Österreich 2030

Analyse der Erfordernisse und Konsequenzen eines ambitionierten
Ausbaus erneuerbarer Energien
Autoren: R. Haas, G. Resch, B. Burgholzer, G. Totschnig, G. Lettner,
H. Auer, J. Geipel; TU Wien, Energy Economics Group

Der Link zur gesamten Studie: https://tinyurl.com/Studie2030

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